1. Highlights aus den Kinosälen:
Fahrenheit 11/9 - Michael Moores desillusionierter Blick auf eine Nation am Abgrund der Alt-Right-Diktatur ist vielfach zerrisen: zwischen den diversen sozialen und politischen Brandherden, zwischen aufrüttelnder Dokumentation und aktivistischer Spekulation, zwischen sarkastischer Erbitterung und vager Hoffnung. Handwerklich unvollkommen, doch inhaltlich stark.
The Favourite - Ein Kostümthriller funkelnd vor Geist, Witz und historischer Akkuratesse. Die famosen Darstellerinnen setzen dem hintersinnigen Leinwandjuwel die Krone auf.
2. Flops aus den Kinosälen:
The House that Jack Built - Vom pretentiösen Rahmen der Dante-Veralberung ("Hommage" trifft es bei Bademantel-Klamauk und Schwefel-Geschwafel wahrlich nicht) bis zum Treppenwitz-Endsong eine pennälerhafte Selbstbespiegelung, die höchstens mit grenzenlsoer Langweile schockt. Nicht mal schlecht genug für einen saftigen Verriss ist von Triers triviales Filmchen, bloß bräsiges Mittelmaß.
Mary Shelley - Die brillante Autorin verfasste eine Vielfalt an Belletrisitik, Sach- und Fachliteratur im Laufe ihres bewegten Lebens, das ein unermüdlicher Kampf gegen Konvention und Repression war. Doch in diesem seichten Biopic darf Mary Godwin lediglich im hübschesten Jane-Austen-Look Percy Bysshe Sexy Shelley anschmachten und Lord Bad Boy Byron anschmollen. Als"Frankenstein" und die beiden Typen abgehakt sind, rollen die Endcredits. Die Protagonistin ist da kaum 20, aber ihr Leben hat ohne männliche Sekundanz offenbar keine filmische Relevanz. Zieht euch lieber den 3-Min-Prolog zu Bride of Frankenstein rein, der ist knackiger,
Mary Poppins Returns - Mary No. 2 hat mich noch mehr geplagt, da ich mich hier nichtmal über Mr. Darcy-Kopien mit zuviel Kajal amüsieren konnte. Außerdem hatte ich den Film schon gesehen, nur hieß er da Christopher Robin. Immerhin gab es diesesmal noch eine authentisch Botschaft: Alles wird gut, solange man Wertpapiere bei der Bank hat, denn die Bank beschützt und vervielfacht das Geld der braven Kleinanleger. Wo ist Bert Brecht, wenn man ihn braucht?
3. Highlights im Heimkino:
An Elephant Sitting Still - Zermürbend tristes, brutal lebensnahes Abbild einer Gesellschaft gefangen in Isolation, Entfremdung und Kälte. Hu Bos erster und letzter Spielfilm entwickelt einen stillen Sog, den die Hintergrundumstände noch bedrückender machen.
4. Flops im Heimkino:
Leute, die anderen Postsendungen klauen, sind die letzten Arschlöcher. Die Ironie ist, dass ich in meinem Leben in einem heruntergekommenen Assi-Viertel nach dem anderen gehaust habe, aber es dann endlich in diese gehobene Wohngegend eines der besten Bezirke geschafft habe. Und wie oft wurde mir in den schäbigen Gegenden die Post geklaut? Bingo, nie. Postdiebe sollen in der Hölle schmoren (siehe THTJB)!
5. Alles über Serien:
Die Serienpodcast hat in mir reichlich Nostalgie (alte Kindheitsserien) & Neugier (nie geguckte Serien von früher) geweckt. Hab's dann aber doch nur auf ein paar Clips Celebrity Deathmatch gebracht.
6. Für den Dezember plane ich:
Das, was ich jeden Monat plane: Arbeiten.
7. Filmschaffende(r) des Monats:
8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:
9. Das hat mich diesen Monat am meisten beschäftigt:
Arbeit, arbeit, arbeit, arbeit (...) Sport. Schlafen.