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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Maindarian Pace und seine Gang stehlen auf höchst raffinierte Art im Auftrag einer internationalen Verbrecherbande 48 Luxuskarossen. Als bei der Erledigung des Auftrags ein mit Heroin vollgestopfter Cadillac gestohlen wird, bekommen die Cops einen heißen ersten Hinweis. Der letzte Wagen auf der Liste, ein Mustang mit dem Codenamen Eleanor, stellt Maindrian vor seine größte Herausforderung...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Name H.B. Halicki wird, auch dank der Zitate von Quentin Tarantino, immer ein Ur-Gestein des schnellen, brachialen wie zerstörerischen "Car Crash Kinos" bleiben. Immerhin zeigte Halicki der Filmwelt mit seinen drei Werken ("Die Blechpiraten", "Firebird Tornado", "Auf dem Highway spielt die Polizei verrückt"), wie genial minimalistisches Blech-Nitro-Kino auszusehen hat. Zum Teil lag dies an der Leidenschaft, die Halicki selbst für Autos inne hatte, zum anderen an der teilweise kompromisslosen Rücksichtslosigkeit, mit der er schließlich seine teuren Boliden in atemberaubenden Verfolgungsjagden zu Altmetall verarbeitete. Er war Stuntfahrer, Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur sowie Genre-Visionär in einer Person. Und wo "Bullitt" und "French Connection" begannen, ging er noch einen Schritt weiter: Denn seine 40-minütige fesselnde Verfolgungsjagd, zählt selbst heute noch zu den besten, längsten wie ausufernsden, die es jemals gab. Nun gibt es mit "Gone in 60 Seconds - Nur noch 60 Sekunden" (ehemals: "Die Blechpiraten") eine erneute Neuauflage des Klassikers, dieses Mal unter dem Hause Concorde. Doch wo die adrenalingeladene Jagd weiterhin Spaß bereitet, bleibt auch diese neue Version eine kleine Katastrophe.

Der Film selbst, leidet unterdessen ebenfalls an seinem Alter: Wo das trashige 70er Jahre Kino noch von einer holprigen Erzählweise sowie teils gut gemeinten Schauspielern profitierte, bleibt heute nur ein kleines müdes Lächeln übrig. Doch Regisseur H.B. Halicki war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er mit seinem niedrig budgetierten Indie-Film keinen Kunstwettbewerb gewinnen würde. Und so diente die Geschichte rund um den raffinierten Maindrian Pace nur als Aufhänger, quasi als solide Basis, um schließlich die vielen Diebstähle begründen zu können. Diese wiederum, sind in bester "Oceans"-Manier flapsig, locker und durchaus interessant in Szene gesetzt. Beginnt dann ab der Mitte jedoch Halickis Kernstück, gibt es fortan kein Halten mehr. Dabei ist die Entstehungsgeschichte der Verfolgungsjagd an sich bereits eine Erzählung wert: Am Wochenende gedreht (damit echte Polizisten sowie Bürger teilnehmen konnten), auf echten Straßen in Städten probiert und mit Halicki als Stuntfahrer selbst, dehnte sich der Dreh über mehrere Wochen hinweg aus. Doch dies hat sich merklich gelohnt, denn nicht nur die Kamera hält wie besessen drauf, wenn sich Stahl in Stahl bohrt, sondern auch die Atmosphäre ist unbeschreiblich, sodass der Adrenalin-Faktor selbst heute noch in Zügen einen "Fast & Furios" Film (Stichwort CGI) die Show stiehlt.

Wo die Verfolgungsjagd heute noch zum Staunen einlädt, gestaltet sich dies bei Erzählung, Story, Darsteller oder Tempo nicht sonderlich. Gleiches gilt auch für die 2001 überarbeitete Version des Filmes, die auf neue Soundeffekte sowie Musik setzte. Was herauskam war ein Audioflickenteppich, der einen förmlich in den Ohren weh tut. Da hilft es auch dann kaum, dass damals in der deutschen Synchro auf behelfsmäßige Sprecher oder einen unfreiwilligen Humor gesetzt worden ist. Fakt ist: Auf Deutsch ist "Gone in 60 Seconds - Nur noch 60 Sekunden" nicht zu ertragen. Wer also der englischen Sprache mächtig ist (oder Untertitel hinzu ziehen möchte), sollte dies unbedingt als Wahl in Betracht ziehen. Das Bild selbst, ist jedoch für sein Alter und sein Indie-Status gut geworden und präsentieren so einen tollen Vintage-Stil der gefällt. Von der besten Seite zeigen sich allerdings die Extras, die neben einer 45-minütigen Doku ("The High Life and High Times of H.B. „Toby“ Halicki") auch eine Einleitung zum Film von Denice Halicki, der Ehefrau des 1989 bei einem Unfall gestorbenem Regisseurs, parat hält. Natürlich wird in dessen Zuge auch auf das Remake von Dominic Sena mit Nicolas Cage verwiesen, doch den Charme eines Retro-Actioners mit Top-Crash-Boliden, gibt es eben nur hier zu bestaunen.

Fazit

Wer auf den 70er Jahre Charme sowie ausufernde Crash-Verfolgungsjagden steht, wird um den kleinen Klassiker von Regisseur H.B. Halicki nicht drum herum kommen. Zwar entpuppt sich der Film als sichtlich gealtert und die deutsche Synchro ist eine einzige Katastrophe, doch der Rest besticht selbst heute noch durch eine einzigartige Faszination, die man mal gesehen haben sollte.

Kritik: Thomas Repenning

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