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16. Jahrhundert, Südkorea: Eine unheimliche Seuche, die Menschen in lichtscheue, rasende Bestien verwandelt, bedroht das komplette Land. Auch Kronprinz Lee Chung (Hyun Bin), der eben aus China zurückkehrt, wird von Infizierten angegriffen. Der hervorragende Schwertkämpfer weiß sich allerdings zu wehren und hat einen Plan, um die rasende Horde aufzuhalten, die den Kaiserpalast zu überrennen droht. Der intrigante Minister Jang (Jang Dong-gun) hat allerdings ganz andere, finstere Pläne ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zombies in einem südkoreanischen Historienfilm, das ist gewiss eine ungewöhnliche Mischung, dennoch eine, die viele in jüngster Zeit auch schon anderswo erleben konnten: Rampant, gedreht von Sung-hoon Kim (Confidential Assignment), erschien beinahe zeitgleich mit der äußerst ähnlich aufgebauten Netflix-Serie Kingdom, die seit Januar 2019 auf dem Streamingdienst verfügbar ist. Wer auch immer zuerst die Idee aufbrachte, diesen aufregenden Genremix zu entwickeln, soll an dieser Stelle keine Rolle spielen, um einen Vergleich kommen beide Projekte aber nicht mehr umher. Und auch wenn Rampant gegenüber Kingdom letztendlich den Kürzeren zieht sei an dieser Stelle versichtert, der Film macht ebenfalls Spaß. 

Nicht nur das Konzept beider Projekte ähnelt sich, auch inhaltlich gibt es Parallelen. Auf der einen Seite Intrigen und Machtgerangel im Königshaus, auf der anderen Seite eine Seuche, die das Land heimsucht und alle Menschen zu Untoten werden lässt. Im Falle von Rampant wird von Dämonen gesprochen, was man sich in etwa als Mischung zwischen Zombie und Vampir vorstellen kann. Wer gebissen wird, verwandelt sich in ein blutrünstiges, willenloses Monster mit spitzen Eckzähnen, das nur bei Nacht aktiv ist, da die Sonne ihm schadet. Damit macht uns Rampant bereits in der Einführung kurz vertraut, bis es aber zur großen Epidemie kommt, vergeht ein wenig Zeit, die der Film für den Ausbau seiner Charaktere und für seinen Plot verwendet. 

Hier zeigen sich gegenüber Kingdom nun einige Schwächen, denn weder sind die finsteren Machenschaften im Königshaus besonders aufregend, noch sind es die agierenden Charaktere. Nicht, dass Rampant in dieser Hinsicht gar nichts zustande bringen würde, der Aufbau ist zweckgemäß und gewiss ordentlich, nur eben nicht mehr als das. Prinz Lee Chung (Hyun Bin, The Fatal Encounter) ist zudem eine Hauptfigur, mit der man erst ein wenig warm werden muss. Bis wir mit ihm sympathisieren vergeht ein wenig Zeit, die sein Sidekick mit seiner überzeichneten Art, die einen Schwung Humor einbringen soll, zusätzlich erschwert. Sobald seine Motive und sein Wesen verständlich werden sind wir als Zuschauer involviert, wenn auch nicht unbedingt emotional. Etwas, was die Koreaner sonst besser beherrschen. 

Nichts zu bemängeln gibt es am hohen Produktionsaufwand, der sehr eindrucksvoll ausfällt. Von den schönen Kulissen, den passenden Kostümen bis hin zum guten Make-Up der Untoten wirkt in Rampant alles stimmig, der Aufwand hinter dem Film ist stets erkennbar. Das macht sich auch in den packenden Actionszenen bezahlt, in denen die Dämonen über die Lebenden herfallen, womit vor allem die zweite Filmhälfte angenehm gefüllt wird. Rampant ist blutig, verfällt jedoch nie in Gewaltexzesse. Schön anzusehen ist das Chaos vor allem dann, wenn man sich elegant mit Schwert zu helfen versucht, was der Film vor allem in seinem Finale auslebt, wenn man schließlich auch auf den großen Gegenspieler, den hinterhältigen Minister Kim Ja-joon (Jang Dong-gun, Brotherhood) trifft. 

Fazit

In äußerst schicker Aufmachung weiß "Rampant" als Hybrid zwischen Historien- und Zombiefilm über weite Strecken zu gefallen. Auch wenn mit stärkerem Fokus auf Plot- und Charakterausbau noch mehr drin gewesen wäre, dürfte ein Blick für Genrefans durchaus lohnenswert ausfallen. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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