Bildnachweis: Bildnachweis: © Kazé | Triage X

"Triage X" - Vol. 1 & 2 - Kritik

von Tobias Bangemann

Kritik

Als für den erfolgreichen Manga Highschool of the Dead ein Zeichner gesucht wurde, empfahl Hellsing Mangaka Kōta Hirano seinen Kollegen Shōji Satō. Für ihn bedeutete die Manga-Reihe den Durchbruch. Kaum verwunderlich also, dass Satō einige Zeit später mit einem eigenen Manga an den Start ging, der insbesondere einer kaum zu übersehenden Stil-Entscheidung von Highschool of the Dead treu blieb. 6 Jahre nachdem der erste Manga zu Triage X erschien, wurde die 15 (+1) Bände umfassende Reihe dann von Studio Xebec unter der Regie von Akio Takami und Takao Katō verfilmt. Die Anime-Serie läuft seit April diesen Jahres bei ProSieben Maxx und erhält nun auch ein Blu-ray Release durch Kazé. Wir haben uns das zweite Volume mit den Folgen 5-8 angeschaut.

Es scheint tatsächlich so, als habe sich mit dem zweiten Volume von Triage X der Fokus leicht verschoben. Bereits die erste Folge macht große Hoffnung, dass eine Steigerung im Vergleich zu den bisherigen stattfinden wird. Diese konzentriert sich – anders als die vorherigen Folgen – auf einen einzelnen Charakter, nämlich Origah Nashida (tatsächlich auf sie, nicht auf ihre Brüste). Sie ist die Sprengstoffexpertin des Teams und tritt in ihrem Privatleben als Popidol im Fernsehen auf. Bei einem dieser Auftritte wird das Fernsehstudio von einer Gruppe maskierter Männer überfallen, die einige der Popstars gefangen nehmen und eine Lösegeldforderung stellen. Origah ist hier zunächst auf sich gestellt. Dementsprechend verbringen wir sehr viel Zeit mit ihr, lernen mehr über sie und ihren Charakter. Auch wenn das, was wir erfahren weit entfernt von einer starken Charakterzeichnung ist, entfernen wir uns doch auch immer mehr von den Charakterlosen Figuren der ersten vier Folgen.

Neben dem Inhalt ändert sich – insbesondere in dieser Folge – auch der Ton der Serie. Nahm sich die Serie bisher immer total ernst, darf man mit der fünften Folge nun auch endlich mal etwas Spaß haben. Das passt optimalerweise auch zu dem jungen und lebensfrohen Charakter, den wir hier begleiten. Auch die Bösewichte, die im Hintergrund die Strippen in der Hand halten und nach und nach immer mehr in den Vordergrund rücken sind wesentlich fesselnder als die seelenlosen Gegner zu Beginn der Serie. Dadurch, dass sie zu einer immer größeren Bedrohung werden, sehen wir auch erstmals die Hauptcharaktere in Gefahr. Konnten sie zu Beginn die Gegner mühelos besiegen, kostet es sie nun schon einiges an Kraft und Hirnschmalz um noch die Oberhand zu behalten.

Die erste Folge des zweiten Volumes geht dann flüssig in die zweite über, die sich mit der gleichen Thematik beschäftigt, nun aber auch andere Charaktere zur Hilfe holt. Auch der Übergang zur dritten und vierten Folge des zweiten Volumes sind überraschend geschmeidig. Das ganze wirkt wie ein schöner Fluss und nicht mehr wie abgehackte Episoden, die komplett getrennt voneinander stehen könnten.

Dennoch ist auch das zweite Volume bei weitem nicht perfekt. Auch wenn die vier neuen Folgen um Längen besser sind als die des ersten Volumes, nehmen sie für sich gesehen stetig an Qualität ab. Die Kämpfe sind weiterhin sehr undynamisch, die Sexualisierung nimmt gen Ende wieder zu und auch wenn wir mehr über die Charaktere und ihre Hintergründe erfahren, sind die Informationen die wir erhalten meist nicht so tiefgehend, wie wir es uns vielleicht wünschen würden. Trotzdem zeigt das zweite Volume insgesamt einen angenehmen Aufwärtstrend, der hoffentlich im dritten Volume in einem schönen und zufriedenstellenden Finale endet.

Technischer Part

Das zweite Volume (Episode 5-8) ist die erste Ergänzung für den schicken Papp-Schuber der ersten Staffel. Sie kommt ebenfalls in scharfem Bild und sehr gutem Sound. Auch auf der zweiten Blu-ray finden sich sowohl die deutsche, als auch die japanische Tonspur. Die Extras beschränken sich wieder nur auf Trailer zu anderen Kazé Produkten. Aber auch hier gilt: Wenn man die gesamte Staffel haben will, lohnt ein Kauf durchaus, da der ersten Blu-ray der schicke Papp-Schuber mit Postkarten beiliegt.


Fazit

Weniger Brüste, mehr Story. Das zweite Volume von Triage X ist bei weitem nicht perfekt, wohl aber eine klare Steigerung zum ersten. Die vier Folgen präsentieren eine wesentlich interessantere Story und mehr Hintergründe zu den Charakteren, die zusammen langsam eine Struktur erkennen lassen.

Das zweite Volume von Triage X bekommt 6 von 10 Brüsten.

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