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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bambino und Bawa begegnen sich in Lagos und finden sich gleich sympathisch. Auf langen Erkundungen durch die Stadt entwickeln sie eine tiefe Zuneigung. Doch in einer Gesellschaft, die Homosexualität tabuisiert, spüren sie den Druck sozialer Normen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anziehung und Abscheu, Akzeptanz und Ablehnung auf individueller, romantischer und gesellschaftlicher Ebene sind die dramaturgischen Gegenpole Babatunde Apalowos sensiblen Spielfilm-Debüts. Dessen schlicht strukturierte Handlung entfaltet sich in visuell und dramatisch gleichsam sparsamen Standbildern im Einklang mit dem Naturalismus der aus dem Leben gegriffenen Story. Deren dezente Allegorik und subtile Bildsprache konzentrieren sich ganz auf die emotionale Zerrissenheit der Figuren, deren persönliche Konflikte direkt an die soziale und politische Problematik anknüpfen.

"Raise your head“, wird der junge Bambino (Riyo David) in der ersten Szene in einem Fotostudio gebeten. Die wie eine Reihe von Schlüsselsätzen prägnant platzierten Worte sind zugleich eine Aufforderung zu Selbstrespekt und zur Selbsterkenntnis an den seinen eigenen Gefühlen entfremdeten Protagonisten. Seine Freundschaft zu dem ambitionierten Fotografen Bawa (Tope Tedela, Blood Sisters) entwickelt sich einer amourösen Sehnsucht, die Bambino kaum einordnen und noch weniger zulassen kann - nicht nur auf persönlicher Ebene.

Nigeria ist berüchtigt für seine drakonische Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen, die mit langjährigen Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe geahndet werden. Dementsprechend tendiert die soziale Akzeptanz derer, die nicht den archaischen Moralkonzepten entsprechen, gegen null. Davon betroffen ist auch Sexarbeiterin Ifeyinwa (Martha Ehinome), deren romantische Zuneigung für ihn Bambino erwidern möchte, aber nicht kann. Statische Kameraeinstellungen vermitteln die repressive Rigidität des sozialen und legalen Rahmens, gegen den sich Apalowos mutiges Debüt auflehnt.

Fazit

Mit formeller Reduktion und überzeugenden Darstellenden lässt Babatunde Apalowo den inneren Kampf spürbar werden, den der Entschluss zu einem authentischen Leben kostet. Mit seltener Unvoreingenommenheit und Empathie blickt sein unprätentiöses Regiedebüt auf drei Außenseiter in einer vibrierenden Metropole. Der im praktischen Sinne auf Augenhöhe eingefangene Schauplatz ist ähnlich den Figuren gespalten zwischen Modernismus und Reaktionismus. Deren Charakterentwicklung ankert eine Story zwischen Toleranz-Plädoyer und psychologischer Parabel, die ihre minimalen Mittel überwindet.

Kritik: Lida Bach

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