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Quelle: themoviedb.org

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Zwei Männer sind mit ihrem gepimpten, 55er Chevrolet One-Fifty unterwegs und verdienen sich mit illegalen Kurzstreckenrennen ihre Piepen. Zwischendurch gabeln sie eine junge Anhalterin auf und werden von dem Fahrer eines 1970er G.T.O. zu einem Rennen bis nach Washington herausgefordert.

Kritik

Ein Film der Namenlosen. Verloren in den unendlichen Weiten der USA. Auf ihrer planlosen Suche nach dem Glück oder einem Sinn während einer von purer Spontanität und reiner Intuition geprägten Reise ohne echtes Ziel. Sie „heißen“ – oder eher, werden bezeichnet als – „The Driver“, „The Mechanic“, „G.T.O.“ und natürlich „The Girl“, die insgeheim als Antrieb und inoffizieller, großer Preis des wohl langsamsten Autorennens der Filmgeschichte auserkoren wird. Regisseur Monte Hellman (Silent Night, Deadly Night III: Better Watch Out!) ging durch die aufregende und bekanntermaßen äußerst effektive Do-it-your-self-Schule von Roger Corman, durfte (oder musste) 1963 bei dessen The Terror – Schloss des Schreckens (wie übrigens auch Francis Ford Coppola, Jack Hill oder Jack Nicholson) tageweise Regie führen und hatte später eigentlich nur einen, echten Hit. Dieses Roadmovie im Fahrwasser von großen Klassikern wie Easy Rider und Fluchtpunkt San Francisco, hinter denen er sich sogar keinesfalls verstecken muss. Vielleicht backte er damals schon die etwas kleineren Brötchen, fühlte sich offenbar sehr wohl in seiner Underdog-Rolle, was ihn aber kaum weniger wichtig, einflussreich und auch heute noch - trotz der prominenten Brüder im Geiste – tatsächlich einzigartig macht.

Einzigartig, das blieben auch die Filmauftritte der Hauptdarsteller. Sowohl für den äußerst erfolgreichen Singer/Songwriter James Taylor (als „The Driver“) und Beach Boys-Drummer Dennis Wilson (als „The Mechanic“) waren ihre ersten auch ihre letzten Leinwandperformances. Oftmals kein gutes Zeichen, in dem Fall wohl eher begründet auf persönlichen Entscheidungen und dem Fokus auf den eigentlichen Karrieren, denn beiden erfüllen ihren Job mehr als ordentlich. Wobei es ihnen sicherlich entgegenkommt, dass Asphaltrennen kein Film ist, der exzellente Charakterdarstellungen einfordert, sondern über sein Gefühl, seine Stimmung und die Authentizität funktioniert. Gleichwohl wird sogar ein Plot – im klassischen Sinne – zur Nebensache degradiert. Ein Film, dessen Thema oberflächlich Autorennen sind, aber bewusst das Tempo so massiv drosselt, der hat eigentlich eine ganz andere Intention. Und so ist es auch, denn Monte Hellman berichtet in seinem zuweilen fast schon meditativ anmutenden Werk mehr über ein oftmals konfuses, orientierungsloses, aber extrem vitales Lebensgefühl, was er teilweise exzellent zu transportieren vermag.

Die Figuren sind rastlos, wissen aber nicht, wohin sie ihre Reise führen soll. Gegensätze ziehen sich dabei wie so oft an, sind sich aber näher und einiger, als es zunächst erscheinen mag. Während „The Driver“ und „The Mechanic“ sich so wortkarg wie möglich geben, mehr murmeln als sprechen und auch „The Girl“ (Laurie Bird, Der Stadtneurotiker, nahm sich mit nur 25 Jahren das Leben) nur handelt und eine entsprechende Reaktion provoziert, ist der Anhalter-sammelnde „G.T.O.“ (Warren Oates, Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia) eine Quasselstrippe vor dem Herren, der seine Einsamkeit versucht mit erfundenen/geklauten Geschichten zu kompensieren. Sich künstlich aufplustert, um von der eigenen Verzweiflung abzulenken. Sie geraten schnell in eine Konfliktsituation, blasen zum großen Schwanzvergleich, sind sich aber relativ flott einig, dass der „Sieg“ eigentlich keine Rolle spielt. Wer hier eine Rolle spielt, ist sie. Worauf sie jedoch keinen Wert legt. Fast schon tragisch endet Asphaltrennen in einem heimlichen Unentschieden oder eher einer beiderseitigen Niederlage. Es gab mal etwas mit einer losen Perspektive, die sattelt aber um und nun geht es weiter wie zuvor. Zurück zur Tagesordnung. Voller Sehnsucht und einer romantischen Traurigkeit, die sich aber keiner eingestehen will.

Fazit

Ein wunderschön fotografierter, sehnsüchtiger Film, dem es durchgehend gelingt, das Essentielle einer Szene mit ganz geringen Mittel auszudrücken. Es wird wenig gesprochen, dabei aber so viel gesagt, die Antworten bleiben trotzdem aus. Die Figuren wissen sie halt selbst nicht. Das trifft nicht nur ganz wunderbar den Nerv seiner Zeit, es ist auch heute noch ungemein faszinierend. Ein Slowburner in einem Genre, welches dieses Attribut allein von seiner Auslegung beinah ausschließen müsste.

Kritik: Jacko Kunze

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