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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Annie hat gerade ihren College-Abschluss in der Tasche und der ersehnte Job in Kalifornien steht bevor. Doch bevor sie in ihr neues Leben startet, stolpert sie in einer kleinen Bar in ihrem Heimatort Philadelphia über die selbstbewusste Tyler – und ist sofort fasziniert. Als auch Tyler Interesse zeigt, beginnt eine unerwartete Romanze. Zusammen erleben sie eine stürmische Zeit, in der sich Beziehungen stetig verschieben, neue Liebesschwüre die alten ersetzen und der unkonventionelle Tanz der Gefühle alles auf den Kopf stellt, was für Annie bislang eigentlich beschlossene Sache war. Doch mit dem Ende des Sommers kommt auch die Zeit für eine Entscheidung. Nur Annie kann bestimmen, wie die Geschichte für sie ausgeht... Es liegt an ihr, das Kapitel ihres Lebens zu schreiben, aber vielleicht sucht sie ja das Glück an der falschen Stelle …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn man mit so einem vielversprechenden Titel wie „Ein Sommer voller Leidenschaft“ wirbt, dann sollte man auch abliefern. Was hier allerdings geboten wird, ist eher ein Sommer voller Langeweile, weil abgesehen von ein paar tiefgründig anmutenden, doch eigentlich völlig belanglosen Gesprächen in der Bar oder vor der Bar absolut nichts Nennenswertes passiert. Annie (Natalie Dyer, After Darkness) schmachtet aus einem völlig unerklärlichen Grund Tyler (Rachel Keller, Tokyo Vice) an, die ihr kaum Beachtung schenkt, wenn andere Menschen dabei sind. Offenbar spornt das Annie noch mehr an und nur, weil sie mit Tyler ein paar Mal rumgeknutscht hat, geht sie davon aus, dass sie mit ihr eine Beziehung führt. Wie sie darauf kommt, ist wahrlich unerklärlich und was an dem abweisenden Verhalten von Tyler leidenschaftlich sein soll, versteht sich auch nicht gerade von selbst. Es muss wohl irgendein schräger masochistischer Ansatz sein, bei dem eine Figur aus einer nicht existierenden Beziehung leidenschaftliche Emotionen für sich schöpft, die eigentlich nur bei ihr vorhanden sind.

Es scheint fast so, als hätte man hier die vermeintliche Queerness der Figuren nur als Aufhänger für den Film genutzt, doch leider vergessen sich eine nennenswerte Handlung auszudenken. Das provisorische Koksen auf dem Klo, das viele einfallslose Filme zeigen, um die „Coolness“ ihrer Darsteller hervorzuheben, kann man dabei sicherlich nicht als ausreichende Entwicklung der Handlung bezeichnen. Bedauerlicherweise ist es bei weitem nicht das Schlimmste an diesem Film und während man in Bezug auf die Handlung noch streiten könnte, was gelungen oder misslungen ist, kann es beim Thema Licht keine zwei Meinungen geben, denn wenn die Szenen schlecht ausgeleuchtet sind, dann sieht man die Darsteller einfach nicht gut genug und das ist ein absolutes No-Go und so etwas kann sich eigentlich kein Film mehr heutzutage erlauben. Ein Sommer voller Leidenschaft hat viele Szenen, die im Dunkeln spielen, doch das kann man sicher nicht als eine Ausrede benutzen, denn auch die Szenen im Dunkeln müssen gut ausgeleuchtet sein, zumindest so, dass man die Gesichter der Hauptdarsteller richtig erkennt. Hat denn niemand von der Filmcrew etwas von Scheinwerfern gehört? So etwas soll es geben und andere Filmteams haben den Dreh schon lange raus, es ist also definitiv kein Geheimtipp mehr.

Abgesehen von der Dunkelheit zoomt man teilweise in den Gesprächen auch noch so stark, dass nur die Haare zu sehen sind oder nur die Hälfte des Gesichts und das ist schlichtweg inakzeptabel. Die Figuren unterhalten sich doch und sollten eigentlich im Vordergrund stehen, doch der Kameramann macht ihnen das Leben echt schwer. Nicht, dass es etwas Wichtiges zu sehen gäbe, aber man würde mit guter Ausleuchtung und Kameraarbeit den Darstellern trotzdem den nötigen Respekt erweisen, immerhin mühen sie sich ab, eine Romanze darzustellen. Das es nicht unbedingt gut gelingt, ist eine andere Sache. Vielleicht ist der deutsche Filmtitel auch das Problem, weil er großspurig Leidenschaft verspricht, wo keine ist. Eigentlich heißt der Film im Original warum auch immer Chestnut (Kastanie) und dieser Titel ist trotzdem irgendwie passender und wenn man echte Leidenschaft sehen will, sollte man sich unbedingt solche Filme wie Below Her Mouth oder Eine Nacht in Rom ansehen. Ein Sommer voller Leidenschaft eignet sich wiederum nur als Einschlafhilfe. Da ist das Regiedebüt von Jac Cron ordentlich nach hinten losgegangen.

Fazit

Ein unfassbar schlecht beleuchteter Film, der die Queerness seiner Figuren nur als Aufhänger für einen langweiligen und völlig belanglosen Plot verwendet. „Ein Sommer voller Leidenschaft“ ist in Wirklichkeit ein „Sommer voller Langeweile“. Wer das leidenschaftlich findet, war noch nie richtig verliebt.

Kritik: Yuliya Mieland

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