Inhalt
Indonesien vor rund 12 Tausend Jahren: Friedlich und in Koexistenz mit der Natur leben die gemütlichen Halblinge – auch Hobbits genannt – beschaulich in ihrer grünen Heimat. Eines Tages jedoch, werden sie von brutalen wie grausamen drachenreitenden Steinmännern versklavt und sollen so ihren heidnischen Göttern zum Vollmond geopfert werden. Unter ihnen auch der mutige Kleinwüchsige Goben (Sun Korng) sowie dessen Vater und Schwester, die sich allerdings aus den Fängen ihrer Hascher befreien können. Um schließlich ihr Volk zu retten, wagen sie indes den Weg zu den sogenannten Riesen, sodass diese ihnen bei dem bevorstehenden Kampf helfen können. Doch Einzig der mutige Kämpfer Amthar (Christopher Judge) sowie die Kriegerin Laylan (Bai Ling) schließen sich den Halblingen mit ein paar weiteren wenigen Gefährten an. Und die Zeit läuft, denn schon bald ist Vollmond, sodass der gefährliche Weg durch den Dschungel schnell beschritten werden muss...
Kritik
Sobald auf dem Cover Asylum zu lesen ist, sollte jeder vernünftige Film-Fan Vorsicht walten lassen. Immerhin ist das kalifornische Studio regelrecht bekannt für seine trashigen Mockbuster-Produktionen (Filme die auf Blockbustern basieren), wodurch uns so wunderbare Werke wie "Thor - Der Allmächtige", "Battle of Los Angeles", "Titanic 2" oder "2-Headed Shark Attack" geschenkt wurden. Das Muster hierbei bleibt indes immer gleich: Schlechte Schauspieler (wobei hier gerne gescheiterte Karrieren missbraucht werden) treffen auf eine hanebüchene Story, schlechte Effekte, sinnfreie Dialoge sowie ein Trash-Gefühl, welches zumeist eher gähnende Langeweile hervorruft, als spaßige Unterhaltung. Natürlich lässt es sich Asylum unterdessen auch nicht nehmen, den Kinostart von Peter Jacksons "Der Hobbit" zu nutzen, um ein paar ahnungslose Videotheken-Besucher in die Falle zu locken. In den USA kurzzeitig gar als "Age of the Hobbits" vermarktet (bis Warner das Studio in Grund und Boden verklagte), kommt so ein Fantasy-Abenteuer-Werk auf die Scheibe, welches sich rund um Halblinge dreht. Die Begründung für den Film ist hierbei aber durchaus nicht von der Hand zu weisen. Immerhin wurden in Indonesien tatsächlich Überreste eines halbwüchsigen Volkes gefunden, das auch den Namen Hobbit trägt. Doch all dies reicht eben nicht, um auch gute Unterhaltung zu bieten und so bleibt auch "Lord of the Elves - Das Zeitalter der Halblinge" ein unangenehmes Vergnügen, welches man sich durchaus sparen kann.
Dabei bietet "Lord of the Elves" erstmals auch ein paar neue Zugänge, die regelrecht untypisch für Asylum sind. So erweist sich das Setting als frisch (immerhin bietet der Film tatsächlich einen kleinen Dschungel) und auch die Story selbst, hebt sich etwas von der vermeintlich großen Vorlage ab. So gibt es zwar dennoch auf eine Art Orks, die Steinmänner sind eben die vermenschlichte Version davon, doch abseits dessen, handelt der Film von einer durchaus eigenen Geschichte. Diese bietet zwar keinerlei Überraschungen und bleibt gemessen am Genre unterer Durchschnitt, doch alleine für den Versuch, gibt es bereits ein kleines Bienchen. Doch bei diesem kleinen Lob bleibt es dann aber auch. Denn trotz aller Bemühungen von Regisseur Joseph J. Lawson (eigentlich Visuell-Effects-Spezialist, was vor allem die schlechten Effekte im Film unverständlich macht), bleibt die Story rund um die Halblinge ein recht langweiliger Stoff, der nur noch von seinen schlechten Schauspielern (hier vor allem die Kleinwüchsigen) sowie seinen sich immer wiederholenden Dialog-Phrasen unterboten wird. Warum indes die Bösen auf Echsen reiten können oder es gar Flugmonster gibt, erschließt sich dem Zuschauer unterdessen nicht. Und daher offenbart sich, ähnlich wie in Asylums "Grimm's Snow White", ein Mach-Werk, welches nicht so ganz weiß, was es denn eigentlich erzählen möchte.
Da hilft es auch kaum, dass mit Christopher Judge (den Sci-Fi-Fans vor allem aus "Stargate" kennen sollten) ein bekanntes Gesicht im Film vor kommt. Zwar kann Judge durchaus Präsenz zeigen und ab und an böse sowie grimmig gucken, doch dies rettet "Lord of the Elves" kaum. Und auch die Beteiligung von Bai Ling (die scheinbar alles dreht, was ihr an Drehbüchern in die Finger kommt) bleibt ein kleines Rätsel. Letztlich sind zwar so die Landschaftsbilder schön, der Score passend, einige Momente durchaus annehmbar, doch das Gesamtergebnis bleibt deutlich zu nüchtern, um 86 Minuten zu rechtfertigen. Und gerade die Kämpfe, die eigentlich ein Highlight sein sollten, erweisen sich als totaler Reinfall. Die Fights sind viel zu gemächlich, schlecht choreografiert und werden mit viel zu vielen Schnitten regelrecht in ihre Einzelteile zerlegt. Schlecht animierte Riesen-Spinnen, ein nicht passender Stammeshäuptling (der aussieht als wenn er von einem Rocker-Fest kommt) sowie regelrecht totalausfälle im Bereich der Darsteller, schließt das Gesamtbild indes ab. Was bleibt ist daher die Gewissheit, dass Asylum scheinbar vollkommen Kritik-Resistent ist.
Fazit
Asylum hat es einmal mehr geschafft und bietet dem Zuschauer daher mit "Lord of the Elves" erneut ein langweiliges Trash-Abenteuer, welches mit schlechten Schauspielern daher kommt, miesen Effekten sowie einer trägen Story, sodass sich kein Blick lohnt. Selbst Christopher "Teal'c" Judge oder die kämpfende Bai Ling oder ein interessanter Dschungel, können hieran etwas ändern. Daher die Warnung: Finger weg.
Autor: Thomas Repenning