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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Vor unseren Augen werden aus Kindern Erwachsene, doch sie verfolgt die Erinnerung an den Krieg im Kosovo. In einer Mischung aus nüchternem Realismus und inszenierter Darstellung beschäftigt sichAfterwar mit den langfristigen Folgen von Krieg.

Kritik

Häuser in Flammen. Ein Fohlen neben seiner toten Mutter. Eine endlose Karawane Menschen, auf der Flucht vor einem Krieg, den andere, ebenso schreckliche Konflikte aus der kollektiven Wahrnehmung ersetzt haben. Die mentale und emotionale Kapazität für reales Grauen ist begrenzt; eine humanitäre Katastrophe überschattet die nächste. Daran erinnern bedrückend die ersten Bilder Birgitte Stærmoses (Vaerelse 304) Doku-Dramas, mit dem die dänische Regisseurin nicht nur thematisch an ihren Kurzfilm Out of Love anknüpft. 

Der lief 2009 im Jugendprogramm der Berlinale. Die zeigt in der Sektion Panorama nun Stærmosens ambivalentes Arrangement aus Jugenddrama, Kriegsfilm und Langzeit-Reportage. Deren Prolog zeigt die Jahreszahl 1999, aus der vermutlich die Archivbilder stammen. Vermutlich, da nie eindeutig klar ist, wo in der Geschichte um vier Kinder, die im Kosovo der Nachkriegsjahre aufwachsen, die Realität aufhört und die Fiktion beginnt, welche Charaktere real sind und welche von Schauspielenden verkörpert werden.

Besnik, Gëzim, Xhevahire und Shpresim, die über 15 Jahre vom Filmteam begleitet wurden, spielen sich selbst. Aber sie sind nicht sie selbst. Am wenigsten, wenn sie direkt zum Publikum in die Kamera sprechen. Dass die Dialoge für eine zentraleuropäisches Zielpublikum geschrieben wurden, wird peinlich deutlich. Genau wie die inszenatorische Absicht dahinter. Stærmosen weiß augenscheinlich nur zu gut um den Konkurrenzkampf der Kriegsthemen und investiert lieber in kalkulierte Konstrukte als Dokumentararbeit.

Fazit

Die einzigen eindringlichen Szenen Birgitte Stærmoses fragwürdiger Pseudo-Doku sind die eingangs gezeigten Archivaufnahmen, die nicht von der Regisseurin stammen. Gerade das gibt ihnen die Glaubhaftigkeit, die den zwischen Nachinszenierung, Scripted Reality und Fiktion wechselnden Geschichten fehlt. Die überflüssige Sentimentalität wirkt abgeschmackt angesichts der Tragik der Schicksale, deren Nachdruck derart untergraben wird. „This is not a movie, this is my life“, sagt eine Protagonistin einmal. Die Authentizität ist da längst verloren.

Kritik: Lida Bach

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