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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem der IRA-Terrorist Martin Fallon (Mickey Rourke) aus Versehen einen Schulbus in die Luft gesprengt hat, beschließt er, aus seinem mörderischen Geschäft auszusteigen. Aber sein Boss Jack Meehan (Alan Bates) will, dass er zuvor noch dessen größten Rivalen in der Terrororganisation umbringt. Fallon tut, was Meehan ihm aufträgt, aber anschließend vertraut er sich dem Priester Da Costa an, der zufällig Zeuge dieses neuen Mordes geworden ist. Obwohl sich Da Costa (Bob Hoskins) an das Beichtgeheimnis hält und Fallon nicht verrät, verlangt Meehan nun auch die Liquidation dieses Zeugen. Als Fallon sich weigert, wird der Killer selbst zum Gejagten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In den 80er Jahren galt Mickey Rourke (Angel Heart) als Hoffnungsträger, wurde gar mit dem jungen Marlon Brando (Die Faust im Nacken) verglichen. Worin er definitiv dem zweifachen Oscarpreisträger sehr nah kam war sein komplizierter Ruf aufgrund zahlreicher Allüren, Beratungsresistenz und einem ziemlich übersteigerten Egos, womit er es sich bei zahlreichen Leuten in der Branche verscherzte. Der Niedergang eines kommenden Weltstars wurde durch zahlreiche Flops an den Kinokassen endgültig besiegelt. Dazu zählte damals auch die Romanverfilmung Auf den Schwingen des Todes, die bei Kosten von rund 6 Millionen $ lediglich 1,4 Millionen wieder einspielte. Rourke ist hier als IRA-Killer Fallon zu sehen, der des Blutvergießens überdrüssig ist und sich mit frischen Papieren in die USA absetzen will. Der Preis dafür soll ein letzter Job für einen Gangsterboss (Alan Bates, Alexis Sorbas) sein, bei dessen Durchführung er jedoch von einem Priester (Bob Hoskins, Falsches Spiel mit Roger Rabbit) beobachtet wird. Fallon entscheidet sich gegen einen weiteren Mord und entschließt sich stattdessen, den Geistlichen und dessen blinde Nichte Anna (Sammi Davis, Four Rooms) vor seinen Auftraggebern zu beschützen.

Obwohl die knallbunte Comic-Kult-Verfilmung Flash Gordon unbestreitbar als der größte Erfolg von Regisseur Mike Hodges bezeichnet werden muss, schlägt sein Herz offenkundig mehr für eine andere Sorte Helden. Jene verloren scheinende, von Trauer und Schmerz angetriebene Antihelden im moralischen Grauzonenbereich. Bei seinem fulminanten Debütfilm Jack rechnet ab ließ er einen racheerfüllten Michael Caine in der Unterwelt aufräumen. Kein lustvoller Vergeltungszug, sondern von einer schier alternativlosen Ausweglosigkeit und Ohnmacht gezeichnet. Auf den Schwingen des Todes fühlt sich ähnlich an, obgleich der Protagonist hier den genau umgekehrten Weg versucht einzuschlagen. Das Töten endgültig hinter sich zu lassen und mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Beides, so stellt er schnell fest, scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Zu tief steckt er in einem Teufelskreis, als dass er sich ohne weitere Gewalt daraus lösen könnte. Der Tod verfolgt ihn und ist allgegenwärtig, nahezu unvermeidlich. Aber er kann zumindest die Wahl treffen, ob er sich selbst oder seinem Gewissen am Ende einen Ausweg gewährt.

Fallon erhofft sich nicht durch die Beichte eine Absolution seiner Taten. Sie dient lediglich als letzter Versuch, die Angelegenheit auf friedliche Weise aus der Welt zu schaffen. Absolution erhofft er sich durch sein Handeln. Nicht vor Gott, sondern ausschließlich vor sich selbst. Mickey Rourke verkörpert ihn in einer Mischung aus oberflächlicher Coolness und zerrissener Verletzlichkeit überragend und findet mit Bob Hoskins als einst zwar kampferprobten, nun aber prinzipientreuen Priesters einen ebenbürtigen Mitspieler. Die von tiefer Melancholie geprägte Melange aus Charakterdrama und Hit-Man-Thriller verfügt über einige prägnante Momente und überzeugt in seinen Schlüsselszenen sowohl emotional wie inszenatorisch, krankt hier und da jedoch an einem zu schlicht gehaltenen Skript. So bleibt zum Beispiel der Part um Fallon’s alten IRA-Weggefährten Docherty (Liam Neeson, Honest Thief) seltsam unbedeutend für den Protagonisten, obwohl sich daraus eigentlich mühelos ein Drei-Fronten-Finale zuspitzen sollte. Der Film verschenkt einige Ideen, die in Ansätzen vielversprechend aussehen und begnügt sich stattdessen mit einigen narrativen Standardkniffen, wenn auch allesamt im gehobenen Bereich.

Fazit

Darstellerisch wie handwerklich einwandfreies Thriller-Drama, welches das reichhaltige Potential seiner Geschichte nicht vollständig auszunutzen versteht. Allein der brisante, politische Rahmen rund um den Nordirland-Konflikt findet genau genommen überhaupt keine Beachtung. Unabhängig davon aber immer noch ein zu Unrecht einst von Publikum und Kritik ziemlich vernachlässigter Film, der mit etwas mehr Feinschliff ein kleines Highlight hätte werden können. Für Fans von Mickey Rourke ohnehin unausweichlich.

Kritik: Jacko Kunze

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