Bildnachweis: Warner Bros. Interactive Entertainment / NetherRealm Studios

Videospiel "Mortal Kombat XL" im Test

von Sebastian Stumbek

Im April 2015 erschien mit "Mortal Kombat X" der bereits 10. Teil der beliebten Prügelserie. Doch "Mortal Kombat X" wurde zunächst nicht in Deutschland veröffentlicht, die Vergangenheit zeigte, dass die Serie bei der BPjM alles andere als gut ankam, daher wurde ein Antrag zur Kontrolle von Warner Bros. gar nicht erst gestellt. Völlig überraschend gab es einige Monate später dann doch eine Freigabe ab 18 für Deutschland, ohne geforderte Kürzungen. Der Weg für "Mortal Kombat X" war frei, das Spiel der Netherrealm Studios wurde schließlich im September bei uns veröffentlicht. 

Mit "Mortal Kombat XL" steht nun eine erweiterte Fassung des Erfolgspiels an, quasi eine Game of the Year Edition, die jedoch nur PS4- und Xbox One Spielern angeboten wird - PC-Spieler gucken bislang in die Röhre. Wer das Hauptspiel bereits besitzt, kann für einen kleinen Aufpreis auch auf XL upgraden. Wir haben uns auf der PS4 in blutige Kämpfe gestürzt. 

Zunächst zum Wesentlichen: Das Hauptspiel umfasst eine Reihe von Modi, die äußerst umfangreich ausgefallen sind. Da wäre zunächst der Story-Modus mitsamt zahlreicher Kämpfe und Cutscenes, der den Spieler auf eine lange Reise mit wechselnden Charakteren nimmt, in die man nach und nach schlüpft. Interessant ist das mystische "Mortal Kombat"-Universum allemal, eigentlich auch eine ideale Grundlage für die Filmwelt, auch wenn Versuche dahingehend bislang eher durchwachsen waren (siehe "Mortal Kombat" und "Mortal Kombat 2"). Mit "Mortal Kombat X" verhält es sich narrativ im Grunde nicht anders, das Spiel gibt sich zwar sichtlich Mühe, seine Erzählung episch zu gestalten, mehr als B-Movie-Qualität erreicht die trashige Geschichte aber doch nicht. Doch vielleicht macht auch gerade das den Charme für Fans der Reihe aus. Hübsch animiert sind die Szenen dennoch.

Hat man den Story-Modus erst einmal durch, so warten diverse Türme mit zahlreichen, regelmäßig wechselnden Herausforderungen auf den Spieler, die für eine große Langzeitmotivation sorgen. Daneben gibt es natürlich obligatorische Einzelspielerkämpfe oder auch Versus-Modi gegen Freunde, sowohl online als auch an einem Fernseher. Und damit auch Sammler ordentlich zu tun haben gibt es zudem die Krypta obendrauf. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Gebiet welches wir aus der Egoperspektive erforschen. Hier gibt es zahlreiche Grabsteine und sonstige Objekte, die es gegen Coins, die Währung innerhalb Mortal Kombats, zu ersteigern gilt. Hinter diesen verbergen sich Kostüme, Fatality-Tastenkombinationen, Musikstücke, Videosequenzen, Artworks, Kämpfermodelle oder andere Goodies, die man nach und nach freischaltet. Vor allem die Fatalities, also die Finishing-Moves, dürften zu den interessantesten Belohnungen gehören. Bis man das ganze Gebiet erforscht und alles freigeschaltet hat hat man definitiv ordentlich zu tun.

Letztendlich dreht sich bei "Mortal Kombat X" aber natürliche alles um die Fights selbst, welche spektakulär inszeniert sind. Jeder der 33 spielbaren Charaktere (im Originalspiel waren es 25, auf 33 kommt man nun in der XL-Fassung, dazu gleich mehr) hat seinen eigenen individuellen Stil (davon sogar jeweils drei, für die man sich entscheiden kann), wodurch für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte - vom klassischen Kämpfer bis hin zum abgefahrenen Freak samt übernatürlicher Fähigkeiten. Grafisch sieht das Ganze sehr gut aus, die Animationen der Kämpfer können sich allesamt sehen lassen. Highlight sind hierbei definitiv die Brutalities, X-Rays und die Fatalities, von denen jeder Kämpfer eine ganze Reihe besitzt. "Mortal Kombat XL" ist ultra brutal, Todesszenen und Verstümmlungen werden hier bis aufs Äußerste zelebriert. Das ist nicht nur typisch für die Videospielreihe, es ist auch dermaßen übertrieben und absurd kreativ, dass man die Sequenzen alle gesehen haben will. Übrigens ist die übertriebene Darstellung auch der Grund, weshalb "Mortal Kombat X" überraschenderweise nicht indiziert wurde, obwohl es weit brutaler ist als vorige Serienteile, denen es anders erging.

Was unterscheidet "Mortal Kombat XL" nun zu "X"? Erweitert wird das Hauptspiel um alle veröffentlichten DLCs, darunter die beiden Kombat-Packs, welche neue Charaktere wie den Xenomorph aus "Alien", Leatherface aus "Texas Chainsaw Massacre", Jason Voorhees aus "Freitag der 13.", den Predator sowie weitere mehr oder weniger bekannte Kämpfer wie Triborg, Bo’Rai Cho, Tanya, Tremor und Goro umfasst. Daneben gibt es noch diverse Skin-Packs und die neue Pit Stage-Umgebung mitsamt passendem Fatility. Damit wird der ohnehin schon große Umfang um einiges erweitert.

Fazit: Für alle, die "Mortal Kombat X" noch nicht besaßen, ist mit der "XL"-Fassung nun der ideale Zeitpunkt zum Einstieg gekommen. Die volle Dröhnung, die das Hauptspiel um zahlreiche verfügbare Inhalte erweitert. Ein Paket, mit dem Spieler dank des Umfangs und der Langzeitmotivation diverser Modi lange ihren Spaß haben dürften. Wer unter den Konsolenspielern das Hauptspiel bereits besitzt kann gegen einen kleinen Aufpreis natürlich auch so auf "XL" upgraden.

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