Kritik
Irgendwann ist man es wirklich leid, sich mit Filmen auseinanderzusetzen, die einen von Anfang an ohne Umschweife wissen lassen, dass sie ohnehin kein sonderliches Interesse daran besitzen, Teil einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung zu werden. Und als Rezensent erschleicht einen in diesen Fällen doch zweifelsohne ein gehörig demotivierendes Gefühl des Überdrusses. Da man jeder Produktion aber mit dem gleichen Respekt gegenübertreten sollte und aus dem (vorerst spekulativen) Scheitern der Beteiligten einer solchen im Anschluss zuweilen immerhin noch ein Quäntchen Schadenfreude extrahieren könnte, bleibt man am Ball, begegnet dem Film bestmöglich auf Augenhöhe, auch wenn das nicht immer ohne Rückenschmerzen vonstattengeht. „Dark Invasion – Sie sind nicht von dieser Welt“, für dessen Regie und Drehbuch sich John Klappstein und Knighten Richmanverantwortlich zeigen (müssen), ist so ein Unter-Unter-Unterklassenheuler, der weder Spaß bereitet, weil hier Künstler am Werk waren, die Passion bewiesen, noch in der anschließenden Besprechen, weil es nichts zu sagen gibt, was nicht schon andernorts breitgetreten wurde.
„Dark Invasion – Wir sind nicht von dieser Welt“ ist ein nach Strich und Faden misslungenes Genre-Vehikel, allerdings so unbeholfen lustlos in seiner schieren Schlechtigkeit, dass sich der uninspirierte Gestus des Films wie ein alles zerfressender Virus auf die gesamte Zuschauerschaft (müssen insgesamt um die 10 Persönchen gewesen sein) überträgt und diese mit eben jener infiziert – Da wird einem erst mal bewusst, dass sich manche filmische Auswürfe selbst für die Phrase „Schema-F“ zu schade sind. Aber gut, erst einmal auf Anfang und raus in die entlegene Waldhütte, dem oft so symbolischen Hort des Schreckens, wo sich eine Gruppe Freunde zumeist trefft, um den rauen Mengen an Rauschgift, Alkohol und der Wollust zu frönen. In „Dark Invasion – Sie sind nicht von dieser Welt“ ist das genauso und es wäre ein müßiges Unterfangen an dieser Stelle wirklich auf die Figuren einzugehen, würde angesichts dieser auf Schaufensterpuppenniveau agierenden Dumpfbackenparade doch selbst das ominöse Reißbrett postwendend angewidert das Weite suchen.
Dass eine bedeutungslosen Figur schon früh seltsame Verhaltensmerkmale ausweist (zum Beispiel apathisch im Wasser herumstehen oder Tentakeln aus dem Mundraum hervorschnellen), erklärt sich von selbst. Bis sich die Bedrohung allerdings sichtbar macht und auch etwas Gekreische am nächtlichen Strand zu vernehmen ist, dauert es beinahe eine gute Stunde, was schon recht ulkig ist, geht der Film ohne Abspann (mit 75 Minuten) doch nur 68 Minuten. Und so darf man Zeuge werden, wie die Dackelhirne tanzen, trinken, rauchen, tanzen, trinken, rauchen und dann – und jetzt festhalten – sogar in philosophische Untiefen herabsteigen. Ein Beispiel gefällig? Gerne: „Stell dir vor, du bist eine Ameise und irgendwann kommt jemand vorbei und macht dich zum Menschen, mit all den Ängsten und Wünschen, die dazugehören. Und dann steht du da und blickst runter auf deinen Ameisenhügel – würdest du ihn weiterbauen“? Tja, wahrscheinlich nicht, man würde vermutlich zu neuen Ufern aufbrechen müssen, was man dem gesamten Stab von „Dark Invasion – Sie sind nicht von dieser Welt“ ebenfalls ans Herz legen möchte – Die berufliche Verwirklichung wartet definitiv in anderen Gefilden.