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Inhalt

Liebesepos nach dem gleichnamigen Roman von Michael Ondaatje. Bei der Verfilmung der tragischen Liebesgeschichte während der Wirren des Zweiten Weltkriegs orientierte sich Regisseur Anthony Minghella an der Biographie des ungarischen Grafen Ladislaus Almásy.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nicht nur die Wege des Herren sind unergründlich, sondern oftmals auch die der öffentlichen Wahrnehmung und ganz besonders die der Academy Awards. Bei denen (allerdings auch bei etlichen anderen Preisverleihungen) war Der englische Patient im Jahr 1997 der ganz, ganz große Abräumer. Bei zwölf Nominierungen sahnte die Romanverfilmung von Anthony Minghella (Der talentierte Mr. Ripley) sagenhafte neun Trophäen ab und liegt damit gemeinsam mit Gigi (1958) und Der letzte Kaiser (1987) immer noch auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme in der Geschichte der Oscars. Lediglich die Hauptdarsteller*innen Ralph Fiennes (The Menu) und Kristin Scott Thomas (Rebecca), sowie das adaptierte Drehbuch gingen leer aus, ansonsten räumte man u.a. den Preis als bester Film, für die beste Regie oder auch Juliette Binoche (Die Wolken von Sils Maria) den als beste Nebendarstellerin ab. Über die Auszeichnungen in den technischen Kategorien wie Kamera, Ausstattung, Ton & Schnitt soll gar kein kritisches Wort verloren werden, dahingehend verkauft sich die rund 27 Millionen $ teure Produktion (für ein Epos dieser angepeilten Größe selbst 1996 eine noch recht humane Summe) mehr als anständig und hat seine Trophäen durchaus verdient. Beim Rest besteht allerdings reichlich Diskussionsbedarf.

Das die Romanvorlage des Kanadiers Michael Ondaatje nicht minder erfolgreich und von der Kritik gelobt wurde, zeugt von einer vermeidlich hochwertigen Vorlage, die Umsetzung tritt dabei überwiegend als sentimentales Schmierentheater auf. Vielleicht wird die deutsche Synchro dem Original nicht immer gerecht, aber was soll man zu Zeilen wie…

 -„Das ist eine sehr pflaumige Pflaume.“
 -„Wir sind die wahren Länder. Nicht mit den Grenzen auf den Karten“
 -„Jede Nacht habe ich mir mein Herz rausgerissen. Aber jeden Morgen war es wieder voll“

…oder gar schauderhaften Dialogen wie…

-„Wenn ich eines Nachts nicht zu dir käme, was würdest du tun?“
 -„Ich versuche, dich nicht zu erwarten“

…denn ernsthaft sagen? Eben. Das sind bei knapp 160 Minuten natürlich nur ausgewählte Stirnrunzler, sie beschreiben das allgemeine Problem dieses Films jedoch recht treffend. Der englische Patient wäre gerne ein überlebensgroßes Melodram im Stile eines David Lean (Lawrence von Arabien), wirkt aber mehr wie eine aufgeplusterte, obsolete Enzyklopädie dramaturgischer Standartismen, die wahre Größe und Emotion mit künstlicher Länge und übertriebener Theatralik verwechseln. Was genau hier als Rahmen- oder Haupthandlung bezeichnet werden soll, liegt wohl eher im Auge des Betrachters, ist aber letztlich ziemlich egal. Während der üppigen Laufzeit schlittern beide von einem anfänglichem Grundinteresse zunächst in belanglose, aber immer noch erträgliche Ernüchterung, bis das Maß irgendwann endgültig voll ist.

Dabei schneidet der – mutmaßliche - „Mainplot“ mit dem noch unversehrten Ralph Fiennes und Kristin Scott Thomas (die für ihre bemühten Leistungen natürlich keinen Oscar bekamen) noch etwas besser ab, allerdings nur, da der Part mit Juliette Binoche einfach nur schrecklich ist. Die desillusionierte Krankenschwester, die sich zwischen ihrem verkohlten Patienten, einem daumenlosen Willem Dafoe (The Northman) und einem indischen Sprengstoffentschärfer entscheiden muss und von der nicht selten großartigen Binoche auch so gespielt wird, als wäre ihr das selbst alles etwas peinlich, ist jenseits von Gut und Böse der Edel-Kitsch-Hölle. Selten war aktive Sterbehilfe nicht nur für den Betroffenen so befreiend. Hätten sie doch nur schon 2 ½ Stunden so viel Weitsicht und Gnade bewiesen, es wäre die klassische Win/Win-Situation. Nun gut, der Erfolg gibt einem irgendwo Recht. Verstehen muss man das alles hoffentlich deshalb nicht.

Fazit

Technisch einwandfrei, wenn auch längst nicht so spektakulär und beeindruckend wie die wohl großen Vorbilder der Filmgeschichte, scheitert der mit Preisen überhäufte Film an seinen Vorstellungen, große, berührende Kinomagie zu erzeugen. Das Drehbuch hält etliche Peinlichkeiten bereit, die Figuren wirken wie überzeichnete Abziehbilder und vermeidliche Größe wird hier ausschließlich über Länge und erzwungene Theatralik, aber nie über eine überzeugende Dramaturgie oder ernsthafte Emotionen erzeugt. Eine überkandidelte Seifenoper, mit etwas Krieg, das macht sich immer gut.

Kritik: Jacko Kunze

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