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Quelle: themoviedb.org
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  • 90 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

„Wie gehts dir?“ · „Küssen wir uns ab jetzt zur Begrüßung?“

Norge und seine Freunde leben in den Tag hinein, trinken, rauchen, feiern und haben immer etwas zu erzählen. Als die 16-jährige Josephine ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, herrscht nur für einen kurzen Moment Stille. Die beiden Jugendlichen beginnen, sich zaghaft anzunähern, und es entstehen Gefühle, die ihr bisheriges Bild vom Leben und von sich selbst in Frage stellen. Das Wort „Liebe“ würde ihnen dafür nicht unbedingt in den Sinn kommen.

Kritik

Die Leere vermitteln, das kann Kasper Rune Larsen. Sein Spielfilmdebüt ertrinkt in der Bedeutungslosigkeit, der die jungen Protagonisten tagtäglich zu entfliehen versuchen. Jedes Mittel ist den Figuren recht, um die emotionale Gleichgültigkeit und soziale Perspektivlosigkeit ihres tristen Provinzdaseins zu betäuben. Ein paar Bier, ein Joint oder eben Sex. Darum fragt Norge (Jonas Lindegaard Jacobsen) auch nicht weiter, als die 16-jährige Jose (Frederikke Dahl Hansen, You & Me Forever) unvermittelt vor seiner Tür steht und beide sich flüchtig näherkommen. Fragen kommen erst, als sie mit einem positiven Schwangerschaftstest wieder in seiner Bude steht. Doch Erklärungen sind nicht Josephines Sache und noch weniger die des Regisseurs. Beide stellen ihr Umfeld lieber vor vollendete Tatsachen und ringen mit der eigenen Kommunikationsunfähigkeit.

Die seelische Verschlossenheit der Figuren spiegelt sich in der spröden Inszenierung. Verwackelte Bilder und ungeschminkte Gesichter geben dem minimalistischen Drama ein naturalistisches Air. Im Zentrum der auf ein Minimum reduzierten Handlung steht nicht Teenager-Schwangerschaft, sondern die ungeschickten Versuche des einander fremden Paares sich zu öffnen. Physisch bewegt sich ihre gemeinsame Reise zwischen immer gleichen Orten. Die Kneipe, wo Norge mit seinem Kumpel Myre (Jacob Skyggebjerg) Billard spielt und One-Night-Stands aufgabelt, seine Wohnung, der Park. Dort rudert er plötzlich auf dem See mit Jose und beide wirken wie im falschen Film, wie in einer Hollywood-Story voll romantischer Schauplätze und Liebesbekundungen. Letzte gibt es nicht zwischen den Charakteren, die dennoch einen glaubhafteren Eindruck ihres Gefühlslebens vermitteln.

Larsens Interesse gilt dabei klar auf Norge, dessen soziale Arbeit, Berufswunsch und Sorge um die kindliche Jose deutlich Qualitäten von Mitmenschlichkeit und Toleranz verraten. Instinktiv sucht sie beim ihm Halt und Unterstützung, ohne zu realisieren, wie sinnstiftend die familiäre Nähe für ihn ist. Joses persönlicher Hintergrund wiederum bleibt dunkel. Mit ihren naiven Vorstellungen und Planlosigkeit repräsentiert sie eine Mumblecore-Version des Manic Pixie Dream Girl, dessen einzige dramaturgische Funktion die emotionale Erweckung des Helden aus seiner Apathie ist. Die Konventionen, denen der spröde Realismus visuell entgegensteht, haben auf subtilere Weise längst Einlass in die Inszenierung gefunden. Ein wenig ist es wie bei dem eigenwilligen Helden, der noch weit zu gehen hat. Immerhin ist ein Schritt gemacht.

Fazit

Das kantige Debüt mit seinen abgestumpften Figuren und der deprimierenden Szenerie fordert dem Publikum viel Geduld ab. Dennoch ist die eigenwillige Romanze mit all ihren dramaturgischen und inszenatorischen Mankos eine intime Geschichte, die Hoffnung macht: sowohl für die Zukunft der Charaktere als auch die des Regisseurs.

Kritik: Lida Bach

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