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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Gefahr lauert im Geheimen. Während in Rom die Papstwahlen Gläubige auf der ganzen Welt in Atem halten, plant der untergegangen geglaubte und einst herausragend mächtige Geheimbund "Die Illuminati" den entscheidenden Schlag gegen seinen alten Erzfeind: die katholische Kirche. Das zumindest findet der amerikanische Wissenschaftler Robert Langdon heraus, der keine Zeit verliert und sich in Rom mit der italienischen Kollegin Vittoria Vetra verbündet. Ein Wettlauf mit der Zeit auf der Suche nach altertümlichen Symbolen und der Rettung für den Vatikan beginnt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie man einen so umfangreichen Roman wie Illuminati  mit all seinen kritischen Denkanstößen auf ein meinungsloses Nichts von Sommerblockbuster herunterdampfen kann. Die Strapazen, die Ron Howard mit der exakten handwerklichen Rekonstruktion unzähliger Sehenswürdigkeiten des Vatikan auf sich genommen hat, sollte man ohne Zweifel honorieren, da gibt es einige imposante Fotografien der italienischen Enklave und der Hauptstadt selbst, die in ihrer detaillierten Akkuratesse wirklich Eindruck schinden. Inhaltlich aber verschätzen sich Goldsman und Koepp gewaltig und entwerfen eine Schnitzeljagd, die einzig und allein daraus besteht, markante Monumente der enigmatischen Route der erleuchteten Geheimgesellschaft abzugrasen, ohne eine kräftige Spannungskurve im schnelllebigen Hin und Her zu modellieren. Illuminati erweckt durchgehend den Eindruck, sich nur dafür zu interessieren, dem Zuschauer die unzähligen Rätsel und Mysterien zu präsentieren, ihn aber bloß nicht auf den Gedanken kommen zu lassen, ihrer religiöser Bedeutung nachzugehen oder gar zu hinterfragen.

Denn es ist einfach redundant, in welcher Lokalisation sich das gehetzte Treiben auch befinden mag: Ob im Vatikanischen Geheimarchiv, wo Galileo Galileis Diagramma della Verità aminiert wird oder der Chigi-Kapelle in Santa Maria del Popolo, auf die Robert Langdon (Tom Hanks, Captain Phillips) aufgrund eines Hinweises in einem Gedicht stößt: Alles erfolgt viel zu abrupt, verleiht Illuminati aber nicht das Gefühl eines temporeichen Abenteuers mit sakralem Unterbau, sondern wirkt sich gnadenlos gegenteilig auf die gesamte Inszenierung aus. Illuminati ist übersät mit populären Schlagwörtern und Facetten, die man als kunstbegeisterter Reisefan unbedingt in seinem Leben gesehen haben möchte, vom Petersdom über das Pantheon, weiter zur Santa Maria della Vittorio, um über die Verzückung der Heiligen Theresa bis zu dem Vierströmebrunnen vorzustoßen und schließlich die anmutige Engelsburg zu erreichen. Alles ist vorhanden, alles findet seinen Platz, aber jeder Attraktion fehlt der singuläre Charakter und dem Zuschauer die nötige Zeit, die Aura eines jeden sagenumwobenen Ortes zu erfassen.

So wird Illuminati nicht nur zu einem fehlgeschlagenen Blockbuster, der seinen Zuschauer immer auf Distanz hält, weil er sich viel zu überhastet um die eigene Achse dreht, sondern auch zu einem Film, der mit seinen religionstheologischen Bezügen nur so um sich wirft, aber keinerlei Stellung beziehen möchte und schlussendlich selbst vom Vatikan als vollkommen 'Harmlos' eingestuft wurde, was natürlich schon ein herber Nackenschlag bedeutet und die eigene Mutlosigkeit umso kräftiger unter Beweis stellt. Diese Oberflächlichkeit verschont auch das gesamte Ensemble nicht, das mit Mimen wie Tom Hanks, Ewan McGregor (Trainspotting), Armin Mueller-Stahl (Tödliche Versprechen) und Stellan Skarsgard (Thor) mehr als überdurchschnittlich gut besetzt ist, aber eben keinerlei Raum zur inneren Entfaltung ermöglicht, genau weil alles ruhelos vonstattengeht und den Schauspielern/Charakteren keine Minute der Stille ermöglicht, die die angesetzter Ambivalenz auch stützen könnte, anstatt sie zur blanken Farce in diesem orientierungslosen Heckmeck verkommen zu lassen.

Fazit

Wo „The Da Vinci Code – Sakrileg“ zu phlegmatisch war, ist „Illuminati“ zu überhastet. Sicherlich ein geringeres Übel, und doch bleibt Ron Howards zweite Dan-Brown-Adaption vor allem ein gescheitertes, mutloses Projekt, welches, wiederholt, den Kontroversen der Vorlage entsagt und sich vorwiegend als biederes, mit markanten Schauwerten überstrapaziertes Blockbusterkino zu erkennen gibt und dem Anspruch erliegt, bloß niemandem zu nahe zu treten. Selbst die Verantwortlichen des Vatikan hatten für den Film nur ein müdes Lächeln übrig – und das will schon etwas heißen.

Kritik: Pascal Reis

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