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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eka ist zutiefst erschüttert und isoliert sich, als ihre Tante, die sie oft zu einseitigen Gesprächen per Voicemail anruft, im Ausland Selbstmord begeht. Niko baut einen KI-„Freund“, der in seine Wohnung eintaucht. Diese beiden Welten berühren sich kurz, um dann in selbstgewählter Einsamkeit auseinanderzufallen ... und die Stadt fließt endlos direkt vor ihren Fenstern und haucht der Existenz Leben ein.

Kritik

Es gibt Filme, die sich darauf fokussieren, existenzielle Erkenntnisse über die Gesellschaft zu vermitteln. Und Filme, die sich darauf fokussieren, allen zu zeigen, dass sie existenzielle Erkenntnisse über die Gesellschaft vermitteln wollen. Den eklatanten Unterschied zwischen beiden Kategorien illustriert anschaulich Irine Jordanias (Holy Electricity) Spielfilm-Debüt. Das ist im Wesentlichen ein anderthalbstündiger Spaziergang durch Tbilisi, wo die zurückgezogene TV-Moderatorin Eka (Tika Lagidze) und Techniker Niko (Lado Oniani) jede*r für sich ihre einsame Existenz führen. 

Niko bastelt an einem Androiden, aber wer auf Sci-Fi-Unterhaltung hofft, wird enttäuscht. Es gibt weder eine Science-Fiction-, noch sonst wie geartete Story. Es sei denn, einfach vor der Kamera abzuhängen zählt schon als solche. Ist Niko einer dieser creepy Typen, die sich mit einer Roboter-Frau bespaßen wollen? Das Publikum weiß es genauso wenig wie augenscheinlich die Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie folgt ihren farblosen Figuren auf deren endlosen Streifzügen durch die Straßen.

Auf denen passiert nie etwas Bemerkenswertes. Okay, fast nie. Einmal stürzt ein Bauarbeiter von einem Gerüst zu Tode. Doch davon sieht man nichts und hört nur die Bruchstücke aus den TV-Nachrichten, deren Live-Aufzeichnung Niko kurz innehalten und zuschauen lässt. Das weckt Identifikations-Potenzial, man würde auch lieber Nachrichten sehen als die urbane Unbestimmtheit auf der Leinwand. Die dient weder visueller noch stilistischer Innovation, was die behauptete Bebilderung aus dokumentarischen und inszenierten Aufnahmen so beliebig macht wie den Titel.

Fazit

Eine vage Idee ist noch lange kein Film. Aber angesichts Irine Jordanias erster Langfilm-Inszenierung wäre man selbst für den bloßen Einfall zu einer Handlung dankbar. Die Dialoge beschränken sich auf TrashTalk via Telefon, an das die eine der profilosen Protagonist*innen aus verständlichen Gründen nicht rangeht. Dass die Anruferin ihr Leben beendet hat, ist exemplarisch für die manipulative Makulatur, mittels der dem bürgerlichen Bilderbogen Bedeutung zugewiesen werden soll. Drama fehlt hier ebenso wie soziologische Substanz.

Kritik: Lida Bach

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