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Inhalt

Charles Duchemin, Gastrokritiker und Herausgeber des "Guide Duchemin", ist der Schrecken aller französischen Küchenchefs. Um seinen Restaurantführer ständig auf dem Laufenden zu halten, läßt Duchemin alle nennenswerten Restaurants von einem Heer von Agenten überwachen, die er selbst geschult hat. Sein Motto: Rettet die französische Eßkultur! Sein Erzfeind Tricatel hingegen betreibt eine Ladenkette für synthetische Fertigprodukte. Das ist für Charles das größte Unheil: eine barbarische Offensive! Tricatel sieht das anders und serviert dem feinen Gaumen des Feinschmeckers ein widerliches Plastikmenü, das Duchemins Geschmacksnerven zerstört. Duchemin sinnt auf Rache und will seinem Intimfeind kräftig die Suppe versalzen...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Brust oder Keule: Zugegeben, über Geschmack lässt sich bekanntermaßen eigentlich gar nicht streiten. Im Falle von Regisseur und Autor Claude Zidi ist diese aber recht harmlose Frage essentiell. Denn was wollen wir kulinarisch eigentlich? Eine Offenbarung oder schnelle, sagen wir einmal, verfügbare Kost? „Haute Cuisine“ oder „Essen aus der Fabrik“. Kaum ein Film kommt unterdessen diesem Streitthema so nahe wie Brust oder Keule (OT: "L'aile ou la cuisse") aus dem Jahre 1976. Einem Film voller satirischer Seitenhiebe auf die französische Küche und das aufkommende Fast-Food-System in Frankreich. Eine Abrechnung mit Kritikern wie Kapitalisten gleichermaßen und zudem eine treffsichere wie punktegenaue Komödie mit einem mehr als grandiosen Louis de Funès. Hier trifft kulinarisch alles gekonnt aufeinander, sodass uns ein atemberaubendes Gericht serviert wird.

Somit ist auch der Name Duchemin nicht von ungefähr: Eine Anspielung auf Dumont und Michelin, die damalig größten und bekanntesten Reiseführer mit Restaurantempfehlungen. Und daher ist Brust oder Keule von der ersten Minute vor allem eines: Eine bissige Parodie sowie ironische Abrechnung mit der sogenannten „savoir-vivre“-Mentalität der Franzosen. Dies wird reichlich hektisch sowie gelungen gemischt mit einer Menge Klamauk, eines spielfreudigen (und wieder nach zwei Herzinfarkten gestärkten) Louis de Funès, sowie unzähligen Gags, die mehr als nur einmal die komplette Szenerie auf den Kopf stellen. Brust oder Keule lebt hierbei, trotz seiner starken Geschichte, aber besonders von seinen Charakteren: Während Duchemin wie ein energisches Stehaufmännchen ist und alles und jeden in Grund und Boden kritisiert, kann sein Sohn Gérard Duchemin (Coluche) mit seinem kleinen Zirkusauftritten und seiner naiven wie charmanten Art überzeugen. Jacques Tricatel ist unterdessen der Anti-Christ der guten Küche und herrlich böse wie absurd von Julien Guiomar gespielt. Und dann wäre da auch noch die liebenswerte Sekretärin Marguerite(Ann Zacharias), die gerade zum Ende hin immer wieder für liebevolle Momente sorgen kann.

Aus diesem chaotischen Spiel erschafft schließlich Regisseur Claude Zidi seine treffende Satire: Es entbrennt ein Kampf zwischen gelungener Küche (wobei hier Duchemin mehr als nur einmal eher eklige Ausflüge in die kulinarische Landschaft machen darf) und Essen aus der Fabrik. Ein Katz- und Mausspiel aus ausspionieren, Daten sammeln und Vorführen. Natürlich endet alles in einem Fernsehduell, wo es den großen Kampf der Giganten gibt. Mit herrlichem Wortwitz (Stichwort Gewerkschaft), dem gelungenen Louis de Funès sowie spaßigen Slapstik-Einlagen, gibt es hierbei stets genügend zu Lachen. Und dies trotz einiger Längen, wobei diese wohl eher der typischen 70er Jahre Inszenierung geschuldet sind. Was bleibt ist dennoch ein scharfes, süßes und bitteres Gericht voller gut gewürzter Zoten.

Fazit

„Brust oder Keule“ ist die Abrechnung mit der französischen Küche und dem Anspruch von Kritikern der damaligen Zeit. Ein herrlicher Spaß voller Satire, gutem Slapstick, einem genialen cholerischen wie aufgedrehten Louis de Funès und eines mehr als treffsicheren Humors. Und blickt man etwas hinter die Geschichte, so hat diese von ihrer Aktualität erschreckenderweise nichts verloren. Ein Genre-Meisterwerk von Regisseur Claude Zidi mit gehörigem Biss…

Kritik: Thomas Repenning

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