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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das FBI fahndet fieberhaft nach einem Serienkiller, der sich "God's Hands" nennt. Eines Tages taucht Fenton Meeks auf und berichtet dem FBI von seinem Bruder Adam, der der gesuchte Killer sein soll. In ihrer Kindheit hatten Fenton und Adam unter ihrem fanatisch-religiösen Vater zu leiden gehabt, der sich dazu berufen glaubte, in Gottes Namen all jene zu töten, die von Dämonen besessen seien. Während Fenton die Taten seines Vaters anzweifelte und hinterfragte, sah Adam in ihm einen Helden...

Kritik

In seinem Regiedebüt Dämonisch bewegt sich Schauspieler Bill Paxton (Titanic) rein inszenatorisch auf einem Niveau, das eher dem einer alteingesessenen, überaus erfahrenen Regie-Größe entspricht. Eindrucksvoll eröffnet er seinen Film an einem späten Abend in Texas in einem Gebäude, in dem der FBI-Agent Wesley Doyle sein Büro hat. Kurz vor Dienstschluss sitzt dort ein Mann namens Fenton Meiks, der dem FBI-Agenten verraten will, wer sich hinter dem berüchtigten Serienmörder verbirgt, der God’s Hand genannt wird und nach dem seit Jahrzehnten vergeblich gefahndet wird. 

Ohne die genaueren Umstände und Hintergründe zu kennen, entfaltet Paxton schon in diesen anfänglichen Minuten, in denen die kühle Luft der Dunkelheit förmlich spürbar ist und das Innere des Bürogebäudes vollständig zu umschließen droht, eine Stimmung der unheilvollen Anspannung. Nachdem die Stimme von Matthew McConaughey (Killer Joe) mit ihrer gewohnt betörenden Klangfarbe, die sich irgendwo zwischen Säuseln und Nuscheln ansiedeln lässt, in die Vergangenheit führt, wandelt sich Dämonisch endgültig zu einem atmosphärisch eindringlichen Monstrum, in dem der Abstecher in Fentons Kindheit eine furchteinflößende Geschichte zwischen Psychothriller, Horror und Familiendrama zum Vorschein bringt.

Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Fenton und sein kleiner Bruder Adam unter der alleinigen Erziehung ihres Vaters auf, der sich neben seinem Beruf als Automechaniker rührend um seine Kinder zu kümmern scheint. Die augenscheinliche Idylle des harmonischen Drei-Personen-Haushalts gerät allerdings urplötzlich ins Wanken, als der Vater eines Nachts im Kinderzimmer auftaucht. Gefasst und doch beängstigend erzählt er seinen Söhnen davon, dass Gott persönlich ihn dazu auserwählt habe, Dämonen in Menschengestalt zu vernichten, um eine drohende Apokalypse abzuwenden. Es dauert nicht lange, bis der Vater mit der Axt und einem ersten gefesselten Opfer zuhause aufkreuzt. 

Rückblickend beschreibt Fenton diese Vorfälle als einen Zustand, der sich für ihn wie ein Traum anfühlte, der irgendwann zur Realität wurde. Ähnlich inszeniert Paxton die Ereignisse um diese Familie, die aufgrund des radikalen Verhaltens des Vaters in Abgründe gestürzt wird, als langsames Spannungsstück, in dem der brutale Schrecken auf surreale Weise in den ansonsten normal wirkenden Alltag eindringt. Dabei beleuchtet der Regisseur, ganz gemäß dem Originaltitel des Films, das zerbrechliche Familiengefüge der Meiks, welches fortan von erheblichen Konflikten erschüttert wird. Während der kleine Adam der göttlichen Mission seines Vaters ohne Zögern folgt, vermutet Fenton hinter dessen Verhalten eine Geisteskrankheit, durch die der Vater zum unberechenbaren Massenmörder mutieren könnte. 

Neben den obligatorischen Spannungsmomenten, die der Regisseur mit dichter Beklemmung in unangenehme Bilder und noch unangenehmere Toneffekte kleidet, interessiert sich Paxton vor allem für die ambivalenten Untertöne. Zwischen religiösem Fanatismus, psychotischen Wahnvorstellungen und unerschütterlicher Überzeugung forscht er nach den Beweggründen des von ihm selbst gespielten Vaters sowie vor allem dessen Einfluss auf seine eigenen Kinder und kreiert dabei das tragische Bild eines generationenübergreifenden Traumas, das seine Früchte auf völlig unterschiedliche Weise im Bewusstsein der Söhne vergraben hat. 

Als Dämonisch bereits zu einem fast schon hervorragenden Film herangewachsen ist, lässt es sich Drehbuchautor Brent Hanley (Family) allerdings nicht nehmen, einen Haken zu viel zu schlagen und seine gesamte Geschichte dadurch unter heuchlerischen, moralisch zutiefst anstößigen Trümmern zu begraben. Indem auf einen geschickten Twist, der die bisherige Perspektive massiv auf den Kopf stellt, ein weiterer Twist folgt, werden sämtliche Ereignisse in ein neues Licht gerückt. Die gesamte Ideologie des Films erhält dadurch einen faden, geradezu erschreckenden Beigeschmack, die sich nur schwer rechtfertigen lässt und rückblickend einige erhebliche Logiklücken offenbart. Selten wurde der Eindruck eines Films alleine durch seine finale Auflösung derart massiv entstellt.

Fazit

Mit seinem Regiedebüt „Dämonisch“ präsentiert Regisseur Bill Paxton zunächst eine atmosphärisch fesselnde, inszenatorisch hervorragend balancierte Mischung aus Fanatismus-Thriller, psychotischem Horror und tragischem Familiendrama, das zudem von toll ausgewählten Darstellern getragen wird. Bedauerlicherweise führt die finale Auflösung in eine völlig falsche Richtung, lässt sich moralisch kaum rechtfertigen und schadet dem Gesamteindruck des Films erheblich. 

Kritik: Patrick Reinbott

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