{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Weihnachten wird für Harry nie wieder dasselbe sein: Als Kind sieht er mit an, wie der gestiefelte Rauschebart seine Mutter mit ganz besonderen Weihnachtsgaben beglückt, und seitdem hat Harry einen gewaltigen Knacks weg. Noch als Erwachsener beobachtet er die Nachbarskinder, trägt alle ihre Taten in ein großes Buch ein und fühlt sich auch sonst wie der Weihnachtsmann persönlich. Kein Wunder, dass seine Kollegen und auch der Boss der Spielzeugfabrik, in der Harry arbeitet, ihn für einen Spinner halten. Leider erahnt keiner Harry's wahre Natur - die entlädt sich erst zum nächsten Weihnachtsfest mit brachialer Gewalt!

  • 99e4tbzyug1zvixeey3vz8jewng
  • 9ocsa5yox6dzcgkrkyvk1ef6rex
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eigentlich ist Weihnachten ja das ideale Fest um daraus die eine oder andere Horrorgeschichte zu basteln. Alleine die ganzen Erwartungen, die an die Festtage gekoppelt sind, sind ja überaus monströs. Doch so richtig konnten sich weihnachtliche Horrorfilme nicht durchsetzen. Es gibt zwar einige Vertreter, in denen Santa Clause auf etwas drastischere Art und Weise die Rute auspackt, aber wirklic durchgesetzt haben sie sich nicht. Allerdings wird vielen dieser Film eine Art Kultcharakter nachgesagt, auch wenn dieser hauptsächlich nur im kleinen Kreis anerkannt wird.

Einer dieser Kultfilme ist „Christmas Evil“ von Regisseur Lewis Jackson, aus der berühmt wie berüchtigten Trash-Schmiede Troma. Die Geschichte eines labilen Mannes, der als Kind seine Mutter und den Weihnachtsmann inflagranti erwischte und seitdem einen ordentlichen Knack spazieren trägt, erinnert vom Aufbau her, an wahnwitzigen wie auch kostengünstigen Horror, in dem der rote Lebenssaft literweise fließt und die Geschichte eigentlich vollkommen nebensächlich ist. Doch „Christmas Evil“ ist durch und durch ambitioniert.

Statt einem großen Massaker erwartet den Zuschauer hier eine Art trashiges Psychogramm eines Mannes, der das Weihnachtsfest eindeutig zu sehr ins Herz geschlossen hat. Regisseur Jackson lässt sich lange Zeit, beobachtet Hauptcharakter Harry genau und wehrt sich so lange es geht, in altbekannte Horror-Muster zu verfallen. Irgendwann geht es aber nicht anders und Harry mordet sich mit Weihnachtsstern und Rute durch seine Kleinstadt. Wirklich exploitativ wird das Ganze aber niemals. Auch wenn „Christmas Evil“ Gewalt zeigt, lässt Regisseur Jackson niemals wirklich die Sau raus. Das kann durchaus irritieren, denn sein Film atmet die Luft des ranzigen Trashkinos. Alles versprüht die Aura von Genre-Exzess, dazu kommen tut es aber selten.

Diese Verweigerung den einfachsten wie auch angenehmsten Weg zu beschreiten, ist charmant und durchaus für solch einen Film auch couragiert. Schade nur, dass „Christmas Evil“ inhaltlich aber nicht ausgereift genug ist, um diesen zittrigen Weg, der zwischen Bahnhofskino und Charakterdrama entlang führt, überzeugend zu beschreiten. Am Ende bleibt ein eher unbefriedigender Gesamteindruck zurück und dass obwohl Hauptdarsteller Brandon Maggart durchaus – für solch eine Produktion- überzeugen kann.

Was „Christmas Evil“ hingegen wirklich überzeugend hinbekommt, ist sein Humor. Der ist niemals zu präsent, changiert eher im Hintergrund, ist aber dennoch stets spürbar und in seinen besten Momenten wunderbar abseitig und überraschend. Vollkommen zur Geltung kommt er am Ende, dann wenn Regisseur Jackson seinem Spielfilm ein Schlussbild spendiert, was auf der einen Seite ziemlich bescheuert, auf der anderen wiederrum fast schon frech ist.

Fazit

Wer brachiales Horrorkino rund um das Weihnachtsfest sehen will, sollte sich lieber anderen Filmen zuwenden. „Christmas Evil“ versucht sich fast schon als eine Art Charakterportrait. Das geht nicht immer wirklich gut, verliert auch an Spannung, wirkt durch seine ganz eigene Art aber auch recht einzigartig. Genre-Fans sollten also einmal einen Blick riskieren.

Kritik: Sebastian Groß

Wird geladen...

×