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Inhalt

Britisches Drama aus dem Jahr 1981 mit Meryl Streep und Jeremy Irons in den Hauptrollen nach einem Roman von John Fowles. Ein historisches Liebesdrama wird verfilmt, in dem Anna und Mike, die eine Affäre miteinander haben, die Hauptrollen übernehmen. Anna spielt Sarah Woodruff, die sich in eine Romanze mit dem Biologen Charles Henry Smithson stürtzt. Doch Smithson ist mit einer anderen verlobt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der gleichnamige Roman von John Fowles aus dem Jahr 1969 war ein riesiger Erfolg und taucht bis heute in etlichen, seriösen Bestenlisten auf, galt jedoch aufgrund seiner für die Wirkung immens wichtigen Stilistik als praktisch unverfilmbar. So richtete sich Fowles in der Form eines Erzählers immer wieder direkt an die Leser*innen, brach mit der rein fiktionalen Ebene und ließ auch immer wieder Verweise auf das aktuelle Zeitgeschehen wie die jüngere Vergangenheit miteinfließen, was für das Handlungsjahr 1867 als bewusst anachronistisch wirkte. Zudem stellte er gleich drei verschiedene Enden der Geschichte vor, ohne eines davon als ultimativ hervorzuheben. Gerade diese gewagte Vorgehensweise machte die Vorlage zu einem literarischen Klassiker und eine trotz dieser Schwierigkeiten bereits früh geplante Leinwandadaption gestaltete sich als enorme Herausforderung.

Da diese narrativen Mittel beim Transfer auf die große Leinwand die größte Hürde darstellten, ersann der für diese Arbeit Golden Globe- und Oscar-nominierte Drehbuchautor Harold Pinter (Der letzte Tycoon) einen ganz speziellen Einfall: der Mainplot um eine komplizierter, im Raum stehende Liaison zwischen einem kurz vor der Hochzeit stehenden Wissenschaftler (Jeremy Irons, House of Gucci) und einer gesellschaftlich verstoßenen Außenseiterin (Meryl Streep, Don’t Look Up) im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts wird ergänzt durch eine Nebenhandlung. Die der Schauspieler Mike und Anna (ebenfalls Irons & Streep), die für eine Verfilmung eben diese Rollen einnehmen. Und selbst dabei, obwohl anderweitig liiert, eine Affäre haben. Dieses Film-im-Film-Konzept wird dabei nicht etwa praktiziert wie sonst meistens üblich, in dem wir die „Dreharbeiten“ als genau solche wahrnehmen, sondern sie verlaufen tatsächlich wie zwei Ebenen nebeneinanderher. Eine „fiktionale“ und eine „reale“. Wodurch man sich einen Weg kreiert, zumindest die Möglichkeit der alternativen Enden doch noch unterzubringen. Während eine der Geschichten – mehr oder weniger - ein Happy End parat halten wird, gibt es bei der zweiten Variante keine Chance für die Liebe.

Der aus angesprochenen Gründen erhöhte Schwierigkeitsgrad und der doch recht kreative Lösungsansatz bei der Umsetzung muss dem Film zweifelsohne angerechnet werden, dennoch erweist sich das Resultat als nur pseudo-komplexes Meta-Kuckucksei, welches schlussendlich kaum mehr darstellt als eine aufwändige inszenierte Schmonzette mit zumindest fragwürdigen Charakteren. Beginnt speziell die eigentliche Romanadaption noch als inhaltlich reizvolles und handwerklich (durchgehend) gekonnt inszeniertes Sittengemälde, welches die entmenschlichende Gesellschaftsstruktur aus der Sicht der Bourgeoisie aufs Hässlichste entlarvt, wirkt der „Nebenplot“ schon früh als irritierender Störfaktor, dessen Nutzen sich eben erst gen Ende in seiner Funktion herausstellt. Mehr aber auch nicht. Ohne die ironische und weitblickende Stilistik des Romans verkommt auch der Mainplot irgendwann zur melodramatischen Edel-Soap mit stimmigen Szenenbild, toller Ausstattung und hervorragenden Darstellern, während sich im Sideplot unsympathische Egomanen wundern, dass sie keiner liebhat. So gut die Vorlage sein mag, so viel hier an messbaren Qualitäten vorhanden ist und so gut das Meta-Konstrukt in der Theorie klingen mag: am Ende des Tages ist besonders Letzteres nur wie ein fauler Budenzauber. Man sollte sicher keinen Achteinhalb erwarten, aber das erweist sich leider ausschließlich als Mittel zum Zweck. Und verdeutlicht um so mehr, warum einer Verfilmung des Buches mit so viel Skepsis begegnet wurde.

Fazit

Viel Aufwand, viel Hingabe und besonders über Ausstattung und die Darsteller lässt sich kein auch nur mittelprächtiges Wort verlieren. Der Film scheitert an seiner Umsetzung, der in seiner kreativen Idee leider nicht die notwendige Qualität generieren kann und somit lediglich die Ambition erkennen lässt, ohne entsprechend abzuliefern. Gerade auf dem angepeilten Niveau ist „bemüht“ eben nicht unbedingt ausreichend.

Kritik: Jacko Kunze

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