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Inhalt

Ben Watts (Bruce Willis) ist der abgewrackte Sheriff einer kleinen Stadt in Georgia. Als drei Gesetzlose einen prominenten Stadtarzt auf der Suche nach einer vermissten Frau als Geisel nehmen, wird Sheriff Watts gerufen, um die Situation zu regeln, bevor das FBI eintrifft. In einem Wettlauf gegen die Zeit setzt Bürgermeister Charles Routledge (Timothy V. Murphy) Sheriff Watts unter Druck, einen Angriff auf die Geiselnehmer zu starten und alle Zeugen auszuschalten, denn der Doktor kennt die dunklen Geheimnisse der Stadt ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bruce Willis war zu seinen Glanzzeiten einer der gefragtesten Schauspieler und ein Garant für erfolgreiche Filme. Die größte Bekanntheit erlangte er durch die Stirb Langsam-Reihe, doch die wenigsten wissen, dass er seinen Durchbruch mit einer Serie feierte. Mit der in den 80ern beliebten Comedyserie Das Model und der Schnüffler bekam er nicht nur viel Aufmerksamkeit von der Damenwelt, sondern auch von den Produzenten. Durch diese Serie wurden ihm sämtliche Türen im Filmbusiness geöffnet. Bruce Willis hatte damals eine unglaublich starke natürliche Ausstrahlung und gehörte zu den Menschen, nach denen man sich sofort umdrehte, sobald sie den Raum betraten. Er hat sich über Jahre hinweg selbstverständlich weiterentwickelt und seine hibbelige Art, die in der Serie Das Model und der Schnüffler sein Markenzeichen war, fast vollständig abgelegt. Bruce Willis ist noch cooler und reifer geworden. Ein richtiger Held eben.

Mit seinem Heldenstatus leistete Bruce Willis in den letzten Jahren immer noch viel Arbeit und wurde oft als Aushängeschild für mittlerweile nur noch mittelmäßige Filme benutzt. Leider war bei ihm oft Quantität statt Qualität angesagt und das lag nicht nur an seiner in den letzten Jahren aufgetretenen Sprachstörung. Auch American Siege merkt man es optisch an, dass der Film innerhalb kürzester Zeit abgedreht wurde. Die Kamera wackelt unentwegt und die anderen Darsteller versuchen krampfhaft, die mangelnden Emotionen von Bruce Willis durch einen wilden Schwall aus eigenen Emotionen überzukompensieren. Es ist nicht leicht einen Film zu bewerten, wenn man weiß, dass es dem Darsteller aus gesundheitlichen nicht möglich war, besser zu spielen, deswegen sollte man die schauspielerische Leistung von Bruce Willis einfach komplett ausklammern und sich nur auf den Film im Allgemeinen konzentrieren.

American Siege startet ziemlich vielversprechend mit dem Zusammentreffen von einer weiblichen  (Anna Hindman, Yes) und zwei männlichen (Rob Gough, Mom and Dad und Johann Urb, Pandora)  Protagonisten, die herausfinden möchten, was mit der Schwester von Grace (Anna Hindman) passiert ist. Dazu nehmen sie eine Geisel und während sie die Geisel in Schach halten, werfen sie sich abgedroschene „Leg dich bloß nicht mit mir an!“ Sätze an den Kopf, obwohl sie ja eigentlich im selben Team spielen. Aber irgendwie müssen sie sich ja im Laufe des Films die Zeit vertreiben und wie kann man es besser machen, als sich gegenseitig verbal anzugreifen? Typischerweise versucht die Geisel John Geats (Cullen G. Chambers, Not a Girl) sie auch noch zu manipulieren und sie auseinanderzubringen. Währenddessen wartet Ben (Bruce Willis) auf das Eintreffen des FBI und ab der Hälfte des Films wird ca. alle 10 Minuten angekündigt, dass das FBI gleich kommt. Bis zum Ende des Thrillers wird der Satz „Das FBI ist gleich hier“ so etwas wie ein Running Gag. Vermutlich ist das FBI irgendwo in Kanada gestartet, anders lässt es sich nicht erklären, warum sie so lange brauchen, um in Georgia aufzutauchen.

Außerdem verschwindet Bruce Willis zwischendurch für eine ganze Weile und taucht erst am Ende wieder auf, wenn der Held mal wieder gebraucht wird. Nach der Auflösung der zugrundeliegenden Geschichte, ist man sich nun ganz sicher, dass alles, was man bis dahin gesehen hatte, völlig absurd ist. Nicht einmal die mittelmäßige Action mit ein paar Schießereien kann daran etwas ändern, dass der Film den Zuschauer mit lauter Fragezeichen und einem unbefriedigenden Gefühl zurücklässt. Der einzige Grund, warum man sich American Siege ansehen sollte, ist Bruce Willis, aber auch nur um der alten Zeiten willen.

Fazit

Leider gehört „American Siege“ nicht zu den besten Filmen von Bruce Willis und kann in keinerlei Hinsicht überzeugen. Auch wenn der Film als Rache-Home-Invasion Thriller auf den ersten Blick durchaus Potenzial zeigte, entpuppte er sich doch am Ende als ein Luftschloss. "American Siege" zeichnet sich durch mittelmäßige Darsteller, eine absurde Story und eine miserable Inszenierung aus. 

Kritik: Yuliya Mieland

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