Inhalt
Nach jahrelanger Haft flieht der ehemalige Elitesoldat Emon (Brandon Vera) aus dem Gefängnis, um endlich seine Frau und seine kleine Tochter wiederzusehen. Doch die Welt hat sich verändert: Ein gefährlicher Virus verwandelt Menschen in aggressive Zombies, die jedes Lebewesen attackieren. Emon muss sich durch die blutverschmierten Straßen kämpfen, um seine Familie zu finden.
Kritik
Zombiefilme gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und das Einzige, wodurch sich Day Zero von den ganzen anderen Infizierten-Invasion-Filmen unterscheidet ist die Tatsache, dass Emon (Brandon Vera, BuyBust) aus dem Knast rauskommt, um bei seiner taubstummen Tochter zu sein. Er lernt für sie sogar die Gebärdensprache. Dabei verwechselt er schon mal gerne das Wort „Vater“ mit dem Wort „Rentier“ und verspricht seiner Tochter, dass „das Rentier“ immer für sie da sein wird. Die ganze Kommunikation mit seiner Tochter ist natürlich herzallerliebst, doch die Zombiekills geschehen meist im Dunkeln, denn die Dunkelheit ist die beste Freundin des kleinen Budgets und hier war das Budget offenbar ziemlich klein, weil die Zombies sehr schlecht ausgeleuchtet sind. Es ist neblig, es ist finster und immer wieder tauchen die Zombies in den dunklen Gängen auf und Emon sticht oder knallt sie ab. Anders als bei solchen Genremeilensteinen wie Resident Evil oder 28 Days Later bekommt man von solchen Nebelaktionen wenig mit.
Allerdings ist das, was man mitbekommt völlig in Ordnung, weil man hier in ganz anderen Dimensionen denken muss, als bei Zombie-Blockbustern, die allein vom zeitlichen Aufwand gigantisch sind. Eigentlich wäre man mit den Dreharbeiten für Day Zero ziemlich schnell fertig gewesen, doch dann kam die Pandemie im echten Leben und machte dem Regisseur einen Strich durch die Rechnung: nach genau sieben Drehtagen musste man aufhören zu drehen und wartete ein ganzes Jahr lang auf die nächsten sieben Drehtage. Für eine so kurze Zeitspanne kann sich Day Zero sehen lassen, vor allem überzeugt der Hauptdarsteller und Mixed-Martial Arts Kämpfer Brandon Vera mit seinen Knast-Kampfszenen und erinnert optisch und energietechnisch an eine Mischung aus Statham, The Rock und Arthur Abraham. Als eine „Ein-Mann-Armee“ kämpft er sich durch die dunklen Flure, doch so richtig viel passiert in dem Film trotzdem nicht und nach knappen 82 Minuten ist der ganze Spuk auch schon vorbei.
Es verwundert nicht, dass Day Zero nicht mit solchen genialen Filmen wie Train to Busan mithalten kann, auch nicht, wenn er offenbar die Intention hatte, durch das taubstumme Mädchen eine emotionale Seite in den Film reinzubringen. In Train to Busan funktionieren die emotionalen Szenen bei weitem besser und man kann die Ausweglosigkeit der Situation förmlich spüren und wird aufgrund der gelungenen Atmosphäre nahezu selbst in die Handlung eingesaugt. Bei Day Zero ist man sich dessen stets bewusst, dass man sich nur einen Film ansieht und dieser Film ist nur für die Menschen geeignet, die sich der vollständigkeitshalber jeden einzelnen Zombiefilm ansehen müssen, weil sie einfach nicht anders können. All die anderen wird Day Zero vermutlich nicht sonderlich interessieren.
Fazit
Ein solider Low-Budget-Zombiefilm mit einem „Statham-The Rock“ Verschnitt in der Hauptrolle. Man sieht die Zombies nicht immer deutlich, doch man spürt, dass der Hauptdarsteller alles gibt und in seinen Kampfszenen liefert er auch eine ordentliche Leistung ab. Dank der Beziehung zwischen dem Vater und seiner taubstummen Tochter hat man sogleich eine emotionale Ebene geschaffen, doch so richtig emotional wird es eigentlich nicht und so viel passiert in diesem Film auch nicht. Deswegen gilt die Weiterempfehlung nur für die Hardcore-Zombiefans.
Autor: Yuliya Mieland