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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Charmante und vor Witz sprühende Horrorkomödie von Roger Corman um einen Magier, der erfährt, daß seine Frau gar nicht tot ist, sondern von dem Zauberer Scarabus gefangengehalten wird. Craven fordert den Hexenmeister zum Kampf heraus.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ein weiterer Film aus der Reihe Roger Corman „adaptiert“ Edgar Allan Poe. Zwischen 1960 und 1964 führte Corman allein bei 6 Filmen Regie, die auf Werken des großen Horrorautor- und Poeten beruhten, von denen keiner auch nur ansatzweise als werkgetreu bezeichnet werden kann. Oftmals entlieh sich der Meister des Sparstrumpfs nur irgendetwas aus der Vorlage und bastelte es in eine ganz andere Geschichte mit ein, da macht natürlich aus Der Rabe – Das Duell der Zauberer keine Ausnahme. Eigentlich ist das sogar bald die freieste „Interpretation“. Eröffnet wird noch mit den Worten aus Poe’s berühmten Gedicht und der Protagonist dieser Geschichte, der Magier Erasmus Craven (wer sonst: Vincent Price, Der Hexenjäger), trauert wie in der Vorlage immer noch um seine verschiedene Lenore (Hazel Court, Satanas – Das Schloss der blutigen Bestie). Eines Nachts klopft ein Rabe an sein Fenster. Erasmus gewährt dem Federvieh Einlass, es lässt sich auf dem Kaminsims nieder und als der Witwer ihm gerade sein Leid klagen will unterbricht ihn der Vogel…und fordert ein Glas Wein!

Ab da hat Roger Corman seine Schuldigkeit gegenüber dem Original erfüllt -  immerhin fast 5 Minuten, die mehrere Parallelen aufweisen -, nun darf er endlich mit seiner kunterbunten Zauberer-Screwball-Komödie in den Kulissen seiner bisherigen Poe-Werken wie Das Pendel des Todes oder Lebendig begraben loslegen, die trotz des identischen Looks (denn beim alten Roger wird nichts entsorgt, von dem das Neue noch nicht ab ist und wenn es schon mal steht, immer weiter drehen) einen ganz anderen Ton anschlägt als zuvor. Unabhängig von deren kreativen Eigenanteil blieben sie bisher doch immer als leicht schaurige Gruselfilme konzipiert, den Anspruch verfolgt dieser stellenweise eindeutig improvisierte Jux keine Sekunde. Wie alle Werke dieses Zyklus knallig,  wunderhübsch dekoriert und ausgestattet necken sich Price und der in einer seiner letzten Rollen zunächst als Rabe, dann als Zauberer-Kollege Bedlo zu sehende Peter Lorre (M – Eine Stadt sucht einen Mörder) zunächst mit einer Mischung aus alberner Slapstick und zum Teil herrlich-spontaner Situationskomik etwas, um sich dann chic in Schale zu schmeißen (allein diese Outfits, göttlich) und dem garstigen Magier-Großmeister Scarabus (Boris Karloff, Die Mumie) einen Besuch abzustatten. Angeblich soll die verstorbene Lenore in seinem Schloss sein, das gilt es zu überprüfen.

Noch schnell Bedlo’s - aus seiner Sicht - nichtsnutzigen Sohn Rexford (Corman-Zögling Jack Nicholson, Shining) notdürftig eingeladen und ab geht’s zum Schloss eines prächtig aufgelegten Boris Karloff, der sich damit nahtlos in die Happening-Stimmung seiner Kollegen einfügt. Man bedenke, dass es sich hier um drei (Nicholson zählt noch nicht) renommierte Weltstars handelt, die nun ein leicht cheasiges B-Movie unter ziemlich bescheidenen Bedingungen innerhalb kürzester Zeit runterkurbeln. Die gute Laune könnten viele versnoppte Hollywood-Hochnasen selbst bei ihren angeblichen Fähigkeiten nicht mal spielen, wenn sie dafür mit Geld zugeworfen werden würden. Das war auch eine oftmals unterschätzte Fähigkeit von Roger Corman: Er wusste schon sehr genau, mit wem er warum zusammenarbeitet. Scharrte einen Stall von verlässlichen, talentierten und eben charakterlich ordentlicher Menschen um sich, die Bock auf seine sehr spezielle Art des Filmemachens hatten, obwohl sie dadurch nicht zwingend reich(er) wurden. Für viele war er Sprungbrett, für manche das Rentenzubrot, aber auch bei ihm gab es nichts umsonst, das muss man sich verdienen. Und der Cast von diesem Film ist richtig Feuer und Flamme für diesen urigen Blödsinn.

Es lässt sich auch mit dem ungeübten Auge leicht sehen, was für diesen Film exklusiv aufgewandt werden musste und was durch Mehrfachnutzung gut abzuschreiben ist. Die magischen Special Effects sind schon sehr special, wie im Zeichentrick-Kinderprogramm. Kulissen, Kostüme und Vincent Price gehörten ja zum Inventar und sind daher etwas prunkvoller anzuschauen. Auch nicht immer, da muss schon mal das Schloss in der Außenperspektive nachgemalt werden und im lodernden Finale gibt es wieder die legendäre, Corman’sche Scheune zu sehen (Archivbilder einer brennenden und einstürzenden Scheune, kamen bei dutzenden seiner Filme zum Einsatz), aber genau das macht doch auch den Charme seiner Arbeiten aus, besonders in diesem Zeitraum. Nicht jede Albernheit wird automatisch mit einem Lächeln belohnt und wer einen Horror- oder Gruselfilm erwartet – oder ganz tollkühn: Eine echte Verfilmung des angekündigten Titels -, der sollte vorgewarnt werden oder gleich die Finger davon lassen. Das im deutschen Titel enthaltende Duell der Zauberer ist übrigens das kindische und nun wirkliche Highlight des gesamten Films. Die Legenden Vincent Price und Boris Karloff liefern sich ein wahres Looney Tunes-Battle. Auf seine Art einmalig.

Fazit

Wahnsinn, der pure Wahnsinn. Gestatten, Roger Corman. Ob es Edgar Allan Poe gefallen hätte wie mit seinem melancholischen Trauerpoem umgegangen wird…aber gut, das ist eine andere Geschichte. Da der gute Roger in ihn und sein Vermächtnis auf seine Weise so viel Zeit und Energie investiert hat, er würde es ihm wohl nachsehen. Der eindeutig skurrilste Beitrag aus der „Kooperation“ zweier Größen auf ihren jeweiligen Gebieten, der manchmal dann doch zu infantil erscheint, im Großen und Ganzen dennoch viel Freude bereitet.

Kritik: Jacko Kunze

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