Charles Duchemin, Gastrokritiker und Herausgeber des "Guide Duchemin", ist der Schrecken aller französischen Küchenchefs. Um seinen Restaurantführer ständig auf dem Laufenden zu halten, lässt Duchemin alle nennenswerten Restaurants von einem Heer von Agenten überwachen, die er selbst geschult hat. Sein Motto: Rettet die französische Esskultur! Sein Erzfeind Tricatel hingegen betreibt eine Ladenkette für synthetische Fertigprodukte. Das ist für Charles das größte Unheil: eine barbarische Offensive! Tricatel sieht das anders und serviert dem feinen Gaumen des Feinschmeckers ein widerliches Plastikmenü, das Duchemins Geschmacksnerven zerstört. Duchemin sinnt auf Rache und will seinem Intimfeind kräftig die Suppe versalzen ...
In Brust oder Keule schlüpft Louis de Funès mal wieder in eine witzige Rolle, diesmal eines Restaurant-Kritikers, der undercover sowohl die schönsten als auch die schlimmsten Restaurants besucht. Allein die Grundidee für den Film birgt an sich schon ein enormes Potenzial für Komik und wenn die Hauptrolle auch noch von Louis de Funès persönlich verkörpert wird, dann kann man sich sicher sein, dass die Komödie äußerst delikat sein wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Restaurant-Kritiker als eine Dame verkleidet oder auf einem Zahnarztstuhl eine Dessertkostprobe durchführt, er macht immer eine gute Figur. Zusätzlich baut man in die Komödie noch ein paar Interaktionen mit seinem Sohn (Coluche, Am Rande der Nacht) ein, der unbedingt ein Clown sein will, sich von Papa aber immer wieder dazu überreden lässt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Man fügt noch ein paar Slapstickeinlagen und amüsante Verfolgungsjagden und einen Antagonisten hinzu und schon ist Brust oder Keule angerichtet. Bon Appetit!
Guillaume, Fabrikant von Luftreinigungsmaschinen und gleichzeitig Bürgermeister einer französischen Kleinstadt, steht vor dem wirtschaftlichen Ruin. Seine neueste geniale Erfindung, eine Art Riesenstaubsauger, findet keinen Absatz. Als Retter in der Not erweist sich eine Gruppe japanischer Interessenten. Nach Vorführung des komplizierten Apparates, die nicht ohne Tücken und peinliche Pannen verläuft, erhält Guillaume überraschend den Auftrag zur Lieferung von 3000 Geräten. Der Mini-Fabrikant gerät im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Häuschen: Der Auftrag übersteigt bei weitem seine Fertigungskapazität von 200 Maschinen. Doch dem Erfindergeist sind keine Grenzen gesetzt: Guillaume bezieht kurzerhand die Räume seiner eigenen hochherrschaftlichen Villa in den Fabrikationsprozess mit ein und macht selbst vor dem ehelichen Schlafgemach nicht halt ...
Hektisch und überdreht sind die meisten Filme mit Louis de Funès, doch Der Querkopf gehört zu der Kategorie besonders rastlos. Es wird romantisch bei Kerzenschein diniert, während die Fabrikarbeiter direkt daneben sägen und bohren und auch an Schlaf ist nicht zu denken, weil Guillaume (Louis de Funès) die Arbeiten an den lauten Maschinen im eigenen Schlafzimmer durchführen lässt, während er und seine Gattin Bernadette (Annie Girardot, Epsteins Nacht) den Versuch wagen in getrennten Bettchen einen erholsamen Schlaf zu finden. Aus diesen Situationen entsteht viel Komik und in gewisser Weise erinnert Der Querkopf in seiner Entwicklung an eine Screwball-Komödie, weil irgendwann Mal zwischen den Eheleuten Eiszeit herrscht und nicht nur im übertragenen Sinne, weil der Vorzeigeehegatte nämlich das Gewächshaus seiner Ehefrau aus Versehen in einen Kühlschrank verwandelt. Dann heißt es nur noch, wer gewinnt den Streit und ist eine friedliche Koexistenz überhaupt noch möglich? Das Erzähltempo ist dabei erstaunlich schnell, der arme Guillaume bekommt kaum eine Verschnaufpause, ob er nun beim Billardspielen den Billardtisch zerlegt, den Garten seiner Frau aus Versehen zerstört oder neue Geräte erfindet. Wer die ruhelose Atmosphäre und hohe Gagdichte mag, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.