Diese Woche startet der neue Film von Terrence Malick („Tree of Life“) in den deutschen Kinos. Hauptdarsteller ist Christian Bale, der bereits eine große Karriere hinter sich hat und seine interessanteste Arbeit jedoch hoffentlich noch vor sich hat. Der Oscar-Preisträger ist mittlerweile für seine intensive und hingebungsvolle Arbeitsweise bekannt, der sich innerhalb kürzester Zeit von einem Schmalhans zu einem voll trainierten Batman kämpft und mit seiner Disziplin immer wieder überrascht. Sein neuer Film heißt „Knight of Cups“; unsere Kritik findet ihr hier. Was bleibt noch zu sagen? Viel Spaß beim Durchstöbern der zehn besten Filme mit Christian Bale.
Handlung: Der Film schildert einen Ausschnitt aus dem Leben zweier Freunde, Jim (Christian Bale) und Mike (Freddy Rodriguez), das mit Gewalt der Straßen von Los Angeles verbunden ist. Jim ist ein ehmaliger Army Ranger und ein bisschen wahnsinnig im Kopf. Sein Wunsch ist es endlich den gutbezahlten Job bei dem LAPD zu bekommen, um dann seine mexikanische Freundin über die Grenze in die USA bringen zu können, die er vorhat zu heiraten. Währenddessen wird sein Freund Mike von seiner Freundin unter Druck gesetzt, endlich einen gute Arbeit zu finden. Doch er und Jim haben noch nebenbei andere Pläne...
Darum in der Top 10: Wenn David Ayer etwas beherrscht (und manchmal beschleicht einen ja das Gefühl, er beherrscht nicht sonderlich viel), dann ist es die plastische Etablierung delinquenter Milieus im (sub-)urbanen Geflecht. Befreit vom analytischen Habitus, der Martin Scorseses kinematografischen Meilenstein belebte, transferiert Ayer „Taxi Driver“ in die Jetztzeit und lässt Christian Bale als Kriegsveteran mal wieder so richtig schrill aus der Haut fahren, während er verloren durch die geschilderte Hoffnungslosigkeit der Großstadt streift.
Handlung: In diesem Film wird dem Folk-Sänger Bob Dylan gleich sechsmal ein Denkmal gesetzt. Das Werk befolgt die Theorie, dass Dylan mehrere Wesen hat und verfolgt das Leben dieser Wesen, die zu verschiedenen Zeiten leben und von verschiedenen Darstellern gespielt werden. Der Episoden-Film vermischt die kleinen Geschichten und lässt als Bindeglied die Musik Bob Dylans stehen.
Darum in der Top 10: Der Film des amerikanischen Regisseurs Todd Haynes („Mildred Pierce“) ist ein denkbar bunt zusammengewürfeltes Etwas aus stilistischen Tricks und Kniffen, Zeitebenen, Geschichten und Denkansätzen. Die verschiedenen Episoden könnten teilweise nicht unterschiedlicher sein, ergänzen sich in ihrer Gänze jedoch zum Großteil ganz wunderbar. Das etwas andere Biopic über den Folk-Gott Bob Dylan, der hier in seinen verschiedenen Wesen von Christian Bale, Heath Ledger, Cate Blanchett, Richard Gere, Ben Whishaw und Marcus Carl Franklin dargestellt wird, überzeugt durch den Mut zur Andersartigkeit. Durch den Mut, sich keine Grenzen auferlegen zu lassen und sich überall da zu bedienen, wo es grad passend oder unpassend erscheint. Auch wenn der Film durch diese Besonderheiten besonders tiefgreifend und schlau wirkt, funktioniert er wohl am besten, wenn man sich ergreifen und tragen lässt von den Emotionen, die Film und Musik auslösen können.
Der Maschinist(2004)
Handlung: Der seit einem Jahr an akuter Schlaflosigkeit leidende, abgemagerte Fabrikarbeiter Trevor Reznik (Christian Bale) führt ein trostloses Dasein. Die einzigen Freuden in seinem tristen Leben sind die Besuche bei der Prostituierten Stevie (Jennifer Jason Leigh) und regelmäßige Gespräche mit der Kellnerin Marie (Aitana Sánchez-Gijón). Als Trevor eines Tages von einem anderen Arbeiter abgelenkt wird, verursacht er einen Arbeitsunfall, bei dem sein Kollege Miller (Michael Ironside) einen Arm verliert. Wenig später erfährt er, dass der andere Kollege offiziell gar nicht existiert und steht kurz vor der Kündigung. Weitere merkwürdige Ereignisse folgen, die Trevor immer tiefer in einen Sumpf der Paranoia und Selbstzerstörung abgleiten lassen...
