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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Das 1280-Einwohner-Örtchen Garrison hat eine besondere Bewandtnis. Die Einwohner sind ausnahmslos Cops aus New York und ihre Familien, die hier ihre wohlverdiente Ruhe ausleben. Doch in Cop Land ist nicht alles so sauber, wie es auf den ersten Blick erscheint – der Ort wird durch die Mafia finanziert. Als der junge Polizist Murray Babitch zwei unbewaffnete Schwarze erschießt, kommt mit dem Internal-Affairs-Agenten Moe Tilden Unruhe in den Ort. Er muß sich mit dem halbtauben Verlierertyp und Sheriff von Garrison Freddy Heflin auseinandersetzen. Dieser sieht zum ersten Mal die Gelegenheit, aus der Rolle des Losers herauszuspringen, verspürt aber gleichzeitig Loyalität zu seinen Mitbewohnern unter der Führung von Ray Donlan.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als „Cop Land“ 1997/98 in die Kinos kam erregte er durchaus Aufsehen durch seine Besetzung. Nicht bloß versammelte der Thriller mit Robert DeNiro, Harvey Keitel und Ray Liotta gleich drei große Schauspieler, die man vor allem mit Erfolgsfilmen von Martin Scorsese in Verbindung bringt, nein, es war vor allem die Verpflichtung von Sylvester Stallone die für ein enormes Medienecho und die eine oder andere gerunzelte Stirn sorgte.

Damals schien es so, als ob Stallone endgültig am Nullpunkt seiner Karriere angekommen war. Mit Filmen wie „Judge Dredd“ oder “The Specialist", vergraulte Stallone nicht nur seine „Rocky“- und „Rambo“-Fans, sondern legte auch am Box Office mehr als nur eine Bruchlandung hin. Immer mehr wurde vergessen, dass der Italoamerikaner nicht bloß als muskulöser Archehelden diverser Actionvehikel einst überzeugen konnte, sondern durchaus auch als Charakterdarsteller.

Cop Land“ diente Stallone also vor allem dazu beweisen zu können, dass er mehr kann als stumpfe Rolle zu spielen. Für die Produktion ein grandioser PR-Coup, für Stallone sicherlich eine seiner schwersten und wichtigsten Aufgaben. Betrachtet man „Cop Land“ von Regisseur James Mangold alleine auf diesen Aspekt, darf sich Stallone auch heutzutage noch auf die Schulter klopfen. Seine Darstellung des unterschätzten Kleinstadt-Sheriffs Freddy Heflin gehört mit zu einer seiner besten Rollen und damit ist nicht nur der Bauch gemeint, den sich Stallone für die Rolle angefuttert hat. Stallone spielt hier, im Vergleich zu seinen bekanntesten Rollen, anti-typisch: verletzlich, melancholisch und gebrochen. Dabei verzichtet er, genau wie der Film selbst, auf übergroße Posen.

Außerhalb dieser Komfortzone erweist sich „Cop Land“ als nicht sonderlich fordernder Genre-Film, der Cop-Thriller, Melodrama und Neo-Western miteinanderkreuzt und dabei meist auch auf der Gewinnerseite steht. Das Problem: Das alles besteht aus so vielen altbekannten Versatzstücken, dass auch deren Neuanordnung keine wirkliche Frische in die Geschichte mit hineinbringt. Dazu geschieht in „Cop Land“ relativ wenig. Auf das Wesentliche heruntergebrochen, hätte Autor und Regisseur James Mangold die Geschichte auch in der Hälfte der Zeit erzählen können. Es sei ihm verziehen. Wer bei seinem zweiten Spielfilm solch ein Ensemble dirigieren kann, dem seien schicke aber nutzlose Fokussierungen auf seine Stars gegönnt.

Das ist sowieos eh vergessen, sobald sich Sheriff Freddy und somit auch „Cop Land“ zum bleihaltigen Showdown aufmacht, der in bester Zitate-Manier beim Italo-Western plündert und einen fesselnden wie durchaus schlagkräftigen Schlusspunkt bietet. Aber es sagt schon viel über den Film aus, dass von ihm außer Stallones darstellerische Leistung nicht allzu viel hängen bleibt. Selbst das Finale kann sich, wegen fehlender Eigenheit, nicht wirklich in der Erinnerung festsetzen. Dennoch erweist sich „Cop Land“ als ein in Würde gealterter Film, der zwar nicht der Klassiker geworden ist, den damals alle erwartet haben, dafür aber eine sauber durchgezogene Fingerübung von Regisseur Mangold, der später mit „Todeszug nach Yuma“ vollends auf das Western-Genre setzt.

Zum Director’s Cut: Der knapp zehn Minuten längere Director’s Cut fügt zwar einige, meist nur kleinere Szenen, bzw. –Erweiterungen ein, diese machen die Handlung aber weder komplexer, noch fügen sie irgendetwas hinzu, was den Film in einem neuen Licht erstrahlen lässt. Für Fans sicherlich einen Blick wert, auch weil hier mit Deborah Harry eine Figur auftaucht, die in der Kinofassung herausgeschnitten wurde. Was das bringt? Nichts.

Fazit

Vermutlich die größte darstellerische Herausforderung in der Karriere des Sylvester Stallone. Doch er meistert sie mit Bravour und führt damit einen Film an, der zu wenig Eigenheit besitzt und erzählerische Risiken eingeht, um bei den ganz großen mitmischen zu können. Dennoch ist „Cop Land“ auch fast 20 Jahre nach seinem Release immer noch ein melancholisch-ruhiger Genre-Beitrag, aber gewiss nicht das Ereignis, was er sein könnte. Denoch ein Werk mit Format.

Kritik: Sebastian Groß

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