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Videospiel "Metroid Samus Returns" im Test

von Thomas Repenning

Mit Metroid II – Return of Samus konnte Nintendo im Jahre 1991 nicht nur eine gekonnte Fortsetzung von Metroid (NES, 1986) erschaffen und erzählen, sondern auch ein atemberaubendes – und forderndes – Spieleerlebnis auf dem Game Boy erschaffen. Bis heute denken Spieler nostalgisch an den Schwierigkeitsgrad, eine atemberaubende Samus sowie eine mystisch anhauchende Atmosphäre zurück. Kein Wunder also, dass die Aufmerksamkeit bezüglich des Remakes für den 3DS (sowie auch der 2DS Systeme) mit Spannung verfolgt wurde. Kann der Klassiker wirklich gut im neuen Gewand zurückkehren? Bietet er genug Eigenheit um überzeugen zu können? Einen guten Schwierigkeitsgrad und vor allem wirklich etwas Neues? Nun, wer seit dem 15.09. Metroid Samus Returns bereits sein Eigen nennt, wird wohl alle diese Fragen mit einem klaren Ja beantworten. Und auch wir sind vollkommen begeistert: Der neue alptraumhafte Trip auf den Planeten SR388 bietet nicht nur technisch gesehen ein intensives Spielegefühl, sondern kann vor allem durch seine vielen Neuerungen und Verbesserungen überzeugen. Hier wird ein Spiel geboten, welches gekonnt zwischen Action, Knobeleien und einer fantastischen Welt hin und herwechselt.

Gleich mehrere Sachen zeichnen dabei Metroid Samus Returns aus: Während erzählerisch alles beim alten geblieben ist, wird sich der geneigte Nostalgiker zwar schnell wie zu Hause fühlen, aber eben doch auch so viel neue Inhalte entdecken, dass aus dem Remake ein völlig neues Spiel wird. Egal ob herausragender 3D Effekt – der aus der Welt von SR388 einen lebendigen, epischen wie anmutigen Alien-Planeten macht (und gänzlich die komplette Farbpalette des 3DS benutzt) – oder die neuen Aeion-Kräfte, die vielen Waffen, den Melee-Konter, den 360 Grad Ziellasermodus oder eben die vielen neuen Wege, Sackgassen, Funktionsweisen und Upgrades. Hier gibt es nicht nur unglaublich viel zu entdecken, sondern eben auch einen spielerischen Trip, der immer wieder herausfordert und motiviert. Dies liegt wohl hauptsächlich am Levelsystem des Spiels. Neben dem gelungenen Look und der wirklich flüssigen Spielweise, ist es vor allem die Herausforderung. Zwar ist die Steuerung anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig und bedarf einer sehr guten Hand-Augen-Koordinierung (schade ist hier, dass der Spieler nicht das Daumentouchpad mit dem Steuerkreuz tauschen kann), doch wenn sich der Spieler eingewöhnt hat, gibt es ein grandioses Moment nach dem nächsten. Vor, zurück, springen, einfrieren, rollen, von der Wand springen, durch das Wasser gehen, Blöcke zerstören, durch Säure warten, Supersprünge einsetzen, Greifhaken benutzen und nebenbei noch jedes Geheimnis der Welt lüften.

Hier liegt auch die größte Stärke von Metroid Samus Returns: Zwar ist die Karte recht kleinteilig und es gibt kein Zoomfunktion, doch durch die Markierfunktionen hat der Spieler dennoch jedwede Übersicht. Und nicht nur das. Denn mit den neuen Aeion-Kräften lässt sich beispielsweise die Karte im Umkreis scannen. Da ist doch eine versteckte Höhle? Den Weg habe ich noch gar nicht gefunden? Liegt da noch ein Power-Upgrade? Und wie komme ich da oben eigentlich hin? So kann es durchaus auch vorkommen, dass der Spieler gänzlich ganze Wege zurückmuss, um überhaupt weiterzukommen. Frust entsteht dadurch nicht. Denn zum einen sind die Wege immer noch überschaubar, zum anderen ist die Motivation einfach unglaublich groß, wenn es dann doch neue Features gibt und sich ein neues Gebiet öffnet. Da wird hier noch schnell ein Apparat aktiviert, während sich durch Morphball Bombe der Weg freigesprengt wird. Da noch schnell einen Gegner einfrieren und als Plattform nutzen, bevor endlich der Spinnenball gänzlich neue Areale freigibt. Das ist ebenso durchdacht wie spannend und vielfältig. Langeweile kommt so wahrlich nicht auf.

Kein Wunder, muss doch der Spieler in Metroid Samus Returns seine Konzentration stets hochhalten. Denn einfach wird es nie. Im Gegenteil, mit jeder vergangenen Stunde, mit jedem geschafften Level steigert sich der Schwierigkeitsgrad gut und annehmbar. Und wer dennoch Langeweile verspürt, kann mit den Amiibos (die wie gehabt gesondert gekauft werden müssen – Samus und Metroid) noch einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad namens Fusion-Modus freischalten. Erreicht wird dieser natürlich auch, wenn das Spiel auf normal einmal abgeschlossen ist. Doch bis dahin ist es ein weiter weg. Denn Metroid Samus Returns ist nicht nur klettern, springen, Schätze jagen und Wege erforschen, sondern natürlich auch Kampf. Und hier ergibt sich eine tolle Mischung aus herausfordernder Spielweise und intelligenten Monsterdesign. Gerade die Metroids – die der Spieler für die DNS-Beute benötigt – sind wahrlich nicht ohne und erfordern immer wieder eine andere Strategie. Abwarten, analysieren, anpassen und wiederholen. Meist endet aber der erste Kontakt tödlich. Der Rest der Aliens – die sich dann aber leider doch sehr oft wiederholen in ihrer Art – ist ebenfalls gut durchdacht und gerade mit den neuen Funktionen wie Konter sowie dem 360 Grad Zielsystem eine angenehme Herausforderung.

Der Rest des Spiels ist dann ein Augenschmaus: Neben den kräftigen Farben und abwechslungsreichen Kulissen, hat der Spieler wirklich das Gefühl immer weiter in den Planeten eintauchen zu können und nach und nach jedes Geheimnis zu lüften. Egal ob futuristische Architektur oder Alien-Höhlen, überall gibt es etwas zu entdecken. Gleiches gilt für das Monsterdesign, welches Spaß macht und viel zur Atmosphäre beiträgt. Auch die Musik sowie die Toneffekte sind passend und ergeben schließlich ein grandioses Gesamtbild.

Fazit

"Metroid Samus Returns" ist wohl ohne Übertreibung eines der besten 3DS Spiele die es jetzt auf dem Markt gibt. Das Spiel bietet eine atemberaubende Reise ebenso für Nostalgiker wie auch Neulinge im Metroid Universum. Die Mischung aus fordernden Kämpfen, vielen tollen Funktionen, einem unglaublich motivierenden Levelsystem sowie der einmaligen Atmosphäre erzeugt auch heute – rund 31 Jahre nach Start des ersten Metroid und 26 Jahre nach Metroid II – Return of Samus auf dem Game Boy – pure Gänsehaut und macht unglaublich Spaß.

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