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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Dialog (Originaltitel: The Conversation) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1974, der Elemente des Thrillers und des Psychodramas vereint. Mit der Geschichte um den Abhörspezialisten Harry Caul, der sich durch seine Bespitzelungstätigkeit in einen Mord verstrickt, schuf Produzent, Autor und Regisseur Coppola einen Film, dessen Leitmotive die Paranoia und die Schuldgefühle der Hauptfigur bilden. Der Film schöpft in besonderem Maße die künstlerische Freiheit aus, die in der amerikanischen Filmindustrie Ende der 1960er Jahre unter dem Schlagwort „New Hollywood“ entstanden war.

Kritik

Zwischen Der Pate (1972) und Der Pate 2 (1974) drehte Regisseur Francis Ford Coppola einen Film, der mit seiner Thematik aktueller nicht sein könnte. Überwachung. Dabei geht es nicht, wie man jetzt bei dem Thema denken könnte um staatliche Überwachung, es geht um die Überwachung des Einzelnen, ob in der Menschenmenge oder zu Hause und die Folgen für Überwacher und Überwachten.
 
Harry Caul (Gene Hackman) ist ein Einzelgänger. Ein verschrobener Kerl, wie man sie vielleicht aus großen Mietshäusern kennt, mit drei Schlössern an der Wohnungstür und einer selbstgebauten Alarmanlage. Das Telefon, von dem er stets behauptet keines zu besitzen, liegt „abhörsicher“ in Schublade versteckt. Für ihn haben diese Vorsichtsmaßnahmen einen Sinn, Harry ist einer der besten Abhörspezialisten des Landes. Seine Aufträge kommen von wohlhabenden Privatpersonen oder von staatlichen Institutionen. In der Branche gilt er als Legende. Doch hinter dem talentierten Mann steckt pure Einsamkeit und Paranoia; Harry nimmt nicht mehr an der Gesellschaft teil, er hat die Rolle des Beobachters eingenommen und hat größte Angst, selbst die Rolle des Verfolgten besetzen.. Das Motiv des unwirtlichen Charakters ist es, der durch den Film treibt. Auf der Spur eines Komplotts sieht sich Harry persönlichen wie moralischen Abgründen  ausgesetzt.

Der Dialog ist ein Abbild seiner Entstehungszeit. Einer Zeit, in der nach der Aufdeckung der Watergate-Affäre die politische Integrität, sowie das Vertrauen der Menschen in die Politik stark angeschlagen waren. Dennoch steht im Film nicht die allumfassende Macht des Staates, wie etwa in „Die drei Tage des Condor“ (1975), im Zentrum. Vielmehr zeichnet der Film eine Geschichte von Einsamkeit zwischen Thrillerelementen. Getragen wird er durch die Darstellung von Gene Hackman, der mit seiner Darstellung zwar keine Sympathien weckt, dem die Rolle aber abgenommen wird. Der früh an Krebs verstorbene John Cazale hat im „Der Dialog" einen seiner wenigen Filmrollen als Harrys Assistent; auch Harrison Ford ist noch vor seinem Bekanntwerden durch „Kriege der Sterne“ in einer Nebenrolle zu sehen.

 „Der Dialog“ ist voller inhaltsschwerer Bilder , welche einigen Spielraum für Interpretationen bietet. So fährt beispielsweise im Epilog die Kamera wie eine Überwachungskamera von links nach rechts und zurück durch Harrys Wohnung. Dies soll seine Angst vor Überwachung bildhaft festhalten. Von solchen filmischen Bildern gibt es im Film allerhand. So wird ein gegenüberliegendes, abrissreifes Haus mehrfach im Hintergrund in verschiedenen Stadien der Verwüstung, passend zu der geistigen Situation des Protagonisten, gezeigt. Besonderes Augenmerk muss den Ton gelegt werden, in den bei Entstehung viel Arbeit investiert wurde. Für die amerikanische DVD Fassung wurde der ursprüngliche Ton in mono in 5.1 neu abgemischt. Die deutsche Fassung liegt in stereo vor. Für den begleitenden Soundtrack verpflichtete Coppola seinen Schwager David Shire, der den Film mit passender, streckenweise melancholischer Musik sehr stimmungsvoll, aber nicht aufdringlich unterlegt.

Fazit

Ein menschliches Drama unter dem Deckmantel eines Thrillers. Von vielen Zeitkritikern als schlichte Kopie des Klassikers „Blow Up“ (1966) von Michelangelo Antonioni aufgenommen, beweist „Der Dialog“ aber mehr als genug Eigenständigkeit. Mit einem fantastisch umgesetzten Epilog/Schluss, der sich tief in das Gedächtnis eingräbt, liefert Coppola einen Film fast auf Augenhöhen mit seinen bekannten Meisterwerken.

Kritik: Magnus Knoll

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