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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In Miamis krimineller Unterwelt begibt sich ein alternder Auftragskiller auf die gnadenlose Jagd nach seinem neusten Ziel. Sein Weg führt ihn durch eine bizarre Welt, wo Irrsinn und Gewalt regieren. Jeder Freund ist in dieser Hölle nur ein maskierter Feind  und die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem verschwimmen schnell.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Wasn’t wanting to make a movie. Was wanting to make what comes after movies.", kommentiert Harmony Korine (Beach Bum) seinen wahnhaften Wärmebildkamera-Wettbewerbsfilm mit einer nonchalanten Offenheit, die sich zwischen all der progressiven Prätention unter den Festival-Filmen genauso erfrischend anfühlt wie die psychedelische Aura seiner Gamer-Gewaltphantasie. Die darin heraufbeschworene Wut ist jedoch weder kathartisch noch ermächtigen, sondern vielmehr quälende Konfrontation einer omnipräsenten Brutalität. Diese pulsiert im dumpfen Soundtrack, der apokalyptischen Ästhetik und der monotonen Martialik eines unwirklichen Miami-Molochs.

Dort lebt Bo (Jordi Molla, Jack Ryan), mangels psychologischer Tiefe nicht Hauptcharakter, sondern Hauptkiller. In der Eröffnungsszene vollendet er einen der Aufträge mit der mechanischen Exaktheit eines frustrierten Fließbandarbeiters: "I just want my money." Damit begleicht er den hohen Preis des behüteten Lebens seiner Kinder und deren sexy Mama. Wie alle der weiblichen Figuren, die sich in Bondage-Bikinis um die mit phallischen Waffen prahlenden Männer winden, ist sie ganz passives Objekt ohne erkennbare Motivation oder autarke Aktion. 

Sex, Geld, Macht und Tod sind die Währungen dieses Infarot-Infernos. Die albtraumhafte Allgegenwart von Hass und Gewalt verwandelnd deren Ästhetisieren in ein monotones Zeremoniell, das weder verlockt noch beeindruckt. Die durch den Nachtsicht-Filter verfremdete und entmenschlichte Gestalten wirken schon vor dem unvermeidlichen Tod wie ferngesteuerte Zombies. Der Überdruss, den Bo während seines Feldzugs gegen einen diabolischen Drug Lord mit seinem Protegé Zion (Travis Scott, Circus Maximus) teilt, ist die einzige emotionale Regung, die der neongrelle Nihilismus weckt.

Fazit

Narkotisch, psychotisch, hypnotisch. Mit Harmony Korines eigenen Worten: GAMECORE. Oszillierend zwischen pubertärer Potenz-Phantasie und anamorpher Aggressionsallegorie taucht sein Wettbewerbsbeitrag die Leinwand in schwelende Spektralfarben. So radikal der eskapistische Ego-Shooter-Trip sich optisch von den übrigen Festival-Filmen abhebt, so konform, mitunter bieder sind Narrative, Figuren und Ethos. Die tranceartigen Thermo-Bilder eines irren Infernos mit züngelnden Dämonen, Blutseen und Feuerhimmel sind eine letztlich ermüdende Eruption von Sexismus, Materialismus und Megalomanie. Wie Bo feststellt: "Who even cares? No one"

Kritik: Lida Bach

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