Inhalt
Um ihren teuflischen Plan zur Vernichtung der Erde umzusetzen, entführen der irre Dark Jokester und Unterweltkönig Lisp Luther die Kinder des abgehalfterten Superhelden Superbat, um deren Kräfte zu stehlen. Das kann Superbat natürlich nicht zulassen und trommelt die Avengers of Justice-Mitglieder aus alten Tagen zusammen: Jean Wonder, Beaverine, Thorbacca, Spidercat, Lando Fury und El Capitan South America. Bevor es losgeht, muss er allerdings das knochenharte Training von Incredible Master Yoga überleben!
Kritik
Parodie, bzw. Spoof-Movies sind tot. Vor allem das Duo Jason Friedberg und Aaron Seltzer hat in den letzten Jahren mit Werken wie Fantastic Movie, Meine Frau, die Spartaner und ich oder Die Pute von Panem dafür gesorgt, dass dieses Subgenre der Komödie langsam und qualvoll gestorben ist. Und selbst als der Leichnam schon unter der Erde war wurde noch kräftig auf das Grab uriniert. Dem Konto der Täter hat es nicht geschadet. Spoof-Movies sind meist kostengünstig und es lässt sich immer noch ein Abnehmer dafür finden. Mittlerweile scheinen sich Seltzer und Friedberg aber zurückgezogen zu haben. Die Zeit wäre also günstig, den geschändeten Körper des parodistischen Films wiederbeleben zu lassen. Oder man lässt ihn endlich in Frieden ruhen.
Bei der Sichtung von Avengers of Justice: Farce Wars wird rasch klar, dass es sich hierbei leider nur um eine weitere Leichenschändung handelt. Dabei hat Regisseur Jarret Tarnol mit der Tragikomödie Final Farewell - Für immer auf Wiedersehen bereits bewiesen, dass er durchaus fähig ist Darsteller in Szenen zu setzen und eine Geschichte zu erzählen. Dies scheint er aber wieder verlernt zu haben, oder vielleicht war es ihm auch einfach nur ziemlich egal. Denn Avengers of Justice: Farce Wars wirkt von vorne bis hinten, von der ersten bis letzten Sekunde lust-, phantasie- und planlos. Es geht einzig darum den Superhelden-Hype zu melken in Form von gammeligen Witzen und einer zusammmengeklauten Geschichte, die ähnlich amüsant ist, wie die jährliche Steuererklärung.
Da hilft es dann auch wenig, dass mit Simon Rex ein Darsteller mit von der Partie ist, der sich im Genre auskennt, immerhin spielte er in den letzten drei Teilen der Scary Movie -Reihe mit und bewies dort, dass die Filme zwar nicht sonderlich brauchbar sind (gut, Teil 3 lässt sich immer noch gut ansehen), er aber durchaus das notwendige, komödiantische Talent besitzt, um bei Spoof-Movies zu funktionieren. Auch dass Wrestling-Legende Shawn Michaels als Yoda-Rip-Off zu sehen ist, hilft nichts. Avengers of Justice: Farce Wars ist und bleibt eine tote Komödie und dabei würde das Marvel Cinematic Universe genau wie das Gegenstück von DC mehr als genügend Material finden, um sich darüber zu lustig zu machen. Doch alles was Regisseur Tarnol und sein Drehbuchautor Richard Dane Scott servieren sind Gammelprodukte.
Darüber hinaus kann der Film seine wahrscheinlich exorbitant niedrigen Produktionskosten nicht verbergen. Filmtechnisch befindet sich Avengers of Justice: Farce Wars auf einer Ebene mit den ganzen pornographischen Parodien zu bekannten Filmen und Serien. Einziger unterschied: Farce Wars bietet keinen Sex. Ob das vielleicht der größte Plus- oder Minuspunkt ist, soll jeder für sich selbst entscheiden.
Fazit
Wir haben lange nichts mehr von Aaron Seltzer und Jason Friedberg gehört. Macht nichts, denn es gibt ja noch andere Filmemacher, die auch weiterhin voller Elan auf das Grab der Spoof-Movies urinieren. "Avengers of Justice: Farce Wars" ist dafür der Beweis.
Autor: Sebastian Groß