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Inhalt

Der US-Amerikaner Michael Mason, der mithilfe gerissener Taschendiebstähle seinen Lebensunterhalt bestreitet, gerät nach einem Anschlag in Paris ins Visier der Geheimdienste. Der CIA-Agent Sean Briar wird auf ihn angesetzt, um ihn in die USA zu überführen. Aber Mason ist nicht nur unschuldig, er ist auch der Einzige, der die Spur zu den Attentätern zurückverfolgen kann. Gemeinsam decken Briar und Mason eine Verschwörung auf, deren Netz bis in die obersten Reihen des französischen Staatsapparates reicht. Und sie haben nur 24 Stunden, um den nächsten Anschlag zu verhindern. Ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem es um mehr geht, als das eigene Überleben...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der britische Regisseur James Watkins ist eigentlich eher im Horror-Genre beheimatet, zumindest lässt ein Blick auf seine (bislang) recht kurze Filmographie diesen Schluss zu. Nach seinem Debüt, den zwiespältig aufgenommenen Eden Lake, inszenierte er auch den Haunted-House-Grusler Die Frau in Schwarz, in dem Harry Potter-Star Daniel Radcliffe erstmals versuchte sich von seiner Paraderolle vor einem größeren Publikum zu lösen. Doch jetzt versuchte sich Watkins an einem Actionfilm: Bastille Day.

Dieser nimmt klassische Versatzstücke bekannter Tropen, wie sie vor allem vom Master of Suspense, Alfred Hitchcock, bekannt sind und wirbelt diese nicht sonderlich wild, aber doch recht frenetisch, zusammen. Herausgekommen ist dabei eine Art actionreiche Spionage-Geschichte, die am ehesten an Der unsichtbare Dritte oder Über den Dächern von Nizza aus dem Jahre 1955 erinnert. Letzteren huldigt Watkins sogar durch eine kurze aber dennoch recht prägnante Verfolgungsjagd über die Dächer von Paris. Hitchcocks Spannungskurve und vor allem Intensität sowie Eleganz erreicht er dabei aber zu keiner Zeit. Stilistisch ist Watkins aber sowieso eher anderen Größen auf der Spur, etwa French Connection oder Ronin.

Bastille Day ist im Kern relativ grobe Genre-Ware, die deutlich an einer nicht zu übersehenden Vorhersehbarkeit leidet, diese aber durch ihre klare Inszenierung wieder wett macht. Die simple aber letztlich recht effektive Geschichte, wird dazu mit einer zeitgenössischen, politischen wie gesellschaftlichen Ebene ausgestattet, die in ihrer Mechanik zeitlos ist und dennoch aktuell erscheint, weil sie mit Polizeiwillkür gegen die Unterschicht und gesellschaftliches Aufbegehren gegen das System Thematiken nutzt, die (leider) wohl nie wirklich an Brisanz verlieren werden.

Die Relevanz dieser Themen ist dabei aber natürlich nur ein Mittel zum Zweck. Bastille Day ist durch und durch ein Unterhaltungsvehikel, welches versucht, hauptsächlich durch seine Action und die beiden Hauptfiguren zu punkten. Das Problem dabei ist, dass keines davon wirklich rigoros überzeugt, noch wirklich enttäuscht.

Beginnen wir mit den Helden-Duo, einem stiernackigen, in Ungnade gefallenen CIA-Agenten und einem charismatischen Taschendieb, dargestellt  von Idris Elba und Richard Madden. Elba passt zu der Rolle. Er bringt die notwendige Physis und Sturheit mit, die sich – wie nicht anders zu erwarten war – konträr zu der Figur von Game of Thrones-Darsteller Madden verhält: Der eine grob und direkt, der andere elegant und windig. Eine Buddy-Attitüde wird von Regisseur Watkins und Autor Andrew Baldwin dabei zwar aufgebaut, doch sie wird niemals bis zum Exzess durch koordiniert, was durchaus dabei hilft Bastille Day immer etwas roher erscheinen zu lassen, als andere neuere Actionfilme mit Buddy-Movie-Anstrich.

Die Dynamik zwischen Elba und Madden funktioniert also, doch oftmals scheint der Film nicht wirklich zu wissen, was er damit anstellen soll. Und so werden die Möglichkeiten, die hinter diesem Duo stecken, viel zu selten wirklich ausgiebig genutzt. Stattdessen wähnt sich Bastille Day lieber auf der sicheren Seite, in dem er seine Geschichte hofiert, die für sich alleine aber nicht durchgängig zu überzeugen weiß.

Voll und ganz überzeugen vermag hingegen die Action. Die wirkt (für solch eine Produktion) roh, ungeschliffen und unmittelbar. Dabei setzt Watkins nicht auf Gigantomanie oder Überheblichkeiten, sondern setzt lieber auf geerdete Setpieces, die an Die Bourne Identität oder Taken – 96 Hours erinnern, ohne dabei jedoch zu hektisch zu werden. Problem: Viel Action gibt es nicht. Den Hauptteil von Bastille Day müssen die Entwicklung der beiden Hauptfiguren sowie die Kerngeschichte ausfüllen, doch diese bieten nichtgenügend überzeugendes Füllmaterial. Das hätte schnell richtig ins Auge gehen können, doch die Kürze des Films, kommen die rettenden Actionszenen aber immer rechtzeitig und verhindern somit, dass der Film im Morast der Eintönigkeit versinkt.

Fazit

Wirklich enttäuschend ist Bastille Day nicht, aber es gelingt ihm auch nie wirklich sein volles Potenzial auszuspielen. Dabei zeigt uns Regisseur Watkins immer wieder, was da hätte auf uns zu kommen können, nämlich ein gewöhnlicher, aber dennoch kraftvoller Action-Thriller.

Kritik: Sebastian Groß

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