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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Filmproduzent James und seine Gattin Cathrine führen eine unglückliche Ehe, in der Liebe und Zärtlichkeit nicht mehr existiert, sondern nur noch apathischer Sex. Nachdem James mit seinem Wagen frontal in einen anderen kracht, entdeckt er eine neue, pervertierte Seite seiner Sexualität. Mit der Beifahrerin des anderen Unfallwagens, die mit James zusammen im Krankenhaus liegt, erforscht James seine neu entdeckten Gelüste.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Man muss David Cronenberg („A History of Violence“) schon allein dafür lieben, dass er sich, egal in welchem Nischenzweig er sich auch befinden mag, nie mit herablassender Ägide um die fokussierten Charaktere kümmert, sondern seine offene, stets humane Gesinnung fortwährend bewahrt – zu welch anormalen Handlungen sie sich auch berufen fühlen mögen. Genau das zeugt in diesem Fall von Intelligenz und fachbezogener Kompetenz. In seinem filmgewordenen Extrem „Crash“ - und radikaler war Cronenberg wohl nie – zeigt sich genau das in beeindruckender Konsequenz. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass Cronenberg auf jede Verurteilung wie Legitimation verzichtet; der Kanadier verkauft hier auch niemanden als Identifikationsfigur. Er wahrt die komfortable Distanz, die es dem Zuschauer so ermöglicht, einen Zugang zum Geschehen zu finden und den Film am eigenen Leib zu erfahren. „Crash“ ist so sensitiv wie er auch kontrovers ist; so unverblümt wie polarisierend, so abstoßend wie verlockend.

Dreh- und Angelpunkt ist der Filmproduzent James Ballard (Nie war er besser: James Spader„Avengers: Age of Ultron“), dessen Ehe mit Catherine (Deborah Kara Unger, „The Game“) nur noch aus lustloser, mechanischer Monotonie besteht. Ihre Kommunikation ist auf dem Nullpunkt, hin und wieder gibt es einförmigen Sex, während sich die Beiden gleichzeitig in jede sich anbietende Affäre stürzen – Und daraus auch keinen Hehl machen. Doch James fehlt die exzessive Leidenschaft in seinem (Sex-)Leben, er sucht ein neues, drastisches Ufer, um seine tiefsten Gelüste auszuleben. Und um an dieses Ufer zu gelangen, braucht es erst einen schweren Autounfall, der James in den Schoss einer ausgegrenzten Gruppierung treibt, die diese Crashs als eine neue Form der absoluten Sexualität erkennen. Die totale Kollision ist gleichbedeutend mit einer orgiastischen Implosion der (Ur-)Triebe. Die Fingerspitzen gleiten sanft über das kalte Metall; die Druckspuren in der Karosserie, der zerstörte Motorblock, winzige Splitter und lodernde Flammen im Inneren des Vehikels sind der begierdige Zündstoff. Erst wenn das Organische mit dem Konzipierten verschmilzt, eröffnet sich der Blick in die unstillbare Sehnsucht.

David Cronenberg führt uns an einen Abgrund; einen Abgrund, dessen Leere den Zuschauer nicht verschlingt, sondern ihn vor genau diesem Zustand warnen soll – Eine von Obsessionen getriebene Welt, in der man nicht leben möchte. Wo ein Großteil der Rezipienten „Crash“ wohl als widerliches, krankhaftes Gedankenspiel eines Perversen betrachtet, erkennt der offene Konsument den interessanten Scheitelpunkt im psychopathologischen Konflikt. In „Crash“ scheint es so, als würde die Welt selbst buchstäblich stillstehen, als wäre die moderne Zeitrechnung in der von Tristesse und Isolation gefangen genommenen Ära angelangt, in der die charakteristische Metamorphose und die objektivierte Demontage keinen Unterschied mehr machen: Sex zwischen Mensch und Maschine. Sex zwischen zwei Menschen. Sex zwischen zwei Maschinen. Sex, Sex, Sex, Sex, Sex und noch mehr Sex mit, jedem und allem, selbst mit vaginaförmigen Narben. Der absolute Crash, ein analoger Schmerz, der gleichzeitig Befreiung und Destruktion bedeutet. Was für ein genuines Ausnahmewerk.

Fazit

Vielleicht ist „Crash“ der Film, auf dem David Cronenberg den Gipfel seiner Kunst erklommen hat. Vielleicht. In jedem Fall ist „Crash“ aber ein meisterhaftes Ausnahmewerk, welches in beeindruckender Fasson das Können von David Cronenberg porträtiert: Anormalitäten und Andersartigkeiten ohne jede Wertung respektive Moralisierung zu behandeln. Und das macht aus „Crash“ ein erschütternd ehrliches Gedankenspiel, so abstoßend wie faszinierend.

Kritik: Pascal Reis

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