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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im Jahr 1942 leitet die Schauspielerin Marion Steiner das Pariser Theater Montmartre, in dessen Keller sich ihr angeblich geflohener Mann und Regisseur Lucas versteckt hält und den Proben zu einem neuen Stück lauscht. Marions Treue zu Lucas gerät in Gefahr, als sie sich in ihren Bühnenpartner Bernard Granger verliebt. Während sie versucht, mit ihren Gefühlen und der politischen Lage zurechtzukommen, faßt Granger nach der Premiere den Entschluß, sich der Resistance anzuschließen. Ein nach dem Krieg spielender Epilog zeigt den Schlußapplaus bei einer weiteren Premiere im Theater Monmartre, auf der Bühne verbeugt sich Marion zusammen mit Granger und ihrem Mann Lucas, die sie an den Händen hält.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Führt man sich einen Film von Jean-Luc Godard (Elf Uhr nachts) zu Gemüte – und als echter Cineast zählt das natürlich quasi zu den allmonatlichen Hausaufgaben, die man sich ohne Anweisung eigenständig auf die Agenda geschrieben hat -, so beschleicht einen immerzu das Gefühl, dass man dem großen französischen Intellektuellen und einstigen Wegbegründer der Nouvelle Vague direkt in den Arbeitsprozess seines Denkapparates blicken kann: Vieles wirkt theoretisch, ungefiltert-subjektiv, artikuliert sich als persönliches Gedankenspiel und bleibt, wenn auch immer auf ganz individuelle Art und Weise interessant, unnahbar-verkopft. Francois Truffaut (Sie küssten und sie schlugen ihn) steht der ideellen Vision eines Godard häufig diametral gegenüber, weil sich sein Kino nicht über abstrakte Erwägungen herleitet, sondern geradewegs aus dem Herzen direkt in die unendlichen Weiten der Leinwand hineinspringt.

Je mehr Filme man von Truffaut also gesehen hat, umso tiefer ist der Blick, den man in sein Inneres gewinnen konnte – und in diesem Inneren wartet oft eine lebensgewandte Schwermut, die für das Sein selbst doch letzten Endes immer noch ein ernstgemeintes Lächeln übrig hat. Für Die letzte Metro ist dieses Lächeln wortwörtlich zu nehmen, denn die finale Einstellung, mit der Truffaut sein Publikum entlässt, ist das unbeschwerte Grinsen der Grande DameCatherine Deneuve (Belle de jour – Schöne des Tages). Dabei sind die Umstände, in denen sich die Handlung von Die letzte Metro abspielt, alles andere als freudig: Wir finden uns im von Deutschland besetzten Frankreich, genauer gesagt, im Paris des Jahres 1942. Im Theater Montmartre wird ein neues Stück namens Die Verschwundene geprobt, während sich der hiesige Intendant (Heinz Bennent, Possession) im Keller der Einrichtung verstecken muss. Warum er sich verstecken muss, liegt auf der Hand: Er ist Jude. 

Und außerdem mit der Hauptdarstellerin des Stücks, Marion (Catherine Deneuve), zusammen, was ihre amouröse Verbindung einerseits verkompliziert, auf der anderen Seite aber eine erotische Verwegenheit verleiht, die auf dem kalten Boden des Souterrain ausgelebt wird. Während mit dem ungestümen, aber durchaus schneidigen Bernard (Gérard Depardieau, Vidocq) ein weiterer Mann in Marions Leben eindringt, erzählt Francois Truffaut voller feingliedriger Spitzfindigkeiten von den Irrungen und Wirrungen im Wechselspiel zwischen Realität, Fiktion und Archivmaterial. Die (Wahrnehmungs-)Ebenen überschneiden und schichten sich, in den Eigenweiden der hermetischen Theatermaschinerie scheint sich indes ein sehnsüchtiges Refugium errichtet zu haben, welches die Gräuel des Krieges weitestgehend ausklammert und nach und nach deutlich macht: Nichts ist wichtiger als die Liebe zum Schaffen, zum Schöpfen, zum Verwirklichen. Die Kunst bleibt der kulturelle Hoffnungsschimmer in allesfressender Dunkelheit.

Fazit

Auch wenn die Chemie zwischen Gérrd Depardieau und Catherine Deneuve nicht so richtig Funken schlagen möchte, dafür sind hier wohl zwei zu exzentrische Größen des französischen Kinos kollidiert, beweist Francois Truffaut um ein weiteres Mal, dass er das inbrünstige Herz hat, während Jean-Luc Godard eher mit intellektuellen Verweisketten erstaunt. "Die letzte Metro" ist eine Hymne auf die Kunst, sie ist der Hoffnungsschimmer, der sich selbst in allesfressender Dunkelheit durchsetzt und im Wechselspiel aus Realität und Fiktion verdeutlicht: Nichts ist wichtiger als die Liebe zum Schaffen und Schöpfen.

Kritik: Pascal Reis

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