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US-amerikanischer Mysteriethriller von Gregory Hoblit im Stile Akte X'. Der von dem Polizisten festgenommene Serienmörder wird hingrichtet. Nach seinem Tod wird Hobbes von merkwürdigen Ereignissen heimgesucht und es passieren noch mehrere Morde im Stile des Toten.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Trotz eines allgemein recht ordentlichen Feedbacks, einer äußerst prominenten Besetzung und eines auf dem Papier thematischen Selbstläufers versandete Dämon (OT: Fallen) von Regisseur Gregory Hoblit (Zwielicht) 1998 irgendwo im Nirgendwo. In Deutschland fand der Film auf der Kinoleinwand so gut wie gar nicht statt und konnte auch über den Umweg Heimkinomarkt nur begrenzt an Popularität hinzugewinnen. Dabei hatte man vermutlich Größeres vor. Die Serienkiller-Thematik war nach dem Hype um Sieben (1995) heiß wie Frittenfett und sorgte für unzählige Ableger, dazu gesellten sich hochkarätige Stars. Die Hauptrolle von Detective John Hobbs übernahm Denzel Washington (Malcolm X), begleitet von Namen wie John Goodman (The Big Lebwoski), Donald Sutherland (Wenn die Gondeln Trauer tragen) oder James Gandolfini (The Drop – Bargeld). Aber wie der (deutsche als auch englische) Titel bereits wenig subtil „andeutet“, handelt es sich hier nicht ausschließlich um einen reinen Kriminalfall. Noch so ein Trend der 90er, Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI lässt grüßen. Wie konnte das denn so unspektakulär unter dem Radar verschwinden? Wer in dem folgenden Text eine nachvollziehbare Antwort auf diese Frage erhofft, wird sie definitiv nicht finden. Was nicht bedeuten soll, dass Dämon alles richtig macht und dass er  noch wesentlich mehr Potential bereithalten würde, steht ganz außer Diskussion. Eigentlich ist das ein Film, wie man sich ihn heutzutage wieder ein Stückweit zurückwünscht. Ambitioniertes Genre-Kino aus der zweiten Reihe, welches von einem großen Studio versucht wird massenkompatible aufzublasen. Das findet man heute kaum noch, wenn nur noch den konzipierten Blockbuster so ein Vertrauen entgegen zu schwingen scheint.

Detective John Hobbs ist selbst Zeuge, wie ein von ihm inhaftierter Serienkiller (Elias Koteas, Collateral Damage) in der Gaskammer hingerichtet wird. Trotzdem wird dessen Mordserie unverkennbar fortgesetzt, vermeidlich von einem Trittbrettfahrer. Bis Hobbs erkennen muss, dass der echte Killer nie gestorben ist. Sein Widersacher wechselt seine menschliche Gestalt während eines Atemzuges und ist in Wahrheit der gefallene Engel Azazel, der einen Narren an Hobbs gefressen hat. Nachdem er diesem seine tatsächliche Identität offenbart, beginnt erst ein perfides Spiel, dass den Jäger schlussendlich zum Gejagten machen soll. Und Hobbs so unweigerlich an seine Grenzen führen wird, wenn er das scheinbar unsterbliche Böse dennoch besiegen möchte.

Vielleicht (oder sogar ziemlich sicher) würde Dämon besser funktionieren, wenn er nicht sofort mit seiner Grundideen hausieren gehen würde. Das Publikum ist mehr oder weniger beim Vorspann schon im Bilde, was hier vor sich geht (vom Titel mal ganz abgesehen). Der Protagonist kommt dem erst viel später auf die Schliche und dieses gemeinsame Erkunden könnte deutlich effektiver funktionieren. Der Wissensvorsprung der Zuschauer*innen ist der Spannung nicht förderlich, ebenso wie die (auch daraus resultierende) Länge von gut 120 Minuten. Das wäre eindeutig knackiger, zweckdienlicher auf den Punkt gebracht, wenn man sich entweder die (falsche) Heimlichtuerei komplett spart oder insgesamt auf einen verstörenden Twist à la (hier einen Alan Parker-Film einfügen, der für alle Nichteingeweite ungespoilert bleiben soll) hinarbeitet. Beides macht man nicht und verbleibt damit in einer nicht immer ausgegorenen Mischung Serienkiller- und Horrorthriller, die aber in den entscheidenden Momenten dennoch mehr als solide abliefert.

Sobald die Katze (auch für alle Beteiligten) aus dem Sack gelassen ist, gibt es einige gelungene Sequenzen zu sehen, in denen das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel des sadistischen Antagonisten so genüsslich wie überlegen zur Schau gestellt und damit die schier ausweglose Situation des Protagonisten (mit Denzel Washington mal wieder eigentlich verschwenderisch gut „überbesetzt“, aber dazu neigt der traditionell ja eh) eindringlich verdeutlicht wird. Dies alles mündet in einem - für derartige Studio-Filme - unüblich garstigen und hinterhältigen Finale (wie gesagt, so was gab es in der Größenordnung auch nur in den 90ern und fühlt sich immer etwas angenehm „strange“ an), dass für heutige Sehgewohnheiten zwar längst nicht mehr so smart und überraschend daherkommt wie einst, aber immer noch - aus reiner Popcorn-Perspektive – wirklich gut funktioniert. Zwischendurch hätte Dämon gerne etwas straffer oder fokussierter sein können, aber in seiner generellen Ausrichtung und seiner hervorragenden Präsentation bewegt man sich deutlich über dem Genre-Durchschnitt. Und einem alten Klassiker der Rolling Stones verhilft er erneut zur ernsthaften Ohrwurmqualitäten.

Fazit

Trotz der hochwertigen Präsentation und seines hochtalentierten wie prominenten Cast kein echter Hit, aber auf dem Papier würde man das von einem Film wie „Dämon“ auch nicht unbedingt erwarten. Was man erwarten darf, ist gute Genre-Unterhaltung und das ist auf alle Fälle gegeben. Das hätte man so vermutlich auch mit weniger Star-Power und Produktionsvolumen generieren können, aber Haben ist erst Mal besser als Brauchen und warum soll ein Horror-Thriller automatisch nur kleine Brötchen backen? Ob das am Ende des Tages rentabel ist oder nicht, ist ja nicht das Problem des Endverbrauchers…

Kritik: Jacko Kunze

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