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Thriller von Sam Peckinpah basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Ludlum. Der kritische Fernsehjournalist John Tanner trifft sich wie jedes Jahr mit drei Freunden und ihren Familien zum sogenannten Osterman Weekend. Diesmal wird er zuvor von der CIA angesprochen. Der Geheimdienst will das Treffen observieren, denn Tanners Freunde stehen im Verdacht, für den KGB zu arbeiten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der letzte Film vom alten Haudegen Sam Peckinpah, der so alt gar nicht werden sollte. Kurz vor seinem 60. Geburtstag erlag er den Folgen eines schweren Schlaganfalls, der nur die Spitze des Eisbergs und die logische Konsequenz eines zu ausschweifenden Lebensstils bildete. Schon während der Dreharbeiten war der Regisseur so angeschlagen, dass Teile des Films gar von Hauptdarsteller Rutger Hauer (Blade Runner) inszeniert werden mussten. Ausgerechnet der Abschluss einer stets mit Kontroversen und Diskussionen begleiteten, dennoch (und auch deshalb) herausragenden Karriere wurde flächendeckend eher gemischt aufgenommen; gilt allgemein gar als seine schwächste Arbeit. Dabei liegen die Schwächen eindeutig nicht auf der Seite Peckinpahs. Die lassen sich eher an der Roman-Vorlage (bzw. deren Drehbuchadaption) von Jason Bourne-Erfinder Robert Ludlum festmachen, der eine hochspannende Prämisse liefert, die sich am Ende als halsbrecherisch konstruierter Nonsens herausstellt.

„The truth is a lie that hasn’t been found out.“

Jedes Jahr treffen sich vier alte College-Freunde – inzwischen alles erfolgreiche Männer in gehobenen Positionen – zu einem gemeinsamen Wochenende. Das sogenannte Osterman Wochenende, benannt nach einem von ihnen, dem Produzenten Bernard Osterman (Craig T. Nelson, Poltergeist). Die weiteren Herren der Runde sind Geschäftsmann Joseph (Chris Sarandon, Hundstage), Schönheitschirurg Richard (Dennis Hopper, Blue Velvet) und John Tanner (Rutger Hauer), der als Moderator einer politisch-investigativen Talkshow regelmäßig unangenehme Fragen stellt und gerne auch dem eigenen Regierungsapparat kritisch auf den Zahn fühlt. Ausgerechnet von dem wird er nun um Hilfe gebeten. CIA-Agent Fassett (John Hurt, 1984) und der Oberhäuptling der Staatssicherheit wie angehender Präsidentschaftskandidat persönlich Denforth (Burt Lancaster, Der Zug) konfrontieren ihn mit der schockierenden Wahrheit: Seine drei Freunde arbeiten als Spione für den KGB. Da das alljährliche Wochenende diesmal bei Tanner stattfinden soll, möchten sie ihn als Maulwurf verwenden. Das Haus wird von oben bis unten mit der modernsten Überwachungs- und Abhörtechnik verwanzt und gleichzeitig Tanner dazu angehalten, mindestens einen der Freunde zum Überläufer zu machen. Dazu zieht der als unsichtbarer Beobachter allgegenwärtige Fassett im Hintergrund geschickt die Fäden und schafft Situationen, um die Zielobjekte aus der Reserve zu locken. Wer kippt wann um, allerdings mit dem hohen Risiko behaftet, das die gesamte Lage irgendwann komplett eskaliert.

Das Thema der medialen Macht und Manipulation und natürlich die paranoide Grundstimmung des Kalten Krieges im Zeitalter der modernen Technik weiß Das Osterman Weekend für seine Zwecke über weite Strecken hervorragend zu verwenden. Noch bevor das mal unbeschwerte Wochenende unter alten Freunden überhaupt begonnen hat, herrscht bei allen Beteiligten bereits eine nervöse, beinah schon nicht mehr kontrollierbare Anspannung. Und das ist erst der Anfang. Gezielt von allen Seiten bearbeitet dominiert von Anfang an eine unterschwellig-aggressive, belauernde Stimmung, deren Intensität sich ab nun kontinuierlich steigt. Zwischenzeitlich ist das schier grandioses Thriller-Kino, da es einerseits sein Thema zeitgemäß verwendet und die aktuelle Angst vor kompletter Überwachung, heimlicher Spionage und Manipulation der Mächtigen in eine Art beklemmenden Agatha Christie-Krimi ohne Mörder nach kantiger Peckinpah-Methode verwandelt. Alles nur Fassade, nur wer zieht hier für wen die Fäden? Wer sind die wahren Marionetten und wer der eigentliche Puppenspieler? Erstklassig besetzt, stimmig vorgetragen und natürlich mit einem handfesten Showdown von Slow-Mo-Sam, also, wo ist das Problem? Leider ist es die Pointe, die eigentlich überhaupt keinen Sinn macht. Man bekommt zwar einen packenden und ansprechend inszenierten Film zu sehen, nur ist es letztlich völliger Quatsch. Nicht von der grundsätzlichen Idee, nur hat das so irrsinnig viele Lücken, es funktioniert hinten und vorne nicht, auch wenn man es gerne versuchen würde.

Fazit

Peckinpah’s letzter ist sicher nicht sein schwächster Film (ganz bestimmt nicht von der persönlichen Leistung), er hat einfach nur mit seiner unsinnigen Auflösung zu kämpfen. Für die er wenig kann. Handwerklich ist das klasse und bis zur absurden Pointe macht das wahnsinnig viel Spaß, ist enorm spannend und wie gewohnt knackig auf den Punkt gebracht. Starbesetzung inklusive. Immer wieder gerne…nur in den letzten 20 Minuten darf man bitte nicht mehr zu viel hinterfragen und auf Sinnhaftigkeit abklopfen.

Kritik: Jacko Kunze

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