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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ane und Thomas stecken mitten in der Scheidung, ihren Kindern haben sie aber noch nichts gesagt. Kurz bevor Thomas bei seiner neuen Freundin einziehen will, erleidet Ane einen Schlaganfall, der alles verändert. Ane und er beschließen, weiter zusammenzuleben, bis Ane sich erholt hat. Während sie erbittert darum kämpft, ihr altes Ich zurückzugewinnen, müssen sich beide der neuen Realität stellen. Dabei finden sie Hoffnung, wo sie sie am wenigsten erwarten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kommt Liebe von Pflichtgefühl? Ist Versorgung das gleiche wie Fürsorglichkeit? Schafft körperliche Nähe automatisch emotionale Nähe? Kann ein körperliches Gebrechen eine malade Ehe genesen lassen? Jeanette Nordahl (Wildland) und ihr Co-Drehbuchautor Rasmus Birch (Miss Viborg) konfrontieren das Publikum in ihrem ambivalenten Beziehungsdrama mit diesen und noch einer Reihe weiterer Fragen in die gleiche Richtung, die sich grob auf ein herunterbrechen lassen: Kann man zwei Menschen zum gemeinsamen Glück zwingen? Die dramatische Antwort darauf ist ein klares Ja.

Die Story, in die dieses Konzept verpackt ist, ähnelt in ihrer Grundstruktur wohl nicht zufällig einem bestimmten Subgenre von Romantikkomödien: Zwei Langzeitpartner entweder kurz vor oder kurz nach der Trennung sehen sich durch äußere Umstände genötigt, sich für eine Weile nochmal zusammenzuraufen und dabei enger, als ihnen eigentlich lieb ist, zusammenzuleben. Nur sind diese äußeren Umstände, die Ane (Trine Dyrholm, Poison - Eine Liebesgeschichte) und Thomas (David Dencik, Families like Ours) von der geplanten Scheidung und Thomas Auszug abhalten, Anes Schlaganfall. 

Für Gewöhnlich ein Ereignis, das selbst stabile Beziehungen brechen könnte. Doch die Pflegebedürftigkeit der zuvor energisch unabhängigen Ane bringt die beiden einander wieder näher. Hat ihre Liebe doch noch eine Chance, soll sich das Publikum scheinbar fragen. Stattdessen steht eine andere Problematik im Raum: Ist das überhaupt Liebe, was beide zusammenhält? Oder ist es Schuldgefühl, Hilflosigkeit, der unbewusste Wunsch nach einer patriarchalischen Beziehungskonstellation? Doch die kurzsichtige Inszenierung ignoriert die Konflikte, die das pathologische Partnerschaftsideal birgt. 

Fazit

5.0

Das starke Hauptdarsteller-Duo tut sein Bestes, den widersprüchlichen Gefühlen und Reaktionen ihrer Figuren Glaubhaftigkeit zu geben. Doch selbst Dyrholm kann die Wandlung ihrer Protagonistin nicht nachvollziehbar machen. Das liegt wohl auch daran, dass die Handlung die psychodynamische Problematik der Konstellation ebenso verharmlost wie die gravierenden körperlichen, psychischen und neurologischen Auswirkungen. Was im spielerischen Rahmen einer RomCom noch funktionieren mag, entwickelt sich hier zum Romantisieren von Co-Abhängigkeit mit einer toxischen Botschaft. Handwerklich solide, doch mit unangenehmem Beigeschmack. 

Kritik: Lida Bach

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