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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

"Get Duked" ist  eine wilde, satirische Coming-of-age-Geschichte, die in den schottischen Highlands angesiedelt ist und die unter anderem von Bauern, die HipHop lieben und halluzinogenem Kaninchen-Kot handelt.

Kritik

Get Duked versucht mehrere Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen: Irgendwo angesiedelt zwischen Coming-of-Age-Film mit sozialkritischem Hintergrund, Kiffer-Komödie und Backwood Horror versucht der Film ganz eigene Akzente zu setzen. Im Kern geht es dabei um vier Jungs, die vor der Kulisse der schottischen Highlands an einem Survival-Trip teilnehmen, um sich für den Duke of Edinburgh Award zu behaupten, der Prestige bringen und ihnen damit aus der sozial prekären Lage helfen soll. Unerwarteterweise tritt dabei ein bewaffneter Mann auf, der auf den Namen The Duke (Eddie Izzard, Song of Names) hört und die Jugendlichen attackiert. Als wäre das nicht genug, präsentiert uns der Film mit zwei völlig verpeilten Polizisten weitere skurrile Figuren, die durch ihre Ermittlungen ebenfalls in den schottischen Highlands landen. Mit dieser begrenzten Anzahl an Charakteren und einem minimalistischen Setting versucht Regisseur und Drehbuchautor Ninian Doff bei seinem Debüt vor allem durch Zuspitzungen formeller und inhaltlicher Natur zu überzeugen. 

Auffällig ist in diesem Zusammenhang die Kameraführung, die stark an Amateurvideos und - bisweilen angenehm zurückhaltend - an Einstellungen aus Found-Footage-Filmen erinnert. Gebrochen wird diese authentische Erzählweise durch die Einbindung künstlich wirkender Elemente wie Filter, Bildverzerrungen und mediale Ästhetiken (z.B. Musikvideos). Dazu passend findet sich ein weiterer Kontrast, der moderne und traditionelle Motive gegenüberstellt. So begegnen uns in Get Duked auf der einen Seite Bilder einer altehrwürdigen Landschaft so wie Charaktere in traditioneller Kleidung, während wir uns auf der anderen Seite  mit Motiven Jugendsprache, Drogenkonsum und Hip-Hop konfrontiert sehen. Hier deutet sich das Thema des Filmes an: Ninina Doff intendiert letztlich nicht bloß eine Blödelkomödie mit Backwood-Charme, sondern möchte eine satirische Bestandsaufnahme der britischen Gesellschaft abliefern. 

Hauptmotiv dieser ist der sich immer weiter zuspitzende Generationskonflikt. Damit einhergehend werden der zunehmende Konservatismus und die schrumpfenden Perspektiven für die jüngeren Generationen augenzwinkernd angeprangert, so wie einige latente Seitenhiebe an die Eingestaubtheit staatlicher Behörden verteilt. Dieses progressive Vorpreschen bleibt sehr vage und der Film traut sich kaum einen Schritt weiter, als die Themen hervorzubringen, diese ergeben sich jedoch angenehm organisch aus dessen Verlauf. Deutlich problematischer erscheint das Zusammenwirken von Inszenierung und Drehbuch, da die Erzählung dröge wirkt und die oben angesprochenen Kontraste vor allem einen konfusen Eindruck abgeben, der sich in seinem Überraschungseffekt zunehmend abnutzt. Die Gags selber wissen zumeist nicht zu funktionieren, da der Film zu gehetzt und die Charaktere zu schrill sind, um ordentliche Dialoge hervorzubringen. Das größte Problem ist demnach, dass er trotz seiner Einzigartigkeit und seiner bunten Mixtur kaum eines seiner Potentiale verwirklichen kann: Für einen (sozialkritischen) Coming-of-Age-Film ist das Werk zu flach, für eine Komödie zu gehetzt und für einen Backwood-Horrorfilm zu fröhlich. 

Fazit

"Get Duked" ist ein ambitioniertes und spürbar liebevoll umgesetztes Filmchen, das leider keines seiner Potentiale realisieren kann: Für eine Sozialsatire bleibt er zu vage, für eine Komödie ist er zu gehetzt, für einen Horrorfilm zu schrill und fröhlich. Dennoch wartet er mit ein paar interessanten Szenen und inszenatorischen Einfällen auf, die dazu führen könnten, das manch einer den Film in sein Herz schließt. 

Kritik: Maximilian Knade

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