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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In einer postapokalyptischen Welt herrscht Krieg. Die Soldatin Caroline Edh wird zusammen mit den Soldaten Malik, Karimi und Granvik von Oberst Raad für eine Sondermission namens „Schwarze Krabbe“ ausgewählt: Sie sollen unter der Führung von Hauptmann Forsberg und Leutnant Nylund zwei Kapseln mit geheimem Inhalt in eine Forschungsstation bringen. Der Feind droht ihr Land zu überrennen und der Inhalt der Kapseln soll dem Krieg die entscheidende Wendung geben. Die Forschungsstation liegt etwa 185 km vom Festland entfernt und muss auf Schlittschuhen über ein zugefrorenes Archipel erreicht werden, da es hinter den feindlichen Linien liegt und das Eis für Fahrzeuge zu dünn ist. Edh erkennt, dass es sich um ein Selbstmordkommando handelt, woraufhin Raad ihr verspricht, dass sie ihre Tochter Vanja nach dem erfolgreichen Abschluss der Mission in der Forschungsstation wiedersehen werde.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ohne jedwedes erklärende Vorgeplänkel befördert einen die schwedische Produktion Operation Schwarze Krabbe inmitten eines verheerenden Kriegsszenarios. Wer hier wen aus welchen Gründen angegriffen hat, wer die verfeindeten Parteien überhaupt sind und wie weltumfassend der Konflikt ist – so viel darf man getrost vorwegnehmen – werden wir auch nie erfahren. Lediglich, dass wir uns bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden und der Krieg kurz vor seiner entscheidenden Phase steht. Aus diesem Grund wird die Soldatin Caroline (Noomi Rapace, Lamb) mit einer Handvoll Mitstreitern auf ein Himmelfahrtskommando geschickt: auf Schlitzschuhen sollen sie sich durch feindliches Gebiet bis zu einer Forschungsstation begeben, um dort eine angeblich kriegsentscheidende Fracht zu übergeben. Caroline ist sich der Unmöglichkeit der Mission sehr wohl bewusst, hat allerdings ein ganz persönliches Interesse an ihrem Gelingen. Dort soll ihre Tochter auf sie warten, die zu Kriegsbeginn verschleppt wurde. Was überhaupt erst der Grund war, dass aus der verzweifelten Mutter eine verbissene Kriegerin geworden ist.

Durch seinen komprimierten, vollständig entschlackten Einstieg in die Geschichte umgeht die Romanadaption nicht nur allerhand erzählerischen Ballast, sondern erzeugt sofort eine sehr ungemütlich-bedrückende Grundstimmung, die sich aufgrund des aktuellen Weltgeschehens noch eine Stückweit unangenehmer anfühlt. Ob das jetzt als ein „positiver“ Nebeneffekt gewertet werden sollte, ist allerdings mehr als fragwürdig, trotzdem kaum von der Hand zu weisen. Grundsätzlich lässt sich dem Spielfilmdebüt des vorher nur bei Musikvideos und Kurzfilmen tätigen Regisseurs Adam Berg zweifelsohne eine ziemlich stimmungsvolle erste Hälfte attestieren. Ein pessimistisch-dystopisches, trotzdem sehr geerdetes Setting, dass in seinen besten Momenten sogar einen Hauch von John Carpenter on Ice hat, auch dank seines gelungenen Synthesizer-Score. Immer mal durchbrochen von kurzen, knackigen Actioneinlagen, die nie zu übertrieben und ausladend daherkommen, um die beklemmende Atmosphäre zu sehr aufzuwühlen. Die Story ist dabei keinesfalls originell und aus der Prämisse eines spiegelglatten, jederzeit einsturzgefährdeten Untergrunds hätte man ohne Zweifel noch mehr herausholen können, dennoch erfüllt Operation Schwarze Krabbe seinen Dienst anfangs recht anständig.

Mit zunehmender Laufzeit ermüdet das Geschehen jedoch zusehends. Die Einfallslosigkeit ist ab einem gewissen Punkt mehr als nur ein Kavaliersdelikt und selbst angedeutete Ideen, wie die von Verrat in den eigenen Reihen, verpuffen sang und klanglos im Nirgendwo. Vermutlich wäre der Plot mit einem klassischen MacGuffin als Objekt der Begierde sogar besser gewesen, würde den Film somit noch mehr auf seinen eigentlichen Survival-Plot fokussieren. Die dadurch zugefügten Details erinnern nur noch mehr an den ganzen Mist, mit dem man sich in der Realität nun schon viel zu lange herumschlagen muss. Somit ist das nun nicht der Film, den man aktuellen sehen möchte, wenn man mal den Kopf freibekommen will. Das ist aber wirklich nur auf den zeitlichen Kontext gemünzt und so gesehen nicht ganz fair. Übrig bleibt am Ende ein handwerklich anständiger Film, dem leider viel zu schnell die Ideen ausgehen und sich alsbald nur noch als handelsübliche Stangenware entpuppt, die nach dem einmaligen Ansehen definitiv ausgedient haben dürfte. So gesehen wie gemacht für Netflix, den filmischen Snackautomat an der Autobahnraststätte.

Fazit

Nach einem sehr stabilen Beginn schlittert „Operation Schwarze Krabbe“ nur noch irgendwie über die Ziellinie, legt dabei aber wenigstens keinen ernsthaften Sturz hin. Als passables B-Movie von der Stange mit einigen stimmungsvollen Momenten durchaus noch okay, wer hier mehr erwartet als solide Berieselung ohne große Nachhaltigkeit könnte vermutlich enttäuscht sein – oder noch nicht lange auf Netflix unterwegs.

Kritik: Jacko Kunze

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