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Inhalt

Der junge chinesische Geschäftsmann Yan Jian (Dong-xue Li) soll in Afrika einen Vertrag für die erste Mobilfunk-Technologie abschließen und bekommt es mit einem korrupten Mitbewerber zu tun. Der lokale Stammesnagehörige Kabbah (Mike Tyson) und der Söldner Lauder (Steven Seagal) werden in den Konflikt mit reingezogen und liefern sich einen knallharten und brutalen Kampf Mann gegen Mann, während das Land vor einem Bürgerkrieg steht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es mag schon etwas dreist anmuten angesichts der aktuellen politischen wie wirtschaftlichen Lage vieler Staaten Afrikas – in denen sich China mit Milliarden eingekauft, die Staaten verschuldet, dann dort Waren importiert sowie Rohstoffe exportiert – einen Film darüber zu machen, wie heilsam doch ein chinesischer Verkäufer für den Frieden sein kann. Doch genau dies will uns China Salesman von Newcomer Regisseur und Autor Tan Bing dem Zuschauer erzählen. Kurzum wird Held Yan Jian (Dong-xue Li, 1911 Revolution) zwischen Kugelhagel und Bürgerkrieg zum wegweisenden Technik-Demokraten (aus der Welt ein Dorf machen), der mit chinesischer Flagge in der Hand durch die Wüste fährt. Wenn dann noch der grobschlächtige – und in den meisten Szenen gedoubelte - Steven Seagal und der noch grobschlächtigere Mike Tyson hinzukommen, haben wir einen fertigen Action-Propaganda-Film, in denen China zum Retter avanciert, der Westen der Böse ist und Afrika die Rettung benötigt. Klingt bekannt? Nun ja, nur dieses Mal eben aus anderer Perspektive.

Wie bereits in den Wolf Warrior Filmen, kehrt somit das chinesische Actionkino einfach die bisherigen Hollywood Action-Schmonzetten für sich selbst um, um eben China in ein besseres Licht zu rücken. Im Falle von China Salesman wäre dies sogar die Opferrolle. Denn während Yan Jian zu Beginn im Off seine Geschichte erklärt – natürlich basierend auf absolut wahren Begebenheiten – wird danach China missverstanden, ausgebremst, ausgetrickst und sogar unter Verdacht gestellt. Dabei sind die Absichten doch lupenrein: Wenn in dem nicht benannten afrikanischen Land Krieg ausbricht, kann einzig Yan Jian mit einem Anruf alles beenden und den Frieden sichern. Wer spätestens hier aufgrund der hanebüchenen Geschichte noch nicht abgeschaltet hat, bekommt aber noch deutlich mehr spendiert: Denn während die Action mit reichlich Explosionen, Kugeln und Toten untermalt wird, dabei so aufgesetzt wie es eben nur geht, verkündet am Ende der Film sogar, dass der China Salesman (diese Bezeichnung wird im Film ungefähr 20 Mal genannt) doch eigentlich nur die Demokratie durch das Internet bzw. eine Vernetzung bringen will. Angesichts der digitalen Diktatur in China ist dies ein gut platzierter Witz.

Während so vor allem Afrika – wie schon teils in Wolf Warrior 2 – in kein gutes Licht gerückt wird (Bürgerkrieg, Korruption, Kindesmisshandlung durch Beschneidung – die irritierende Szene im ganzen Film) und eben der Rettung bedarf, setzt einzig nur noch Steven Seagal dem Ganzen die Krone auf. Mittlerweile russischer Staatsbürger und Sondergesandten für humanitäre Beziehungen mit den USA, darf Seagal auch hier als Vermittler fungieren. Dabei aber so lustlos und uninteressiert wie möglich. Wo bleibt dabei die Action? Nun, diese Frage ist angesichts des reichlich brachialen Trailers durchaus berechtigt und sorgt sogar zu Beginn für eine sehr unterhaltsame Kampfszene zwischen Seagal (eher seinem Double) sowie Mike Tyson. Zum Start noch inszenatorisch ganz nett, schneidet danach die Action aber eher schlecht ab. Zwischen trashig, überdreht und vollkommen deplatziert, wird sie zum Leitfaden für fast zwei Drittel des Films. Im Rest darf Mike Tyson nachdenkliche Monologe führen, der Zuschauer einem verwirrenden Puzzle nach dem nächsten Folgen sowie Dong-xue Li Technik-Kauderwelsch untermalt mit dramatischer Musik aufsagen oder eben schlichtweg den Frieden bringen – natürlich mit chinesischer Flagge in der Hand.

Fazit

Selbst Hardcore Action oder Retro-B-Movie-Star-Fans können "China Salesman" wenig abgewinnen. Der reißerische aber dann doch sehr träge und langweilig gewordene Propagandafilm ist im Kern richtig schlimmes Ramsch-Kino. Die Action ist aufgesetzt, schlecht inszeniert und wenig unterhaltsam und die „wahre“ Geschichte einzig getaucht in fiebriger Realitätsverklärung, um Chinas aktuelle Politik in Afrika zu rechtfertigen. Frieden durch Verkauf. Was für ein Hohn.

Kritik: Thomas Repenning

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