Darum in der Top 10: In der spanischen Thriller-Produktion von Brad Anderson besucht Trevor nach einer Zeit eine Geisterbahn. Es ist ein beeindruckender Trip in seine eigene geschundene Psyche, die er da schon lange nicht mehr voll nehmen kann/ darf/ will. Zu gefährlich ist seine Gedankenwelt, zu reizvoll und schnell das Umlegen des Schalters, der ihn in den Wahn treibt. In chromatischen Bildern fängt der Regisseur seinen Hauptdarsteller ein, der für die Rolle unglaubliche 30 Kilo abnahm und kurz darauf als Dunkler Ritter Gotham verteidigte. Christian Bale ist überwältigend (vor allem wenn man sich an ihn in „Reich der Sonne“ erinnert) und liefert eine dermaßen kraftvolle Darbietung ab, dass es einem immer wieder das Herz bricht zu sehen, wie Trevor am Leben scheitert.
Handlung: Patrick Bateman ist ein Mann der Achtziger: ein erfolgreicher dynamischer Yuppie. Wichtig sind in seinem Leben nur ausgesuchte Dinge: immer der neueste Anzug, die exklusivste Visitenkarte, die Reservierung im Restaurant seiner Wahl. Seine Kollegen sind ihm ähnlich, genauso oberflächlich, genauso leer, doch es gibt einen wichtigen Unterschied: Patrick Bateman hat sich zur Bewältigung seiner inneren Leere zum stilvollen Serienkiller entwickelt, der reihenweise Prostituierte in seinem Appartment zerstückelt und auch vor Kollegen nicht haltmacht. Die Polizei ist ihm schon auf der Fährte, doch in der gestylten Yuppiewelt verschwimmen Schein und Wirklichkeit zu einer undurchdringlichen Melange...
Darum in der Top 10: Der auf dem Roman von Bret Easton Ellis basierende Film, dessen literarische Vorlage von 1995 bis 2001 in Deutschland indiziert war, wird nicht zu Unrecht von den Massen gefeiert. Die Adaption von Mary Harron besticht durch eine straffe Inszenierung, den Mut zum Verrückten und die elektrisierende Darstellung von Christian Bale, der als aalglatter Bürohengst mit perfekt definiertem Körper das Wort Narzissmus zu einem ganz neuen Level anhebt. Patrick Bateman hat nicht viele Ziele in seinem Leben, er möchte bloß der Beste sein, der Einzige sein, alles haben und vor allem, dass die anderen nichts haben. Der Film hat eine gewisse Ausstrahlung über die Jahre bekommen, sodass manch ein Zuschauer das Grinsen nicht vom Gesicht bekommt, wenn Bateman beginnt, über seine Lieblingsmusikalben zu sprechen - manch ein Zuschauer jedoch auch sicherlich nicht das flaue Gefühl aus dem Magen. Diese extremen Gegensätze sind wohl letztendlich die Quintessenz des Filmes und machen ihn zu etwas Besonderem; weil er nicht wirklich greifbar ist.
Handlung: Der Farmer und Bürgerkriegsinvalide Dan Evans (Christian Bale) steht kurz vor dem endgültigen Scheitern: Sein Land leidet unter der Dürre, er ist hoch verschuldet und er sinkt beständig in der Achtung seiner Familie. Während er verzweifelt einen letzten Versuch unternimmt, die Tilgung seiner Schulden aufzuschieben, wird er Zeuge der Verhaftung des berüchtigten Banditen Ben Wade (Russell Crowe), der kurz zuvor mit seiner Bande einen Geldtransport der Eisenbahngesellschaft überfallen hat. Dieser soll nun zur Eisenbahnstation in das einige Tage entfernte Contention gebracht werden, von wo aus der Zug zum Gefängnis in Yuma fährt. Für den riskanten Auftrag stellen sich jedoch nur wenige Männer (u.a. Peter Fonda) zur Verfügung. Kurzentschlossen meldet sich Evans freiwillig als Begleiter, um mit dem Lohn seine Farm retten zu können.
Darum in der Top 10: Schöner Old-School-Western, der seinen Anspruch auf Charakter-Film durch Schauspieler wie Russell Crowe, Christian Bale und dem oftmals so unterschätzten Ben Foster gerechtfertigt. „Todeszug nach Yuma“ ist die handwerklich herausragende und darstellerisch durchaus ansprechende Symbiose aus menschelndem Drama und furioser Western-Action – als Genre-Fan sicherlich mehr als nur einen Blick wert.