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Quelle: themoviedb.org

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Fortsetzung des US-amerikanischen Horror-Thrillers "Candyman's Fluch". Der hakenarmige Killer Candyman (Tony Todd) treibt erneut sein Unwesen in New Orleans, nachdem jemand ihn mit dem fünfmaligem Nennen seines Namens gerufen hat. Diesmal ist die Lehrerin Annie Tarrant (Kelly Rowan) sein auserkorenes Opfer. Er will sie zu seiner neuen Gefährtin machen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach dem Boom durch die VHS-Revolution war der Horrorfilm Anfang der 90er in eine Sackgasse geraten. Die Fließband-Franchise um Jason Vorhees, Freddy Krueger oder Michael Myers hatten sich totgelaufen und von kreativen, legitimen Nachfolgern keine Spur. Einer hätte das Zeug dazu gehabt: Der Candyman. Sehr, sehr lose auf einer Kurzgeschichte von Clive Barker (Hellraiser – Das Tor zur Hölle) beruhend erschuf Bernard Rose (Mr. Nice) im Jahr 1992 mit Candymans Fluch ein clevers, urbanes Schauermär, das neben einer von Tony Todd (Final Destination) ikonisch verkörperten Kultfigur nicht nur blutige Effekte und gekonnte Schockmomente, sondern besonders einen beinah gesellschaftspolitischen Subtext anbot. So richtig sollte es in der Folge nichts werden mit einem neuen Serientäter, aus diversen Gründen.

Zum einen war einfach eine ungünstige Zeit für den Horrorfilm. Auch wenn Candymans Fluch seinerzeit erfreulich positive Kritik erntete und auch beim Publikum überwiegend gut ankam, die breite Masse erreichte er nicht. Der Markt für Filme dieser Art war einfach tot. Zum anderen gelang es den Nachfolgern schlicht nicht mehr, auch nur ansatzweise an die Qualität des Originals anzuknüpfen. Dieses sollte sich erst letztes Jahr ändern, als Nia DaCosta (Little Woods) mit Candyman das einzig Richtige machte: Die bisherigen Sequels ignorieren und sich als direkte Fortsetzung in modernem Gewand zu verstehen, die dennoch dem Geist seiner Vorlage treu blieb und sie gleichzeitig mitsamt seiner angepassten Metaebene ins Hier und Jetzt transportierte. Damit hatte Candyman 2 – Die Blutrache aus dem Jahr 1995 nicht all zu viel am Hut und präsentiert sich als generisches Slasher-Sequel von der Stange, dem der ursprüngliche Reiz und besonders die Raffinesse seines Vorbildes vollkommen abgeht.

Um fair zu bleiben: Es ist nicht alles oder genau genommen sogar weniges wirklich schlecht an dem Film von Bill Condon (Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1 & 2), der nach dieser Bauchlandung mit dem schönen und sogar Oscar-gekrönten James Whale Biopic Gods and Monsters schnell wieder in die Spur fand. Die Verlagerung der Handlung aus dem Slums von Caprini-Green in Chicago nach New Orleans mitten im Mardi Gras ist ein grundsätzlich interessanter Tapetenwechsel, obgleich damit sofort klar wird, das der vorher so eminent wichtige, soziale Hintergrund wohl keine Rolle mehr spielen wird. So ist es dann auch, denn zu mehr als etwas Hokuspokus- und Sklaverei-Flashback-Kulisse ist das Setting hier nicht nütze. Vor diesem schnetzelt sich der scharfkantige Hobby-Imker mit teils recht drastischem Blutzoll durch ein einfallsloses Skript, dem sich zumindest anrechnen lässt, dass es versucht seine Geschichte und die Mystik seines Antagonisten ernst zu nehmen. Da gibt es keine flotten Sprüche, keine rolligen Stoner-Teens oder irgendeinen anderen Kasperkram. Man will einen immer noch düsteren, erwachsenen Horrorfilm auf die Beine stellen, in dessen Vorhaben leider nicht automatisch Qualität und Kreativität beinhaltet sind.

In seiner Mittelprächtigkeit ist es dann auch fatalerweise begründet, dass das bewusst grimmige Auftreten von Tony Todd keine Gänsehaut erzeugt, sondern manchmal droht einen unfreiwillig komischen Touch zu erhalten. Das Gespenstische, Tragische und teilweise sogar Majestätische seiner Performance im Original wird einfach nicht die rechte Bühne geboten, obwohl er grundsätzlich kaum etwas anders macht. Da stimmt einfach der Rahmen nicht. Das sind jetzt viele Gründe, warum Candyman 2 – Die Blutrache gemessen an seinem Vorgänger und den generellen Möglichkeiten eine Enttäuschung ist, aber gerade zu dieser Zeit kann man ihn noch als halbwegs akzeptablen Horrorfilm bezeichnen. Handwerklich ist das überwiegend solide, gewisse Bemühungen sind zu erkennen und wenn ernsthaft ein Interesse bestanden hätte, mehr als nur Dienst nach Vorschrift abzuliefern, dann könnte auch dieser Film in seinem Ausbau der Background-Story ganz anständig funktionieren.

Fazit

Enttäuschende, aber nicht komplett missratene Fortsetzung zu einem modernen Horrorklassiker, die im direkten Vergleich aber keine Chance hat. Als kurzweiliger B-Horror mit passablen Ansätzen und solider Darbietung konsumierbar und wesentlich besser als der dritte Teil. Aber wer wirklich gute Filme sehen will, greift nach dem Original sowieso direkt zum neuen „Candyman“, das passt dann endlich.

Kritik: Jacko Kunze

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