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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

England Mitte des 19. Jahrhunderts: Resigniert von der männlich-dominierten Wissenschaftswelt Londons, hat sich die einst gefeierte Paläontologin Mary (Kate Winslet) in ein Provinznest an der Küste im Südwesten Englands zurückgezogen. Dort hält sie sich und ihre von Krankheit gezeichnete Mutter (Gemma Jones) mühsam mit dem Verkauf von Fossilien an Touristen über Wasser. Deshalb kann Mary auch das lukrative Angebot eines wohlhabenden Kunden keinesfalls ausschlagen, der ihr seine schwermütige junge Ehefrau Charlotte (Saoirse Ronan) zur Erholung in Obhut geben will, um seine Studienreise ungestört fortsetzen zu können. Mary begegnet ihrem ungewollten Gast zunächst kühl und abweisend, bis Charlotte schwer erkrankt und Marys volle Aufmerksamkeit erfordert. Einhergehend mit Charlottes Genesung, gewinnt auch Mary langsam die Lebensfreude zurück, und ihre schroffe Fassade beginnt zu bröckeln. Aus den für beide unerwarteten Glücksgefühlen entwickelt sich bald leidenschaftliche Begierde, die alle gesellschaftlichen Konventionen ins Wanken bringt und den Lebensweg beider Frauen unwiderruflich verändern wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ammonite basiert teilweise auf dem Leben der britischen Fossiliensammlerin Mary Anning, die für die Entdeckung des Skeletts eines Ichthyosaurus (eines Fischsauriers) bekannt wurde. Sie wird als eine der ersten Paläontologinnen betrachtet und hatte aufgrund ihrer Entdeckung Verbindungen zu den Biologen und Geologen ihrer Zeit, unter anderem zu dem schottischen Geologen und Paläontologen, Roderick Murchison, dem Mann von Charlotte Murchinson. Die im Film dargestellte Beziehung zwischen Mary Anning (Kate Winslet, Titanic, Der Vorleser ) und Charlotte Murchison (Saoirse Ronan, Lady Bird, Little Women) ist allerdings nicht historisch belegt, sondern frei erfunden.

Der wortkarge und eher stille Film schafft es auf verblüffende Weise, die zunächst düstere Atmosphäre dem Zuschauer näherzubringen. Man spürt gerade zu Beginn des Films förmlich die Kälte, die einen umgibt, als Mary am Strand Fossilien sammelt und an einem Felsen entlang klettert. Die Stille ist ein bewusst eingesetztes Stilmittel, das hervorragend funktioniert, denn Kate Winslet vermag mit ihrer Mimik mehr auszudrücken, als andere Schauspieler mit tausend Worten. Man braucht sich nur ihr Gesicht anzuschauen und schon weiß man, was in ihr vor sich geht, ohne, dass sie etwas aussprechen muss. Die anfängliche Abneigung gegen die schüchterne und unsichere Charlotte wird nach und nach abgelegt und macht Platz für Gefühle der Zuneigung und das alles, ohne große Reden zu schwingen.

Charlotte ist eine reservierte und schüchterne junge Frau, die sich in ihrer Ehe gefangen fühlt. Kontrolliert von ihrem Ehemann, fühlt sie sich, wie ein, unter einem Glas gefangener Schmetterling, der im Szenenbild auftaucht, als Charlotte im Bett liegt und sich zu kraftlos fühlt, um aufzustehen. Sie erhofft sich vergebens mehr Zuneigung von ihrem Ehemann, bekommt sie allerdings nicht, um so mehr ist sie dankbar, dass Mary sich um sie kümmert, als es ihr schlecht geht. Zunächst ist sie ein Schatten ihrer selbst und die Szenenbilder und ihre Kleidung sind dementsprechend düster und dunkel, doch je mehr Zeit sie mit Mary verbringt, desto heller werden die Szenenbilder und desto heller werden, die Kleider, die Charlotte trägt.

