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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Ben pflanzt einen Straßenbaum vor seiner Haustür in einem migrantisch geprägten Stadtteil im Süden Tel Avivs. Das Viertel ist im Aufwind, und Ben hat hier zusammen mit seinem Partner Raz eine Wohnung gekauft und ausgebaut. Als ein nachbarschaftlicher Konflikt um den Baum eskaliert, wird Ben Zeuge von Polizeigewalt an einem Eritreer. Sein Selbstbild und seine Zukunftspläne mit Raz geraten ins Wanken.

Kritik

In seiner clever kondensierten Sozialsatire erfasst Idan Haguel eine ganze Reihe unangenehmste Einsichten über Privilegien, die den Fokus seines Protagonisten sowohl nach innen als auch nach außen bestimmen, beschränken und letztlich blockieren. Wenn Ben (Shlomi Bertonov) aus dem Fenster des luxusrenovierten Apartments auf die dreckigen Straßen und angeschlagenen Häuserfassaden blickt, sieht er Fremde. Die aus dem Sudan und Eritrea Geflohenen, die weit länger in dem ärmeren Viertel Tel Avivs leben, sind für ihn potenzielle Eindringlinge.

Eindringlinge in das mit Code-Schlössern verbarrikadierte Wohnhaus, dessen Bewohner-Komitee er vorsteht, in die teure Designer-Wohnung, die er mit seinem Lebenspartner Raz (Ariel Wolf) teilt, und in sein Land. Wenn der Titelheld, als der sich Ben in seiner präzise beobachteten Geschichte sehen würde, von seinen Sicherheitsbedenken und Sorge um öffentliches Eigentum lamentiert, gären darunter Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Elitarismus. Hinterhältig und höchst effektiv bricht die durchdachte Inszenierung zugleich mit sozialen Stereotypen und narrativen Konventionen.

Konsequent bleibt die Perspektive die des reichen weißen Mannes, der seine Toleranz und Aufgeklärtheit garantiert sieht, da er selbst einer Minderheit angehört. Tatsächlich ist er der Eindringling, der zur Gentrifizierung der Gegend beiträgt, wegen Nichtigkeiten die Polizei auf Eritreanische Nachbarn hetzt, rassistische Polizeigewalt deckt, doch sich stur als das wahre Opfer betrachtet. Mit bitterbösem Witz demaskiert und seziert Regisseur Haguel Diskriminierung und Ressentiments, indem er das Publikum schonungslos in den bornierten Blickwinkel der Bevorzugten zwingt.

Fazit

In seiner scharfsichtigen Status-Satire gelingt Idan Haguels sowohl szenisch als auch psychologisch brillant das Spiel mit Perspektiven. Der (white) Guilt Trip des privilegierten Protagonisten, den der doppelbödige Plot bis zum aberwitzig-absurden Finale verfolgt, enthüllt unterhaltsame und unbequem die sozialpsychologische Affinität von Vorteilen und Vorurteilen. Das öffentliche Engagement für Gleichberechtigung ist Taktik im skrupellosen Kampf um Besserstellung. Eine selbstarrangierte Opferrolle dient in diesem Kontext gleichzeitig als Persilschein und Carte blanche für zukünftige xenophobe Angriffe.

Kritik: Lida Bach

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