Inhalt
Aus dem kleinen Küstenort Amity soll ein modernes Seebad gemacht werden. Plötzlich geschehen schreckliche Unglücksfälle. Polizeichef Brody befürchtet, dass so wie vor einigen Jahren wieder ein Hai dafür verantwortlich sein könnte. Aber keiner reagiert auf seine Warnungen. Auf sich allein gestellt, versucht er, die mörderische Bestie zu bekämpfen...
Kritik
Nachdem Der weiße Hai die Ära der Blockbuster eingeläutet hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung gedreht werden würde. 2 Jahre später war es dann soweit. Der weiße Hai 2 erblickte das Licht der Welt. Es war schön zu hören, dass die Originalschauspieler in ihre alten Rollen zurückkehren. Doch kann man einen Erfolg von Der weiße Hai wiederholen? Die folgenden Jahre zeigten uns, dass viele im Fahrwasser des Klassikers mitschwimmen wollten, aber niemals annährend die Qualität erreicht haben. Der weiße Hai bleibt bis heute unerreicht. Doch was genau kann den nun die direkte Fortsetzung?
Eigentlich ist es unfair, die Fortsetzung direkt mit Teil 1 zu vergleichen. Denn wie soll man das toppen? Und wenn man mal ehrlich ist, gibt das Thema Hai nicht ganz so viel her (wenn wir von den Trashfilmen alla Asylum einmal absehen). Doch Jeannot Szwarc versuchte es und ist zumindest nicht gescheitert wie viele andere vor und nach ihm. Der weiße Hai 2 ähnelt sehr stark dem ersten Teil. Anfängliche Haiangriffe werden von dem Stadtrat als Unfälle bezeichnet. Nur Polizeichef Brody weiß, mal wieder, dass es sich um einen gefräßigen Fisch handelt. Mal wieder muss er sich alleine dem Hai stellen. Doch dieses Mal wird nicht er selbst von dem Hai auf einem Boot belagert, sondern eine Gruppe von Jugendlichen, für die ein Bootsauflug zur tödlichen Gefahr wird.
Szwarc versucht erst gar keine Experimente, sondern verlässt sich voll und ganz auf das Altbekannte. Dies klingt nun schlimmer als es eigentlich ist. Der weiße Hai 2 schafft es zwar zu keiner Sekunde, die Intensität von Spielbergs Werk zu erreichen, ist aber immer noch spannend inszeniert. Die Situation ist zumindest nachvollziehbar und die Jugendlichen agieren logisch. Zwar ist die Gruppe eine Ansammlung von Klischees (der Starke, der Schlaue, der kleine Junge, die Scream Queen), doch kann man locker darüber hinweg sehen.
Doch krankt Der weiße Hai 2 auch an mehreren Stellen. Die Motive des Hais sind eher menschlich anzusiedeln. Er tötet nicht aus Hunger, sondern aus Rachemotiven. Darüber ist aber, ähnlich wie schon bei Teil 1, hinweg zu sehen. Jedoch stört es ein wenig, dass wenig natürliche Motive gegeben werden. Der Hai wird als das pure Böse personifiziert. Auch hat Roy Scheider weit weniger Lust am Film als noch 3 Jahre zuvor. Nicht das er schlecht spielt, aber er ruft nur seinen Standard ab. Der letzte Punkt wurde bereits erwähnt. Eigentlich ist Der weiße Hai 2 eine Kopie. Zu wenig neue Ideen fließen in den Film und schmählern ihn somit ein bisschen. Wobei man bei den weiteren Fortsetzungen sehen kann, dass neue Ideen nicht zwangsläufig von Qualität sprechen. Somit ist Der weiße Hai 2 die einzig nennenswerte Fortsetzung, wenn auch mit ein paar Schwächen gegenüber seinem Vorgänger.
Fazit
Zwar kann sich "Der weiße Hai 2" zu keiner Zeit mit dem Erstling messen, ist aber dennoch ein spannender Film. Rein thematisch und inszenatorisch macht Szwarc wenig falsch, was allerdings am auch fehlenden Mut liegt. Dennoch gehört "Der weiße Hai 2" zu den besteren Filmen des Subgenre Haihorror und weiß zu unterhalten. Eigentlich ist es fast schade, dass er immer im Schatten seines Vorgängers schwimmen wird.
Autor: Kuehne Kuehne