Bildnachweis: © Creative Assembly / Sega

Videospiel "Alien: Isolation" im Test

von Sebastian Stumbek

Vor 35 Jahren erblickte das Alien auf der großen Leinwand das Licht der Welt. Ridley Scott schuf mit seinem Sci-Fi-Horror einen der größten Klassiker der Filmgeschichte und Sigourney Weaver wurde zum gefeierten Weltstar. Ein erfolgreiches Franchise war geboren, das noch drei weitere Nachfolger hervorbrachte, Spin-Offs in Kombination mit dem Predator und auch zahlreiche Videospiele. Letztere fielen bisher leider recht enttäuschend aus, das von Gearbox Software entwickelte und im letzten Jahr veröffentlichte "Aliens: Colonial Marines" entpuppte sich als gewaltiger Flop. Mit "Alien: Isolation" steht nun der neueste Ableger aus dem Franchise in den Startlöchern. Wir haben die PS4-Version durchgespielt und verraten euch, warum sich Fans den von Creative Assembly ("Total War: Rome 2") entwickelten Titel unbedingt vormerken sollten.

"Alien: Isolation" legt besonders viel Wert darauf, detailgetreu auf Ridley Scotts Vorlage einzugehen und die Geschichte von dort aus weiterzuerzählen. Wir schlüpfen in die Rolle von Amanda Ripley, Tochter von Ellen Ripley (Sigourney Weaver), die seit nun schon 15 Jahren, seit den Geschehnissen auf der Nostromo, als verschwunden gilt. Als dann der Flugschreiber der Nostromo geborgen und auf die Raumstation Sevastopol gebracht wird, begeben wir uns mit an Bord, um das Geheimnis um die verschwundene Mutter zu lüften. Doch stellen wir schnell fest, dass sich das Alien als blinder Passagier mit einquartiert hat und Jagd auf die Besatzung macht.



"Alien Isolation" hält sich nicht nur erzählerisch ans Ridley Scotts Film, sondern auch stilistisch. Allein schleichen wir uns durch dunkle Gänge, klettern durch Lüftungsrohre und sind dabei stets auf der Hut vor einem Gegner, dem Alien. Dieses ist allgegenwärtig und sorgt auf unserem Survival-Trip für konstanten Nervenkitzel. Wann und wo es auftaucht, ist stets ungewiss. Machen wir zu viel Lärm, ist dessen Auftritt jedoch garantiert...und unser Tod ziemlich sicher auch. Daher gilt es jede Konfrontation zu vermeiden, sich notfalls gut zu verstecken oder die zahlreichen Gadgets, die man basteln kann, sinnvoll einzusetzen, von Molotovs bis hin zu Geräuschemachern. Töten kann man das Alien nicht, es lässt sich bestenfalls kurzzeitig vertreiben oder in die Irre führen. Das erfordert viel Feingefühl vom Spieler, aber auch eine gewisse Frustresistenz, denn hin und wieder kommt es zu ungemein schweren Situationen, in denen man einfach machtlos ist. Der Day-1-Patch hat jedoch schon erste KI-Macken beseitigt und sorgt somit für ein überwiegend reibungsloses Spielerlebnis, so dass das Ganze, mit ausreichend Geduld, stets machbar bleibt.

Ganz allein sind wir mit dem Xenomorphen jedoch nicht, ein paar Überlebende treiben sich auf dem Schiff auch noch herum und machen uns das Leben schwer, indem sie auf alles und jeden Feuern, der sich ihnen nähert. Auch streifen eine Reihe von Hilfs-Androiden durch die Gänge, deren Programmierung Macken aufweist und die uns nun ebenso angreifen, sobald sie uns erblicken. Gegen solche Gegner können wir uns allerdings effektiv zur Wehr setzen und uns unseren Weg frei ballern. Problem bei der Sache jedoch: Der Lärm lockt wiederum das Alien an...
Daher schlagen wir uns durch die rund 15 Stunden-Kampagne lieber im Stillen unseren Weg frei.



Technisch gibt es nicht viel zu meckern: Grafisch ist "Alien: Isolation" recht beeindruckend, das Setting trifft den Stil der Filmvorlage perfekt und sorgt so für eine ungemein geniale Atmosphäre. Schade ist nur, dass die Videosequenzen ein wenig ins Ruckeln geraten.
Akustisch spielt "Alien: Isolation" ebenfalls auf hohem Niveau. Der gelungene Soundtrack wird effektiv eingesetzt, Soundeffekte sorgen durch das viele Knattern in der gesamten Raumstation stets für ein beängstigendes Gefühl. Die Synchronsprecher leisten sowohl in der Originalfassung als auch in der deutschen Version einen hervorragenden Job. Auch Sigourney Weaver hat an der Vertonung mitgewirkt, sie spricht Ellen Ripley, welche Vorbesteller im exklusiven Bonus-Content selbst steuern können, neben weiteren Mitgliedern der Original-Crew der Nostromo. Wer das Spiel nicht vorbestellen will braucht jedoch nicht traurig sein, der Zusatzinhalt wird bald auch separat käuflich zu erwerben sein.

Fa
zit
: Ob "Alien"-Fan oder einfach ein Freund von knallhartem Survival-Horror: "Alien: Isolation" bietet ein höchst packendes Videospielerlebnis, das zwar nicht immer ganz fair oder einfach ist, dafür aber durch und durch intensiv und lohnenswert.

"Alien: Isolation" ist ab dem 7. Oktober 2014 für Xbox 360, Xbox One, Playstation 3, Playstation 4 und PC erhältlich.

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