{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

John Cain wacht nach einem schweren Autounfall, bei dem er sein Gedächtnis verloren hat, in einem mexikanischen Krankenhaus auf. Schnell bemerkt er, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Beim Versuch, aus der Klinik zu fliehen, wird er von Mitgliedern eines Drogenkartells angegriffen. Cain sucht nach Antworten und findet zwischen seinen persönlichen Gegenständen eine Telefonnummer: Sie führt zu DEA-Agent McCoy, für den Cain seit fünf Jahren als verdeckter Ermittler arbeitet.

  • Mjv9gpxo2r2soyi4chjziu6f1oe
  • V5algcugc2hsjtzhh3l01nupkxz
  • Kfsnw2gmzw0dajvapkr61zbzc5w
  • L6uo35jtbsacytg0nnnr7ceu3z5
  • Ra5kypqoxdm3dgmnuorkzmp8h9h
  • 2tlezuevze6pnv9zz4ox50rkzeg
Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich hätte Anwalt sein können, Profifußballer, irgendein Schauspieler – ich könnte in irgendeinem Film sein, aber ich wache auf und bin ein verdammtes Kartell-Mitglied?“

Kopf hoch, es könnte viel, viel schlimmer kommen. Stell dir vor, du bist nicht irgendein Schauspieler, sondern Josh Duhamel (Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team), und bist nicht nur in irgendeinem Film, sondern auch noch in so was wie Blackout – Im Netz des Kartells. DAS wäre wirklich tragisch. Oh, ähm…tja, vermutlich selber schuld.

So, mal Spaß beiseite, denn damit hat das hier rein gar nichts zu tun. Was zum Teufel ist das denn? Das es billige, schlecht gemachte DTV-Actionfilme gibt, ist keine Überraschung und so alt wie das Heimkino an sich. Gab es schon immer einen Markt für, aber jetzt mal ernsthaft: Wieso findet sich im Jahr 2022 noch ein internationaler Verleih für so was? Also konkret für ein so indiskutabel furchtbares Machwerk? Es gibt keine Videotheken mehr, in denen solche Heuler immer noch ein paar Einnahmen generieren konnten. In seiner physischen Form kann man also nur noch Geld über den Verkauf erzielen. Wenn man sich diesen Film anschaut, ist die Vorstellung, dass ihn jemand NACH der Sichtung für einen Betrag X (völlig egal, selbst 2 Euro) käuflich erwirbt, absolut utopisch. Also warum macht man so was? Gibt es immer noch so viele Blindkäufer, die bei einer (ganz offensichtlichen) DTV-Produktion ohne irgendwelche anlockenden Merkmale wie sehr großen Stars oder einer spektakuläre klingenden Prämisse da die Geldbörse öffnen, dass sich das rentiert? Wie auch immer, dass es so ein Film hierzulande noch auf Blu-ray (und sogar 4K) schafft, ist aus besagten Gründen in der Tat verblüffend.

Er besitzt zumindest minimal etwas von erwähnten Lock-Merkmalen. Über Josh Duhamel darf man gerne denken was man will, aber den Mann kennt man aus einigen auch größeren Produktionen und er kann mindestens als B-Promi bezeichnet werden. Die Vita von Abbie Cornish (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) ließt sich sogar sehr anständig und Nick Nolte (Kap der Angst) ist eine lebende (nicht aber unbedingt noch lebendig wirkende) Legende. Die Story klingt zumindest solide, typischer B-Movie Standard eben. Gedächtnisverlust, Schurken die aus irgendwelchen Gründen hinter dir her sind, wem kannst du trauen, blabla, kann man machen. Aber schon beim Vorspann ahnt man, wie furchtbar billig und lieblos es hier zugehen wird. Der Regisseur mit dem spannende Namen Sam Macaroni (bzw. Sam Maccarone, das klingt eher nach einem ganz anderen Genre) verfügt allem Anschein nach zumindest über große Erfahrung. Dies ist (laut IMDB) seine 89 (!) Regie-Arbeit…allerdings erst sein zweiter Spielfilm. Der Rest sind Kurzfilme, Segmente und allerhand Nebenjobs. Aber auch da kann man das Handwerk natürlich wunderbar lernen, gerade bei dieser hohen Anzahl. Sollte man denken. Das hier sieht von der ersten Sekunde an fürchterlich aus und erinnert an diese ganz schlimmen No-Budget-Gurken, die gerne auf SYFY oder seinerzeit auch auf Tele5 zu sehen war, als man sich dort noch ausschließlich mit so was über Wasser hielt.