Charlotte wirkt immer noch zerbrechlich, doch viel fröhlicher, als zuvor, und Mary ist wie ein Fels in der Brandung, stark, still und verlässlich. Eine unglaubliche Chemie entsteht zwischen den beiden Schauspielerinnen. Sie sitzen einfach nur still nebeneinander und schauen sich die Wellen an und mehr braucht man einfach nicht, um die für einander wachsende Zuneigung zu spüren, denn ihre Blicke sagen mehr, als tausend Worte. Das Schauspiel ist ausdrucksstark und faszinierend zugleich. Am besten sieht man der Facettenreichtum von Kate Winslets schauspielerischer Leistung während einer Musikdarbietung, der sie beiwohnt, als sie eine frühere Bekannte im Publikum beobachtet. Ihr Blick ist voller Verletzlichkeit, Abneigung, Traurigkeit, Angst. Je unerträglicher es für die Figur Mary wird ihre frühere Bekannte beim Gespräch mit Charlotte zu beobachten, desto lauter und schneller wird die Musik, bis Mary es schließlich nicht mehr erträgt und in den Regen hinausstürmt.

Saoirse Ronans Glanzleistung ist der Moment ihres Zusammenbruchs, als sie völlig verschmutzt zurückkehrt, nach dem sie Kohle geholt hatte und bemerkt, dass sie völlig hilflos ist und jede Kleinigkeit sie überfordert. Ihre versteckte Traurigkeit entlädt sich in Tränen. Bei Ammonite treffen zwei sehr starke Schauspielerinnen aufeinander, denen zuzuschauen, ein wahrer Genuss ist. Natürlich kann man die ästhetischen und gut inszenierten Liebesszenen nicht unerwähnt lassen. Bei Ammonite geht es nicht darum, die Handlung nur um die Sexszenen herum aufzubauen, so wie bei manch anderen Filmen. Die Sexszenen sind natürlich und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Der Fokus liegt ganz klar auf der Lebensgeschichte der beiden Frauen, die ihre Verliebtheit und Zuneigung zueinander ausleben, ohne, dass es pornografisch wirkt.

Der Regisseur Francis Lee (God's Own Country) hat ein Talent dafür, seine Figuren Bände sprechen zu lassen, ohne, dass sie ein Wort sagen. Die von Gemma Jones  (Rocketman, Forget Me Not) verkörperte Figur der Mutter ist eine kranke Frau, die nicht viel Freude im Leben hat und, die trotz ihrer Wortkargheit Mary dauerhaft spüren lässt, dass Charlotte ein ungebetener Gast ist und, dass ihr die Liebesbeziehung der beiden Frauen nicht entgangen ist. Sie erwischt die beiden nicht beim Liebesspiel, doch man merkt trotzdem, dass sie die vorhandene Nähe zwischen ihrer Tochter und Charlotte deutlich spürt und missbilligt. Unausgesprochene Konflikte, die in der Luft schweben. Subtil und doch allgegenwärtig. Die einzige Kleinigkeit, die bei Ammonite auffällt ist, dass Charlottes Fossilien-begeisterter-Ehemann mit seiner Reise nach Europa zu offensichtlich aus dem Weg geräumt wird, um den Weg für die Liebesgeschichte der beiden Frauen freizumachen. Ansonsten spielt dieser Film als Gesamtwerk in der ersten Liga und schafft es den Zuschauer zu fesseln.

Fazit

"Ammonite" ist ein sehr starker atmosphärischer Film mit hervorragenden Szenenbildern und einer überragenden Vorstellung von Kate Winslet und Saoirse Ronan. Es ist ein Film der wenigen Worte, aber dafür umso stärkeren Emotionen. Eine schöne fiktive Liebesgeschichte mit echten historischen Bezügen zum Leben der Fossiliensammlerin Mary Anning.

Kritik: Yuliya Mieland

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