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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Oscar ist jung, kreativ, verliebt in seine von Fantasy Filmen geprägte Kunst und hat ein riesiges Problem: er lebt im tiefsten Provinzloch Neufundlands allein mit seinem kauzigen Vater. Ab und an schminkt er seine beste Freundin Gemma und versucht, ein traumatisches Erlebnis aus seiner Kindheit zu bewältigen, das ihn stets daran erinnert, dass es in dieser Stadt gefährlich sein kann, offen schwul zu leben. Nebenbei jobbt der sensible Teenager in einem Baumarkt, wo er den rebellischen und verwegen attraktiven Wilder kennenlernt, der lieber Joints raucht, als Schrauben zu sortieren.

Kritik

Sicherlich ist der Vergleich zu Xavier Dolan (Mommy) in der Rezeption von Stephen Dunns Regiedebüt Closet Monster schon einige Male gefallen. Obwohl es schade und nicht immer zweckdienlich ist, Filme und ihre Macher miteinander zu vergleichen, so scheint der Bezug in diesem Fall beinahe obligatorisch zu sein. Beide sind junge Kanadier, die das Filmemachen für sich entdeckt haben. Beide haben eine zwar durchaus unterschiedliche, aber von kreativen Ideen durchzogene Bildsprache. Beide, und das ist wohl am wichtigsten, beschäftigen sich im selben Sujet, konkretisieren die Probleme junger Heranwachsender mit ihrem Umfeld, der Familie und vor allem ihrer Sexualität. In Closet Monster ist es der junge Oscar, ein kreativer und aufgeweckter Teenager, der in einer kanadischen Kleinstadt aufwächst und sich selbst am liebsten als Maskenbildner beim Film sehen würde. Es ist nur eine Vermutung, doch es liegt nahe, dass ein gutes Stück des Regisseurs selbst in dieser Figur steckt, die immer wieder zwischen aggressiver Melancholie und weltoffener Lebensfreude pendelt. Das Hauptproblem des jungen Mannes ist jedoch vor allem die Akzeptanz seiner Homosexualität, nicht nur in seinem Umfeld, sondern auch bei sich selbst.

Dabei ist es vor allem angenehm zu sehen, dass der Film darauf verzichtet Oscars Verhalten krampfhaft zu psychologisieren. Seine Homosexualität wird nicht wie bei vielen anderen Filmen fälschlicherweise auf einen gewissen Auslöser zurückgeführt, sondern ist schlichtweg seit früher Kindheit ein Teil seiner Persönlichkeit. Dabei gibt es einen wirklich gelungenen und nur sehr unscheinbar eingefangenen Moment, der auf sehr subtile Art gängige Verhaltensklischees hinterfragt. In seiner Kindheit wird Oscar weißgemacht die Art und Weiße wie man seine Hand bewegt um auf die eigenen Fingernägel zu blicken attestiert Homo- bzw. Heterosexualität. Der junge Oscar glaubt daran und als er seinen Schwarm Jahre später damit testet ist er zunächst enttäuscht über dessen Handbewegung. Kurz darauf stellt sich das Ergebnis jedoch als falsch heraus und Oscar wird bewusst, dass die Sexualität allein keinen Einfluss auf das Verhalten einer Person hat. Ein Moment, der vor allem durch seine unscheinbare Art zu gefallen weiß.

Inszenatorisch erzählt Dunn die Geschichte vor allem durch satte und warme Farben. Das Filmposter liefert einen sichtlich übertriebenen, aber dennoch passenden Einblick. Schon auf der reinen Bildebene kontrastiert der Regisseur oftmals die Gegensätze zwischen Oscars Wesen und dessen rückständiger Familie. Erzählerisch bietet Closet Monster dabei wenig Neues, trägt eine typische Geschichte sauber vor und punktet vor allem mit Subtilität. Immer wieder versucht der Regisseur auch kreativere Einsätze einzubinden, welche jedoch nur bedingt funktionieren. Während ein durchlebter Drogenrausch durchaus stimmig eingefangen wird, muten ein sprechender Hamster sowie manch krankhafte Wahnvorstellung des Teenagers eher seltsam an. Ein sehr gemischter Film sozusagen, aber gewiss nicht frei von Talent und Reizen.

Fazit

„Closet Monster“ ist ein merklich feinfühliges Drama, welches sich bemüht authentisch an die alltäglichen Probleme eines homosexuellen Teenagers im kanadischen Kleinstadtmilieu annähert. Das Debüt von Stephen Dunn vereint zahlreiche kreative und visuelle Einfälle, die mal mehr, mal weniger gelungen sind. Im Gesamteindruck überwiegen die positiven Aspekte, was den Film vor allem für thematisch Interessierte empfehlenswert macht.

Kritik: Dominic Hochholzer

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