Der Look - inklusive diesem grässlichen Konserven-Hintergrund-Gedüdel-Score, der immer bei diesen Veranstaltungen in Dauerschleife leiert – ist schon schlimm genug, aber auch sonst ist hier alles jenseits von Gut und Böse. Da das einzige Budget wohl in die Gagen (bzw. eher Schmerzensgeld) von Duhamel, Cornish & Nolte gewandert ist, bleibt nichts mehr für den Rest übrig. Das Setting ist so monoton und karg, es sieht alles aus wie in einem Raum gedreht, der immer mal wieder umgeräumt wird. Es soll ein Krankenhaus im Vollbetrieb darstellen, trotzdem sieht man immer nur die gleichen 10 Menschen, von denen die Hälfte auch noch Kartell-Ganoven sind, die man Klischee-lastiger gar nicht hätte besetzen können, wenn man eine Parodie drehen wollte. Die Highlight diesbezüglich sind natürlich Antagonist Eddie (Omar Chaparro, Suave Patria), der mit seinem schmierigen Öl-Zopf und dem 20-Pesos-Anzug auftritt wie die schäbigste Telenovela-Witzfigur und ein namenloser Scherge, der zwar aussieht wie ein rasierter Berggorilla, aber läuft wie Arnold Schwarzenegger mit doppeltem Leistenbruch. Der sorgt zumindest für die „beste“ Actionszene im Film. Der Küchen-Fight zwischen ihm und Duhamel ist so lausig inszeniert, dass es fast schon wieder witzig ist. Und ihm wird mit einem Teller fast der Kopf abgeschnitten, gibt es auch nicht so oft zu sehen.

Alle anderen Actionszenen sind so unter aller Kanone wie der Rest vom Schützenfest. Da gibt es keine Dynamik, lieber wird sofort in Hilflos-Slowmotion gewechselt, damit man das billige CGI-Blut/Feuer noch deutlicher sieht. Super. Wirklich erschreckend und ziemlich traurig ist allerdings der Auftritt des inzwischen 81jährigen Nick Nolte, der wirkt wie direkt vom Altersheim-Spaziergang einkassiert und vor die Kamera getrieben. Ganz schlimm und beinah würdelos, wobei das nicht gegen ihn geht. Besetzt ihn doch bitte nicht, wenn er nur noch so ein Bild abgeben kann. Aber der Name zieht und deshalb muss der alte und ganz offensichtlich nicht gesunde Mann diesen rufschädigenden Mumpitz über sich ergehen lassen. Hoffentlich wurde er wenigstens angemessen bezahlt, wobei, was wäre hierfür angemessen? Es können immerhin nicht so viele Drehtage gewesen sein.

Am Ende verläuft sich das gruselige Spektakel in einen Twist-Salat, den sowieso niemanden mehr interessiert und nach 94 Minuten ist man beinah schon wieder stolz, da ohne bleibenden Hirnschaden rausgekommen zu sein. Eine Szene sollte aber noch erwähnt werden, da die diesen ganzen Unfug noch recht gut beschreibt: Protagonist Dean befindet sich irgendwo im Krankenhaus-Keller (wo gefühlt der halbe Film spielt), hört etwas (so genau weiß man es nicht, muss man erahnen) und berührt random irgendeine Wand, dies aussieht wie mit Eierkartons verkleidet. Was findet er dahinter? Einen geheimen Raum, in dem nackte Frauen Koks verschneiden, MGs polieren und ein Baby-Löwe im Käfig gehalten wird. Kurz darauf folgender Dialog mit Abby Cornish:

-„Ich habe gerade ein mexikanisches Koks-Labor innerhalb des Krankenhauses gefunden. Was läuft hier?“

-„Auch Krankenhäuser müssen ihre Rechnungen bezahlen.“

Ohne Witz, das war das Highlight des Films. Noch Fragen?

Fazit

Eine Zumutung. Nichts gegen simple, kostengünstige DTV-Filme, selbst dort gibt es immer mal wieder recht vernünftigen Zeitvertreib. Dann muss man aber die deutlichen Defizite durch irgendwas halbwegs kompensieren. „Blackout – Im Netz des Kartells“ hat rein gar nichts, was in nur der geringsten Form amüsant, unterhaltsam, aufregend oder wenigstens nicht total lächerlich bis beschämend ist.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×