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Inhalt

„Du hast zu viel gekifft, mein Süßer“, sagt die Mutter zu ihrem Sohn Mads, den sie auf den Mund küsst. Die gekonnte Grenzüberschreitung gehört in dieser Familie dazu. Damit muss die 17-jährige Ida erst umgehen lernen. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter lebt sie bei ihrer Tante und ihren drei Cousins, die sie kaum kennt. Schnell wird klar, dass der durchaus liebevolle Familienclan, angeführt von seiner fürsorglich-strengen Matriarchin, in kriminelle Geschäfte verstrickt ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

‚Shit Happens‘ wäre ein besserer deutscher Verleihtitel für Jeanette Nordahls dissonante Mischung aus Krimi und Seifenoper als das bezugslose Wildland. Oder wie die junge Hauptfigur Ida (Sandra Guldberg Kampp, Far til fire) in ihrem einleitenden Voice-Over es formuliert: Manchmal gehen die Sachen schon schief, bevor sie begonnen haben. Jenes bedeutsam aufgesagte Motte umschreibt treffend die Entwicklung der Story von unsinnig zu blöd und die von Idas Situation von schlecht zu schlimmer. Fazit: Üble Verwandtschaft ist die Hölle.

Weiß doch schon jeder? Stimmt, sogar Ida kennt den trivialen Filmgrundsatz bereits durch ihre Mutter, denn die bereitete ihr augenscheinlich kein geborgenes Zuhause. Nach dem sehnt die 17-Jährige sich nun verzweifelt - behauptet jedenfalls das Pressematerial, das einige der Drehbuchlücken zu kitten versucht. Von einer unfähigen Mutter kommt sie zur nächsten: Mafia-Mama Bodil (Sidse Babett Knudsen, Inferno). Bei der gastieren die unfähige Mutter Marie (Sofie Torp, Greyzone) und die werdende unfähige Mutter Anna (Carla Philip Røder). 

Für letzte zeigt Ida romantische Gefühle. Das interessiert Anna aber sowenig wie Regisseurin Nordahl. Ihr Spielfilmdebüt in der Optik eines im großelterlichen Gartenhaus gedrehten Samstagnachmittags-Krimis reduziert die eindimensionalen Figuren auf Stereotypen. Bodil ist die aufgetakelt durch ihr Spießer-Revier stöckelnde Ma Baker, ihre Söhne der Anführer (Joachim Fjelstrup, Greyzone), der perverse Kindskopf (Besir Zeciri, Below the Surface) und der Junkie (Elliott Crosset Hove, Verachtung), der vorhersehbar alles verbockt. Wobei: Verbockt war es von Anfang an. Wie der komplette Film.

Fazit

Warum schickt die staatliche Fürsorge eine Jugendliche zu krimineller Verwandtschaft, die längst polizeibekannt ist? Wie können eine Monstermutter und ihre drei Deppen-Söhne eine Gemeinde unterdrücken? Wieso ignoriert Jeanette Nordahl das parodistische Potenzial ihres abstrusen Familienkrimis um die desaströsen Auswirkungen vaterloser Erziehung nicht? Einziger Lichtblick in der sinn- und spannungsfreien Vorstellung einer kleinbürgerlichen Gangstersippe ist Sandra Guldberg Kampp in der Hauptrolle einer jungen Frau, deren Handlungen so widersinnig und willkürlich wirken wie der dröge Plot.

Kritik: Lida Bach

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