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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Gulley Simson liebt die Malerei über alles. Als er aus dem Gefängnis entlassen wird, braucht er Geld, um leben zu können. Der exzentrische Künstler möchte weiterhin seiner Leidenschaft nachgehen, von seiner Umwelt fühlt er sich jedoch verkannt. Im Apartment eines reichen Paars, dem seine Bilder gefallen, entdeckt er eine leere Wand. Dort soll ein riesiges Wandgemälde entstehen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sir Alec Guinness (Lawrence von Arabien) zählt ohne Zweifel zu den größten britischen Schauspielern aller Zeiten, der stets viel Wert auf eine gute Rollenauswahl legte, was einer der Gründe für seinen lebenslangen Erfolg war. Als Drehbuchautor war er genau ein einziges Mal aktiv, dabei aber mit zumindest ähnlich großem Lob. Ein Jahr nach seinem Oscar als bester Hauptdarsteller in Die Brücke vom Kwai wählte er nicht etwa eine große Hollywood-Produktion als nächstes Projekt, sondern verfasste selbst eine Drehbuchadaption zu dem Roman The Horse’s Mouth von Joyce Cary. Und natürlich schrieb er sich die Hauptrolle des schrulligen wie schlitzohrigen Malers und Überlebenskünstlers Gulley Simson praktisch auf den Leib, währen sich Ronald Neame (Poseidon Inferno) für die Regie verantwortlich zeichnete. Der Lohn waren viele überschwängliche Kritiken. Sein Drehbuch wurde u.a. bei den Oscars und den BAFTAs nominiert und für seine darstellerische Leistung wurde er 1958 in Venedig ausgezeichnet.

Guinness spielt den talentierten, aber erfolglosen Maler Simson, der gerade frisch aus dem Knast entlassen wurde. Da seine Ex-Frau – angeblich – illegaler Weise einige seiner Werke weiterverkaufte, für die er nun viel Geld kassieren könnte, terrorisiert er seit dem deren neuen Besitzer mit erpresserischen Drohanrufen. Das hat ihm einen Monat Kitchen beschert, aber kaum auf freiem Fuß macht der abgebrannte Künstler genau da weiter. Unterstützung findet er bei der Wirtin Dee Coker (Kay Walsh, Ein Kind war Zeuge). Allerdings nur, weil sie endlich seinen Deckel bezahlt haben möchte. Exakt 4 Pfund, 14 Schilling und 6 Pence. Das funktioniert alles nicht wie geplant, doch mit mehr Glück als Verstand strandet Simson bei dem Ehepaar Beeder, die seine Arbeit sehr schätzen. Als diese zu einem mehrwöchigen Urlaub aufbrechen, nistet er sich unerlaubt in ihrer Wohnung ein, um dort ein großes Wandgemälde zu erstellen. Die Sache läuft dabei gehörig aus dem Ruder. Gulley säuft nicht nur deren Schnapsschrank leer und verhökert peu à peu nahezu die gesamte Einrichtung, sondern quartiert noch allerhand andere Gestalten dort ein, um sein Magnum Opus zu vollenden. Nur eine der Eskapaden, die wie so oft nicht zum gewünschten Erfolg führen.

Das überschwängliche Lob für diese skurrile Komödie lässt sich heutzutage nicht mehr zu 100% nachvollziehen, denn ein Meisterwerk ist Alec Guinness bei seiner einzigen Arbeit als Drehbuchautor und Hauptdarsteller mit Sicherheit nicht gelungen. Über Humor lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten und ist somit immer ein Stückweit Geschmacksache, unabhängig davon ist Des Pudels Kern nie mehr als ein amüsantes Lustspiel mit fast episodenhafter Struktur, dass heute nun mal nicht mehr ganz so bizarr und einzigartig wirken mag, wie Ende der 50er Jahre. In einer Zeit weit vor Monty Pyhton oder ähnlichem mag das aber schon teilweise mehr Eindruck geschunden haben. Einige Momente sind immer noch ziemlich komisch, allein das ganze Szenario in der „besetzten“ Wohnung ist herrlich absurd und ohne Zweifel das Highlight des Films. Abgesehen von Alec Guinness, dessen Performance den Film auch über diverse Schwächen und/oder individuelle Vorlieben oder Abneigungen mühelos trägt. Der legt eine schelmische Spielfreude an den Tag, dass selbst die schlichtesten Gags durch eine exzellentes Timing mindestens ein Schmunzeln entlocken.

Wäre alles auf dem Niveau seiner darstellerischen Leistung, über die Qualität des Films könnte es kaum zwei Meinungen geben. Die Nebendarsteller werfen ihm gekonnt die Bälle zu, die Treffer erzielt Sir Alec aber lieber höchstpersönlich. Man muss schon eine gewisse Vorliebe für leicht altbackene, beinah sketchhafte Komik mitbringen und darf den Film kaum an späteren Komödien messen, die die Grenzen des Absurden noch auf ein damals kaum auszudenken Maß ausdehnten. Heute wirkt das manchmal sogar schon fast wieder leicht bieder, auf alle Fälle ein gutes Stück zu harmlos und nur selten provokant, obwohl dafür reichlich Potenzial vorhanden wäre. Trotzdem ist allein der sensationelle Auftritt von Alec Guinness wenigstens den Versuch wert.

Fazit

Schon recht deutlich in die Jahre gekommen und in seiner Art und Weise einfach klar überholt, aber für Freunde des skurrilen und durchaus auch albernen Humors ist dieses „Baby“ von Filmlegende Alec Guinness sicherlich immer noch sehenswert genug. Allein seine Performance rechtfertigt schon das Ansehen, auch wenn man sich an einigen Stellen noch deutlich mehr zeitgemäßen Biss wünschen könnte.

Kritik: Jacko Kunze

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