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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Samuel Alabaster, mehr Greenhorn als Pionier, macht sich auf in die Weiten der amerikanischen Wildnis. Er ist auf der Suche nach Penelope, der Liebe seines Lebens, die er heiraten will. Begleitet wird er von seiner Gitarre, dem Zwergpony Butterscotch als Hochzeitsgeschenk und dem trinkfreudigen Parson Henry, der als Zeremonienmeister angeheuert ist. Kaum hat sich das kuriose Gespann auf den Weg gemacht und die ersten Gefahren gemeistert, rückt Samuel mit der ganzen Wahrheit heraus: Penelope muss aus den Fängen eines Entführers befreit werden – notfalls mit Waffengewalt. In einer abgelegenen Blockhütte soll der Kidnapper Penelope gefangen halten. Die Befreiungspläne wurden jedoch ohne die potenzielle Braut geschmiedet: Die taffe Penelope denkt nämlich gar nicht daran, Mrs. Alabaster zu werden ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wahrscheinlich ist es Butterscotch. Es ist nicht Penelope (Mia WasikowaskaPiercing), denn sie ist mit ihrer zornigen Entschlossenheit der rationale Anker einer Story, die ohne sie ins Surreale abheben würde. Denn die bodenständige Frontier-Frau vertritt mit Schrotflinte und einer Ladung Dynamit den Gegenentwurf des Stereotyps, das der Titel zitiert. Es ist nicht Parson Henry (David Zellner), der in Wahrheit kein Pfarrer ist, weil er den Anzug und die zerfledderte Bibel von einem Typen an der Postkutschenhaltestelle überlassen bekommen hat. Denn der armselige Säufer sucht in der absurden Wild-West-Vision, die Zellner mit seinem Bruder, Co-Regisseur und Co-Darsteller Nathan Zellner ersinnt, vergeblich einem Retter, ob Native, Fremde oder ein Typ von der Kutschenhaltestelle. 

Es ist nicht Samuel Alabaster (Robert Pattinson, High Life), der möchtegerngebildete Möchtegern-Bräutigam, der schnulzige Balladen sing und dem Penelope wie allen männlichen Protagonisten erklären muss, dass sie keines Retters bedarf. Die Damsel jener nonchalanten Parodie eines Genres, das am lächerlichsten dasteht, wenn es am ernsthaftesten auftritt, ist Butterscotch (Daisy). Das nach Penelopes zweitliebster Süßigkeit benannte Pony ist mit der gekämmten Mähne quintessenzielles Sinnbild der aberwitzigen Akkuratesse, mit der die Zellner-Brüder den Western in einem Zug mit Huldigung und Hohn überhäufen. Eine groteske Auswahl der angestammten Tropen, vom einzelgängerischen Trapper über den saufen Prediger bis zum noblen Wilden begegnen Butterscotch auf ihrer Reise, doch alle sind eine Nummer größer, kleiner oder verrückter. 

In dem zurückgenommenen Tempo, getragen von unerschütterlicher Gelassenheit, die bereits Kid-Thing und Kumiko, the Treasure Hunter auszeichneten, erzählen unternehmen die Regisseure eine elliptische Tour durch eine Szenerie, deren malerische Naturschönheit von abstoßenden Markern einer verkommenen Zivilisation entstellt ist. An diesem einsamen Ort ohne Namen und Jahreszahl ist die Chance auf einen Neuanfang wie eine Postkutsche: Wenn die Protagonisten ungeduldig darauf warten, kommt sie nicht. Und wenn sie kommt, dann, wenn niemand darauf gewartet hat. Klassische Klischeetypen sind bloß noch Rollen, die sich die Charaktere mit ihrer Kleidung buchstäblich wie Kostüme anziehen. Idealismus hallt hier so verloren hohl wieder wie das Echo einer Jahrzehnte entfernten Hippie-Philosophie: „All I want is love!

Fazit

Nathan und David Zellner spielen auf amüsante Weise mit den Tropen eines Genres, das wie kein Zweites für das fiktive Konzept einer heroisierten Vergangenheit steht. Ihre schwarzhumorige Dekonstruktion der paternalistischen WASP-Ideale, von denen der Western und die amerikanische Gegenwartskultur bis heute zehren, unterwandert die Publikumserwartungen mit schonungslosem Nihilismus, ätzendem Witz und famosen Darstellern - nicht zu vergessen die patenten Statisten Daisy, Bugsy, Stormy, Zorro, Mindy und Mork.

Kritik: Lida Bach

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