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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Viele Jahre nach der Apokalypse jagt eine gläubige Sekte von stummen Fanatikern Azrael, eine junge Frau, die ihrer eigenen Gefangenschaft entkommen ist. Sie wird vor nichts Halt machen, um ihr Überleben zu sichern.

"Azrael" gehört zum Programm des 38. Fantasy Filmfest (siehe Infos)

Kritik

Mit seiner Thriller-Komödie Cheap Thrills legte Regisseur E.L. Katz 2013 ein wirklich gutes Debüt hin, das neugierig auf seine weiteren Arbeiten machte. Viel passiert ist seitdem leider aber nicht mehr, denn bis auf gelegentliche Beiträge im Serienbereich gab es mit Small Crimes nur noch einen mauen Netflix-Film von ihm. Und der liegt auch schon viele Jahre zurück. Doch nun gibt es mit seinem Horror-Thriller Azrael wieder neues Genrefutter, welches aufgrund erster positiver Stimmen aus diversen Festivalrunden durchaus vielversprechend wirkte. Für uns bot sich die Gelegenheit einer Sichtung auf dem Fantasy Filmfest

Eine Frau (Samara Weaving) und ihr Partner (Nathan Stewart-Jarrett) werden in einem Wald von Sektenmitgliedern gejagt. Wir erfahren nicht, wo wir uns befinden, zu welcher Zeit der Film spielt und auch sonst überhaupt nichts über die Welt und ihre merkwürdigen Umstände. Azrael startet einfach mitten im Geschehen. Wer nun hofft, im Laufe der Zeit Antworten zu bekommen, wird enttäuscht. Denn nicht nur bleiben diese komplett aus, es kommen noch viele weitere Fragen hinzu, die den Film umso konfuser machen. Kein World Building, keine Charkterentwicklung, kein Storytelling: In Azrael gibt es lediglich eine Aktion (Angriff auf das Pärchen) und eine Gegenreaktion (Rache). Kann man machen, doch dann muss die Inszenierung schon dermaßend packend ausfallen, dass all das keine Rolle spielt. Tut sie aber leider nicht. 

Der Survival-Kampf im Wald gegen Sektenmitglieder und später auch blutrünstige Kreaturen hat zwar ein paar nette Gewaltspitzen auf Lager und den ein oder anderen unterhaltsamen Moment, verläuft sonst aber sehr generisch und ohne echte Highlights. Auch Spannung kommt dabei lediglich in mäßiger Form auf, woran viele der zuvor angesprochenen Punkte ihre Schuld haben. Denn wenn wir keine Bindung zu den Charakteren haben und uns die Welt, in der all das passiert, nicht wirklich interessiert, rauscht das Geschehen irgendwann spurlos an einem vorbei. In Azrael wird zudem (fast) kein Wort geredet, was ebenfalls sehr anstrengend ist. Wenn Filme wie A Quiet Place einen echten Grund fürs Verstummen liefern, es aber trotzdem schaffen, ihnen Charakteren Tiefe zu verleihen und sie sich auszudrücken lassen, ist das ein interessantes Stilmittel. Hier wirkt es aufgesetzt, unnötig und ist eher hinderlich für den restlichen Film, der ohnehin schon so wenig zu sagen hat. 

Ein wenig Interpretationsspielraum gibt es letztendlich doch, wenn man darauf denn Lust hat. Gelegentlich eingeblendete Verse und bizarre Ereignisse gerade zum Schluss hin laden dazu immerhin ein. Auch der Titel selbst (Azrael ist im Islam der Engel des Todes) deutet schon in eine gezielte Richtung. Wird nur vermutlich nicht viele dazu animieren, da sich der Film dazu einfach zu wenig Mühe gemacht hat, echtes Interesse zu wecken. Ist aber natürlich jedem selbst überlassen. Samara Weaving (Ready or Not) sei an dieser Stelle zumindest kein Vorwurf gemacht, da sie gewohnt charismatisch spielt, soweit es ihr ihre eingeschränkte Rolle diesmal erlaubt. 

Fazit

Samara Weaving gegen durchgeknallte Sektenmitglieder und finstere Kreaturen? Klingt aufregender, als es tatsächlich ist. "Azrael" bleibt inhaltlich dünn und konfus und spult eher gewohntes Standardprogramm ab, ohne dabei in irgend einer Weise zu glänzen. Und die Entscheidung, den Film (fast) komplett ohne Sprache zu inszenieren, wirkt bei all den inhaltlichen Schwächen ebenfalls kontraproduktiv mit rein. Ein paar spaßige Momente mag es geben und Fans der charmanten Australierin werden ihrem Höllentrip womöglich auch ein wenig was abgewinnen können, ansonsten gibt es genügend bessere Alternativen auf dem Markt. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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